#5um5

Dein lehrreichster Fehler? “Keine Backups zu haben”

"Ein richtiger Alltag, im Sinne einer Tagesroutine, kommt im Start-up ja sehr selten zustande. Momentan verbringe ich meine Zeit mit der Sicherheitsarchitektur für die Outbank Android Version. Nebenbei arbeite ich Blogbeiträgen zum Thema Sicherheit", sagt Markus Schicker, Mitgründer von Outbank.
Dein lehrreichster Fehler? “Keine Backups zu haben”
Freitag, 24. Februar 2017VonAlexander Hüsing

Unsere Rubrik “5um5” liefert jeden Tag um Punkt 5 Uhr insgesamt – wer hätte das gedacht – 5 wissenswerte Fakten, bahnbrechende Tipps oder hanebüchene Anekdoten rund um ein startupaffines Thema. Heute geht es um: 5 Fragen an Markus Schicker, Mitgründer von Outbank.

Wie sieht Dein ganz normaler Start-up-Arbeitsalltag aus – von früh bis spät?
Ein richtiger Alltag, im Sinne einer Tagesroutine, kommt im Start-up ja sehr selten zustande. Momentan verbringe ich meine Zeit mit der Sicherheitsarchitektur für die Outbank Android Version. Nebenbei arbeite ich Blogbeiträgen zum Thema Sicherheit. Ich erläutere demnächst beispielsweise, wie jeder ganz einfach eine Man-In-The-Middle-Attacke durchführen kann, um zu testen, welche Daten von einer App übertragen werden. Diese und andere Prüfungen führe ich natürlich immer wieder an unseren eigenen Apps durch, um die Umsetzung unserer eigenen Sicherheitsrichtlinien zu überprüfen.

Was war der lehrreichste bzw. der beste Fehler, den Du gemacht hast?
Keine Backups vom eigenen Rechner zu haben, das hat mich vor vielen Jahren sehr viel Geld gekostet, um die Daten aufwändig wiederherstellen zu lassen. Seitdem wird täglich teils lokal, teils in die Cloud – natürlich verschlüsselt – gesichert.

Was würdest Du bei Deinem nächsten Start-up anders machen?
Sich nicht auf Technologien verlassen, die man nicht selbst unter Kontrolle hat. Wer mit komplexen Technologien arbeitet und dabei höchste Sicherheitsstandards gewährleisten will, kann und sollte sich nicht auf externe Betreiber verlassen. Aus diesem Grund haben wir unsere eigene plattformübergreifende Datensynchronisierung entwickelt, die seit der neuen Outbank Version zuverlässig und sicher funktioniert.

Wie hat Dein Umfeld, Deine Familie darauf reagiert, als Du verkündet hast, dass Du ein Start-up gründen willst?
Ich kannte Outbank von meinem Nokia E90 und wollte es als iPhone-Nutzer und Entwickler unbedingt auf meinem iPhone haben. Mein Wunsch Outbank auf iOS zu bringen war das erste Telefonat mit Tobias Ende 2008. Daraus resultierend habe ich dann bereits für einige Zeit als externer Entwickler für Tobias gearbeitet. Als ich dann 2010 Vollzeit und als Mitgründer eingestiegen bin, war das für mein Umfeld keine große Überraschung.

Was war denn der beste Rat, den Du während Deiner Gründungsphase bekommen hast?
Der beste Rat kam von einem früheren Vorgesetzten. “Beim ersten Mal schnell, beim zweiten mal richtig”. Die Entwicklung einer serverbasierten Banking-App wäre viel schneller und einfacher gewesen. Wir haben uns deshalb dagegen entschieden und die gesamte Intelligenz in das Endgerät gepackt. Wir verschlüsseln alle Daten direkt auf dem Device des Nutzers, kommunizieren direkt mit den Banken und überprüfen zentral die SSL-Zertifikate aller Gegenstellen im 15-Minuten-Rhythmus. Die Nutzerdaten sind zu keinem Zeitpunkt von Outbank oder Dritten einsehbar. Diese Sicherheitsstruktur zu schaffen ist komplex, dauert und benötigt viele Ressourcen, dennoch sind wir überzeugt, dass sich dieser Aufwand langfristig auszahlt. Denn insbesondere im Banking legen Nutzer starken Wert auf den Schutz ihrer Daten. Wer diesen Schutz zur Verfügung stellt, wird sich langfristig durchsetzen können.

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Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.