"Weil der Markt so immens groß ist"

Junomedical – “ein Team aus Ärzten und Geeks”

"Wir haben eine besondere DNA: Junomedical ist jung, frisch, ein Team aus Ärzten und Geeks, das unterschiedliche internationale Start-ups und digitale Unternehmen - wie Zocdoc und Google - bereits von innen gesehen hat", sagt Junomedical-Gründerin Sophie Chung.
Junomedical – “ein Team aus Ärzten und Geeks”
Mittwoch, 7. September 2016VonAlexander Hüsing

Bereits seit Ende des vergangenen Jahres setzt Project A Ventures auf das Thema Medizintourismus. Damals hieß die Unternehmung Acai Medical. Inzwischen ist das Start-up offiziell unterwegs – und heißt Junomedical. “Wir möchten es einfach nicht hinnehmen, dass es in unserer heutigen Zeit noch immer so viele Patienten gibt, die suboptimalen oder zu teuren Zugang zur medizinischen Versorgung haben”, sagt Gründerin und Ärztin Sophie Chung, die bereits E-Health-Erfahrungen bei Zocdoc sammeln konnte.

Für Nutzer ist Junomedical kostenlos. Das Start-up will sich durch die “direkte Zusammenarbeit mit Krankenhäusern” refinanzieren. Neben Junomedical setzen in Deutschland auch Caremondo und Medigo auf Medizintourismus. Das Münchner Start-up Caremondo schlitterte aber gerade erst in die Insolvenz. sie aber weniger als echte Konkurrenz an. Der Markt ist aktuell zu groß und die anderen Firmen zu klein, um einander wirklich Marktanteile wegzunehmen. Junomedical-Macherin Chung sieht die genannten Start-ups aber ohnehin nicht als Konkurrenten: “Der Markt ist aktuell zu groß und die anderen Firmen zu klein, um einander wirklich Marktanteile wegzunehmen”.

“Weil der Markt so immens groß ist”

Im Mini-Interview mit deutsche-startups.de spricht Junomedical-Gründerin Sophie Chung über Behandlungen, Patientengrupppen und Qualitätssicherung.

Welches Problem wollen Sie mit Junomedical lösen?
Nach wie vor gibt es Millionen von Menschen weltweit, die keinen Zugang zu leistbaren medizinischen Behandlungen haben – egal wohin man blickt. Selbst in hochentwickelten Ländern wie den USA oder Deutschland gibt es Menschen, die sich zum Beispiel eine notwendige Zahnbehandlung sich nicht leisten können. Wir sind angetreten um dies zu ändern. Unser Ziel ist es, Patienten weltweit Zugang zu erschwinglichen medizinischen Behandlungen bei Spitzenmedizinern zu ermöglichen. Junomedical bietet Transparenz in einem unübersichtlichen aber stark wachsenden Markt, der zudem mit einem schlechten Ruf zu kämpfen hat. Wir ersparen Patienten die zeitintensive und schwierige Informationssuche, denn wir arbeiten nur mit den Krankenhäusern zusammen, die die besten internationalen Qualitätsstandards vorweisen können. Unsere strengen Auswahlkriterien und kontinuierliche Überprüfungen unserer Partnerkrankenhäuser stehen im Gegensatz zum Abzock-Image des Medizintourismus. Patienten sehen uns als einen verlässlichen und vertrauenswürdigen Partner, der sie vor, während und nach ihrer Behandlung begleitet.

Jede Woche entstehen dutzende neue Start-ups, warum wird ausgerechnet Junomedical ein Erfolg?
Wir haben eine besondere DNA: Junomedical ist jung, frisch, ein Team aus Ärzten und Geeks, das unterschiedliche internationale Start-ups und digitale Unternehmen – wie Zocdoc und Google – bereits von innen gesehen hat. Wir bringen Expertise aus den Bereichen Digital Health, Online Marketing, Product, Strategy und Business Development zusammen und haben das Unternehmen aus Leidenschaft gegründet – und nicht primär, weil der Markt so immens groß ist. Unser Ansatz im Gegensatz gegenüber anderen ist “move slow to move fast”. Wir gehen sehr fokussiert in den Markt, kooperieren nur mit den besten, international akkreditierten Kliniken und konzentrieren uns auf sehr spezifische Märkte und Patientengrupppen. Wir arbeiten nicht mit jedem und bieten nicht alles auf einmal an. Wir haben unheimlichen Respekt vor der Komplexität und Qualitätssicherung – es geht schließlich um die Gesundheit von Patienten und nicht Schuhe oder Sofas.

Wo steht Junomedical in einem Jahr?
Größer, stärker und effizienter. Wir wollen nicht um jeden Preis wachsen, sondern vor allem die Nachhaltigkeit des Wachstums im Blick haben. Unser Ziel ist es uns in den nächsten Monaten als verlässlicher und vertrauenswürdiger Ansprechpartner für Patienten zu etablieren.

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Foto (oben): Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.