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“Chatbots werden einfach zu sehr gehypt”

Tim Koschella gilt als Vordenker für Mobile Advertising. Als Gründer von AppLift bearbeiten er und sein Team einen Markt, der mit der bereits jetzt milliardenschwer ist. In der Podcast-Reihe Startup Notes berichtet er über schlechte Ratschläge von Investoren sowie AdTech-Trends.
“Chatbots werden einfach zu sehr gehypt”
Freitag, 22. September 2017VonTeam

Als einer der Gründungspartner des erfolgreichen Company Builders HitFox Group kennt sich Tim Koschella bestens aus mit Digitalunternehmen. Insgesamt befinden sich mittlerweile mehr als 15 Startups unter dem Dach der HitFox Group, die in sieben Offices weltweit insgesamt über 1.000 Mitarbeiter beschäftigt. Nebst der Spezialisierung auf Big Data, Mobile Marketing und FinTech gehört durch die Gründung von Heartbeat Labs seit Kurzem nun auch Digital Health zum Portfolio. Insbesondere im Bereich AdTech konnte Koschella dabei seit der Gründung von AppLift im Jahr 2012 einen enormen Erfahrungsschatz aufbauen – als CEO des Startups, das Services für App-Marketing anbietet, leitet er nicht nur das bisher erfolgreichste Venture der Berliner Unternehmensschmiede, sondern einen wahren Hidden Champion der Startup-Szene in Deutschland. Mit mehr als 500 App-Publishern, die die Technologie-Plattform von AppLift nutzen, werden über 1,2 Milliarden App-Nutzer erreicht. Unter anderem der finnische Handyspiele-Anbieter Rovio (“Angry Birds”) gehört zum Stamm der zufriedenen Kunden.

Der Weg zum erfolgreichen Gründer führte Tim Koschella dabei nach seinem Abschluss an der renommierten HHL in Leipzig zunächst in das Geschäft mit Online-Bildungsservices. Im Jahr 2008 gründete er zusammen mit einem Kommilitonen die eLearning-Plattform Lecturio und führte diese erfolgreich für knapp drei Jahre. Anschließend war er interimsmäßig im Management der Mysportgroup tätig bevor die HitFox Group Mitte 2011 an den Start ging. Nach mittlerweile fast zehn erfolgreichen Jahren in der Startup-Branche kann Tim Koschella jungen Gründern einige Ratschläge mit auf den Weg geben.

Im Gespräch mit Startup Notes weist er beispielsweise darauf hin, dass man als Gründer den Hinweisen von Investoren nicht einfach blind vertrauen sollte. Diese seien zwar in der Regel zweifelsohne Experten mit Blick auf Wachstums- oder Finanzierungsfragen, aber nicht zwangsläufig für die spezielle Branche oder den Markt eines Startups. Ebenso solle man sich Zeit damit lassen, wichtige Positionen zu besetzen. “Lieber eine Position länger offen lassen als jemanden einzustellen, der nicht perfekt passt”, so Koschella. Darüber hinaus sieht der erfahrene Online-Unternehmer derzeitige Trends wie Chatbots noch eher kritisch. „Chatbots werden zu sehr gehypt. Bis heute gibt es nur wenige erfolgreiche Use Cases.“ Zudem bräuchten Chatbots oder auch Voice Advertising noch einige Jahre bis sie mit größerer Skalierung Anwendung finden. Koschella sieht indes weiterhin vielversprechendes Potenzial beim Thema Apps. „Durch die Verbreitung von Smartphones kann man kann nicht nur Millionen, sondern Milliarden von Menschen Inhalte zugänglich machen und Produkte an sie verkaufen. Dies war eine erdrutschartige Entwicklung für viele Industrien und wird noch die nächsten zehn bis 20 Jahre viele weitere verändern“, wie der App-Lift CEO anmerkt.

Abonnieren: Die Podcasts von Startup Notes können auf SoundCloud verfolgt werden. Startup Notes ist eine europäische Online Podcast Reihe. Das Ziel von Startup Notes ist ambitionierte Jungunternehmer durch die Geschichten von erfolgreichen Entrepreneuren zu inspirieren.

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Foto (oben): AppLift