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“Investoren erwarten beim Pitch mehr als Buzzwords”

Eine Möglichkeit, um auf dem Startup Camp mit Investoren in Kontakt zu kommen, bietet der Pitch Marathon. Am ersten Tag erhalten 26 Startups die Möglichkeit,sich zu präsentieren. Die Vorab-Auswahl trifft unter anderem Rayk Reitenbach von der IBB. Er spricht über die Kriterien und den Stellenwert des Pitch Marathons.
“Investoren erwarten beim Pitch mehr als Buzzwords”
Montag, 27. Februar 2017VonChristina Cassala

Das Startup Camp Berlin, Deutschlands größte Early Stage Konferenz geht am 7./8. April in die nächste Runde. Die zweitägige Konferenz, die deutsche-startups.de als Medienpartner und Mitveranstalter unterstützt, findet seit über zehn Jahren erfolgreich statt und bringt Entrepreneure mit erfahrenen Unternehmern und Investoren zusammen. Eine Möglichkeit, um auf dem Startup Camp mit nationalen sowie internationalen Investoren in Kontakt zu kommen, bietet der Pitch Marathon.

Die Auswahl der Teilnehmer zum Pitch Marathon machen Sie gemeinsam mit Alexander Kölpin von WestTech: Wie haben Sie sich bei der Sichtung aufgeteilt und welche Kriterien setzen Sie bei der Auswahl der Startups an?
Wir gehen nach dem „4-Augen-Prinzip“ vor und schauen uns beide alle Bewerbungen an. Wir wollen so objektiv wie möglich bewerten.
Mir geht es in erster Linie darum, die Geschäftsidee schnell verstehen zu können. Wenn das Produkt, der Markt und das Geschäftsmodell so gut zusammengefasst sind, dass es auf den ersten Blick verständlich ist, ist das bereits ein Pluspunkt. Bei der Vielzahl der Bewerbungen müssen wir sehr zeiteffizient vorgehen. Beim Pitch Marathon suchen wir in erster Linie Startups, die die Anforderungen und Voraussetzungen für Venture Capital erfüllen, also bzgl. Skalierbarkeit, Wachstums- und Wertsteigerungspotenzial herausragend sind. Mit diesem Rahmen filtern wir die Startups.

Worauf sollten Startups, die teilnehmen möchten, bei ihrer Bewerbung besonders achten?
Sie sollten darauf achten, so kompakt wie möglich alle Informationen und Argumente für das Startup unterzubringen. Stichwort: Elevator-Pitch.

Welche weiteren Tipps können Sie ihnen sonst noch mitgeben, welche Fehler können die Bewerber vermeiden?
Sie sollten ihren Pitch auf jeden Fall oft genug üben. Der muss perfekt sitzen. VCs sind übrigens sehr gesättigt davon, lediglich mit „Buzzwords“ versorgt zu werden.

Warum sollten junge Unternehmen Ihrer Meinung nach am Pitch Marathon auf dem Startup Camp teilnehmen?
Sie haben die Möglichkeit, direkt auf dem Event relevante Kontakte zu potenziellen Investoren zu knüpfen. Wir als IBB Beteiligungsgesellschaft sind – neben zahlreichen anderen Investoren – im Publikum vertreten und sprechen nach dem Pitch Teams an, die in unser Investment Profil passen können. Außerdem lässt sich aus den Pitches der anderen Teilnehmer mit Sicherheit noch etwas lernen, um die eigene Präsentation zu verbessern.

Welche Trendthemen beobachten Sie derzeit allgemein am Markt?
Die meines Erachtens auffälligsten Trends seit ein bis zwei Jahren sind die Themen Fintech und A.I./Big Data. Auch sehr präsent und interessant sind Mobility und Logistics.

Speisen sich daraus auch die bisherigen Bewerbungen für den Pitch Marathon auf dem Startup Camp?
Ich finde, die Themen sind sehr vielseitig und decken ein breites Spektrum ab. Das finde ich auch gut für so eine Veranstaltung wie den Pitch Marathon, da die zahlreichen Investoren auch sehr unterschiedliche Investment-Schwerpunkte haben.

Welchen Stellenwert innerhalb der Branche hat der Pitch Marathon auf der Startup Camp?
Für Investoren, für die Unternehmen in einer früheren Phase im Sweet Spot sind, ist der Pitch Marathon eine attraktive Veranstaltung. Viele Investoren sind seit Jahren regelmäßig dabei.

Wie sehr begleiten bzw. beobachten Sie im Nachgang des Camps die Gewinner?
Ich beobachte definitiv die für uns relevanten und spannenden Teilnehmer, unabhängig davon ob sie gewonnen haben.

Was verspricht sich die IBB Beteiligungsgesellschaft von der Teilnahme?
Wir unterstützen seit Jahren das Startup Camp Berlin und den Pitch Marathon. Wir haben dort immer interessante neue Kontakte zu Startups und anderen Investoren geknüpft. Es sind auch zahlreiche internationale Teilnehmer dabei, die wir gerne für den Standort Berlin begeistern.

Zur Person
Rayk Reitenbach ist Investment Director bei der IBB Beteiligungsgesellschaft hat in dieser Zeit Investments in Portfoliounternehmen wie babbel.com, Mymoria, Realbest, Sofatutor, SuitePad und Travelcircus getätigt.

Die Bewerbungsphase für den Pitch Marathon ist noch bis einschließlich dem 5. März offen. Interessierte Startups bewerben sich mit ihren vollständigen Unterlagen auf der Seite des Startup Camps Berlin. Die Jury wird unter der Vielzahl der eingegangenen Bewerbungen insgesamt 26 Startups auswählen, die am 7. April ihre Idee vor einem fachkundigen Publikum präsentierten dürfen.

Christina Cassala

Christina Cassala, Redakteurin bei deutsche-startups.de, war schon zu ihren besten Uni- Zeiten in den 90er Jahren journalistisch tätig. Gleich nach dem Volontariat arbeitete sie bei einem Branchenfachverlag in Hamburg, ehe sie 2007 zu deutsche-startups.de stieß und seither die Entwicklungen der Start-up Szene in Deutschland mit großer Neugierde beobachtet.