App zur regionalen Verbundenheit

Flurfunk-Nutzer teilen Informationen aus der Region

Flurfunk versteht sich als ortsbasiertes Netzwerk. Über das Start-up erhält der Nutzer standortbezogen relevante Nachrichten, Informationen zu Veranstaltungen und Inhalte von anderen Nutzern. Das Projekt wurde im Rahmen des ersten Accelerator-Programms in Stuttgart entwickelt.
Flurfunk-Nutzer teilen Informationen aus der Region
Donnerstag, 14. Juli 2016VonChristina Cassala

Flurfunk versteht sich als ortsbasiertes Netzwerk — so stehen anstelle von Themen oder Kontakten ausschließlich Standorte im Mittelpunkt. Über Flurfunk erhält der Nutzer standortbezogen relevante Nachrichten, Informationen zu Veranstaltungen und Inhalte von anderen Nutzern. “Auf diese Weise kreiert und verstärkt die App auf kreative, individuelle und frische Art ein Gefühl der Zusammengehörigkeit auf Basis von regionaler Verbundenheit”, sagt Gründer Tobias Haas, der das Start-up mit Hannes Rang und Florian Fink führt. Das Projekt wurde im Rahmen des ersten Accelerator-Programms für Start-ups in Stuttgart entwickelt – seit April ist die App im Apple Appstore und Google Playstore verfügbar.

Team_Flurfunk

“Wir stellen das richtige Produkt zur richtigen Zeit bereit”

Im Mini-Interview mit deutsche-startups.de spricht Flurfunk-Gründer Tobias Haas über gemeinsame Kontakte, regionalen Verbundenheit und standortbezogene Kommunikation.

Welches Problem wollen Sie mit Flurfunk lösen?
Soziale Netzwerke basieren heute entweder auf gemeinsamen Kontakten oder Themen. Unabhängig davon seine direkte Umgebung zu erreichen oder zu sehen, was in der Nähe passiert, ist schwierig. Dieses Problem lösen wir, indem wir mit unserer App eine Art ortsbasierte Facebook-Gruppe bereitstellen – deren Ort und Größe man jedoch jederzeit selbst bestimmen kann. Dabei geht es weniger um das gezielte “Suchen” als vielmehr um das “Entdecken” von interessanten und spannenden Dingen in der unmittelbaren Umgebung. Das können zum Beispiel lokale Neuigkeiten, Veranstaltungen, Angebote oder Tipps von anderen Flurfunk-Nutzern sein, von denen man sich inspirieren lässt. Wir wollen so ein Gefühl der regionalen Verbundenheit und eine neue Art der lokalen Kommunikation schaffen.

Jede Woche entstehen dutzende neue Start-ups, warum wird ausgerechnet Flurfunk ein Erfolg?
Weil wir das richtige Produkt zur richtigen Zeit bereitstellen. Standortbezogene Dienste sind einer der großen Trends für die nächsten Jahre, und wir bieten die optimale Plattform für standortbezogene Kommunikation. Menschen suchen immer nach neuen Möglichkeiten, sich auszutauschen und sich zu beschäftigen, und das können wir im Hinblick auf den Ortsbezug so bieten wie keine andere App. Flurfunk ist außerdem mehr als nur “eine App” – der Plan ist, die Flurfunk-Plattform nach und nach zu öffnen und eine öffentliche API bereitzustellen. Flurfunk wird der zentrale Hub für standortbezogene Informationen.

Wer sind Ihre Konkurrenten?
Die meisten direkten Konkurrenten, die ein recht ähnliches Konzept verfolgen, sind noch ziemlich klein. Zu den bekannteren gehört sicherlich die aktuell sehr erfolgreiche App “Jodel”, allerdings unterscheidet sich unser Konzept auch davon. Wir binden neben Nutzerinhalten auch weitere Quellen ein: Flurfunk ist wie eine Mischung aus Twitter, Foursquare, Abend, Swarm und der regionalen Tageszeitung – wir haben noch keinen Konkurrenten gesehen, der genau das gleiche Konzept hat.

Wie wollen Sie Geld verdienen?
Aktuell liegt unser Fokus darauf, eine Community aufzubauen und Reichweite zu generieren. Im nächsten Schritt werden wir eine Plattform bereitstellen, über die lokale Anbieter – wie Einzelhändler oder Gastronomen – gezielt Flurfunk-Nutzer in der Nähe ansprechen können. Also standortbasierte Werbung, um dem Nutzer möglichst relevante Inhalte für ihn und seinen Standort anzuzeigen. Wichtig ist uns dabei, dem Nutzer immer auch einen Mehrwert bieten zu können, weshalb wir die zulässigen Werbeinhalte sorgfältig auswählen werden.

Wo steht Flurfunk in einem Jahr?
In einem Jahr werden wir in allen deutschen Großstädten Partner für externe Inhalte (wie regionale Blogs und Tageszeitungen) gewonnen haben und mit einer starken Community vor Ort glänzen. Zeitgleich wollen wir in anderen europäischen Ländern durchstarten.

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Christina Cassala

Christina Cassala, Redakteurin bei deutsche-startups.de, war schon zu ihren besten Uni- Zeiten in den 90er Jahren journalistisch tätig. Gleich nach dem Volontariat arbeitete sie bei einem Branchenfachverlag in Hamburg, ehe sie 2007 zu deutsche-startups.de stieß und seither die Entwicklungen der Start-up Szene in Deutschland mit großer Neugierde beobachtet.