Gründeralltag

“Ein guter Businessplan zwingt zu Disziplin”

"Man braucht konkrete Ziele, um erfolgreich zu sein. Mit einem durchdachten Businessplan gewinnt man Investoren. Er ist zwar nicht rechtlich bindend, aber wenn man ihn nicht erreicht - oder sogar signifikant verfehlt - wird es schwerer die nächsten Investoren zu überzeugen", sagt Christopher Oster von Clark.
“Ein guter Businessplan zwingt zu Disziplin”
Freitag, 9. September 2016VonAlexander Hüsing

Wer ein Unternehmen aufziehen möchte, erstellt meist einen Businessplan – siehe auch “6 kostenlose Excel-Finanzplanvorlagen im Vergleichstest“. Doch, wie wichtig und bindend ist eigentlich so ein Businessplan? Wir haben fünf Gründerinnen und Gründer genau danach gefragt. Danke an Anna Alex, Outfittery, Dieter Fromm, moneymeets, Doreen Huber, Lemoncat, Gamal Moukabary, bonify, und Christopher Oster, Clark, für die ehrlichen Antworten.

Wie wichtig und bindend ist ein Businessplan?

Sehr wichtig. Man braucht ein stimmiges Konzept und konkrete Ziele, um erfolgreich zu sein. Mit einem durchdachten Businessplan gewinnt man Investoren. Er ist zwar nicht rechtlich bindend, aber wenn man ihn nicht erreicht – oder sogar signifikant verfehlt – wird es schwerer die nächsten Investoren zu überzeugen und für sich zu gewinnen.
Christopher Oster, Clark

Keiner kann die Zukunft voraussagen und dennoch ist es natürlich wichtig, einen genauen Plan zu haben, was man wann erreichen möchte. Insofern ist der Businessplan und der Prozess, zu einem Businessplan zu kommen, durch Abstimmung mit dem Managementteam für uns ein zentraler Bestandteil.
Anna Alex, Outfittery

Auch wenn es abgedroschen klingt und Vielen keinen Spaß macht, er ist das „Ah und Oh“. Ideen haben Viele. Aber die Disziplin, diese konkret und detailliert aufzuschreiben und wirklich in der Frühphase in alle Richtungen abzuklopfen ist schon schwieriger. Unendlich viele Stunden sind notwendig, um Ideen so weiterzuentwickeln, dass sie wirklich „flugfähig“ werden. Ein guter Businessplan zwingt zu Disziplin in der Umsetzung und ist aus meiner Sicht ein wesentlicher Erfolgsfaktor.
Dieter Fromm, moneymeets

Ich finde einen Businessplan als Hilfsmittel wichtig. Es ist gut Kosten und Gehälter zu planen und auch am Anfang festzulegen was ich mit meinem Business erreichen will. Wie sich Umsätze entwickeln werden etc. Daraufhin müssen ja auch Ziele festgesetzt werden. Aber natürlich muss man als Unternehmer flexibel reagieren können, wenn etwas Unvorhergesehenes mit Markt oder Produkt passiert. Ich habe auch noch nie erlebt, dass der erste Business Plan nicht verändert wurde.
Doreen Huber, Lemoncat

Ein Businessplan ist so wie wichtig wie jeder andere Plan, wenn man ein Projekt oder ein Venture startet. Gründer sollten sich nicht sklavisch daran halten, aber trotzdem sollte man nie ohne einen Plan starten.
Gamal Moukabary, bonify

Passend zum Thema: “Alternative Finanzierungswege und ihre Vor- und Nachteile

Die befragten Gründer im Kurz-Portrait: Anna Alex gründete den millionenschweren Curated-Shopping-Dienst Outfittery. Christopher Oster gründete das millionenschwere InsurTech-Start-up Clark. Dieter Fromm gründete das Kölner FinTech-Start-up moneymeets. Doreen Huber, ehemals Delivery Hero und Springstar, gründete mit Lemoncat einen Catering-Vermittler. Gamal Moukabary gründete mit bonify eine Art moderne Schufa.

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Foto (oben): Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.