Gastbeitrag von Norma Wagner

8 Punkte, warum HTML5 besser als Flash ist

HTML 5 bietet also sowohl Vorteile für Programmierer, als auch für die Nutzer selbst. Wer heute im Web bestehen will, muss auf HTML5 setzen. Dazu zählt auch im Notfall den Mut aufbringen, „alte Seiten“ anzufassen und entsprechend der neuen Möglichkeiten umzugestalten.
8 Punkte, warum HTML5 besser als Flash ist
Montag, 20. Juni 2016VonTeam

Wer sich in den vergangenen Jahren mit dem Internet beschäftigt hat, sei es privat oder beruflich, dem ist Flash ein Begriff. Nicht der Superheld mit Prinz Eisenherz-Gedächtnisfrisur aus den 80ern ist hier gemeint, sondern Adobe Flash (ehemals Macromedia Flash) – eine Plattform zur Programmierung medialer und interaktiver Inhalte im Internet. Jahrelang Standard für alles, was im Web grafisch effektvoll für Aufmerksamkeit sorgen sollte. Und jahrelang eingeschränkt in seinen Möglichkeiten und ein permanentes Sicherheitsrisiko für die Nutzer. Mit der Entscheidung des damaligen Apple-Oberhaupts Steve Jobs, der Plattform die Unterstützung auf mobilen Apple-Produkten zu versagen, wurde 2010 das Ende der Technologie besiegelt. Als auch die Unterstützung für Flash auf Android 2012 eingestellt wurde, war mit HTML5 bereits eine Alternative vorhanden. Diese ist ebenfalls in der Lage, mediale Inhalte wie Animationen darzustellen, hat im Vergleich zu Flash aber einige wesentliche Vorteile:

Mobile Unterstützung
Der mobile Markt ist wichtiger als jemals zuvor. Inhalte lassen sich dank Smartphones und Tablets zu jeder Zielgruppe transportieren – HTML5 wird auch von mobilen Android- und iOS-Geräten unterstützt, so dass die Darstellung dort fehlerfrei erfolgt. Zudem fehlt Flash die Unterstützung für Touchscreens, die in HTML5 vorhanden ist. Generell verlangt die Darstellung in Flash dem mobilen Endgerät mehr Rechenleistung ab (siehe nächster Punkt). Stärkere Erhitzung und größere Belastung sind die Folge.

Höhere Geschwindigkeit
Auf einigen Plattformen ist HTML5 deutlich schneller bei der Darstellung von Inhalten, auf Linux (Android) und MAC OS X etwa ganze 58%. Zudem spielt die Hardware bei der Darstellung eine Rolle: Flash verwendet zur Berechnung von Inhalten generell den Prozessor (CPU) und das bremst einige Anwendungen aus. HTML5 hingegen stellt Inhalte durch sogenanntes GPU-Processing dar. Dabei wird der Grafikchip verwendet, der meist weniger Leistung dazu benötigt und so das System schont.

Kein Plug-In notwendig
HTML5 wird direkt im Browser angezeigt und zur Nutzung muss kein eigenes Plug-In wie bei Adobe Flash installiert werden. Die Inhalte stehen so auch den Nutzern zur Verfügung, die nicht bereit sind, zusätzliche Software zu installieren.

Geringeres Sicherheitsrisiko
In der Vergangenheit fanden Hacker immer wieder Sicherheitslücken in Flash-Plug-Ins. Diese wurden benutzt, um sich Zugang zu Servern von Firmen oder den PCs von Anwendern zu verschaffen. Zudem lassen sich die Sicherheitslücken bei Flash erst mit manuellen Updates schließen, was eine erneute und zudem nervende Aktion des Nutzers erfordert.

Unterstützung aller Browser
Der Computersprache HTML5 ist es egal, welcher der geläufigen Browser zur Darstellung einer Internetseite verwendet wird. Mozilla, Internet Explorer, Chrome und mehr: Sie alle verstehen den HTML5-Code und wissen, dessen Befehle zu deuten. Die Wiedergabe von Medien funktioniert jedes Mal problemlos, unabhängig von der verwendeten Software.

Besser erkennbar für Suchmaschinen
Suchmaschinen wie Google & Co. können HTML5-Inhalte ebenfalls problemlos lesen. Diese werden einwandfrei indiziert und sorgen für eine bessere Auffindbarkeit im Internet.

Lokale Speicherung von Daten
Bei HTML5 können Daten auf dem Gerät des Nutzers bzw. im Browser gespeichert werden. Bisher war das über Cookies allerdings nur eingeschränkt möglich. Die Informationen werden nur für die Dauer der Sitzung, also bis zum Schließen des Browsers gespeichert und auch der Speicherplatz selbst ist bei Cookies stark limitiert. Mit der Speicherung per „Local Storage“ lassen sich Daten längerfristig abrufen und verwenden, auch nachdem der Browser geschlossen wurde.

Responsive, dynamische Websites
Der Begriff „Call to Action“ ist geläufiger denn je – ein jeder Webseitenbetreiber möchte Interaktion mit den Nutzern erzeugen, möglichst auf allen Endgeräten. HMTL5 ermöglicht dynamische Websites, die den Nutzer zum Mitmachen einladen. Im Gegensatz zu Flash passt sich die Darstellung der Inhalte dem Format und der Auflösung des verwendeten Displays an. Dafür sorgt auch die Unterstützung von Vektor-Grafiken (SVG-Dateien).

HTML 5 bietet also sowohl Vorteile für Programmierer, als auch für die Nutzer selbst. Wer heute im Web bestehen will, muss auf HTML5 setzen. Dazu zählt auch im Notfall den Mut aufbringen, „alte Seiten“ anzufassen und entsprechend der neuen Möglichkeiten umzugestalten. Für die Implementierung einzelner Elemente ist aber nicht zwangsläufig ein eigener Designer oder Programmierer von Nöten. So gibt es einige Hilfsmittel, welche die HTML5-Programmierung teilweise per Mausklick ermöglichen.

Zur Person
Norma Wagner arbeitet seit 2009 beim italienischen Softwarehersteller Incomedia. Als International Sales & Marketing Manager koordiniert Sie die Aktivitäten in 25 Ländern. Incomedia entwickelt und vertreibt Softwareprodukte für Unternehmen, Schulen und Privatanwender. Dazu gehört das Webdesign-Flagschiff WebSite X5 und die Animationssoftware WebAnimator.

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Foto: Tablet with word Html5 on a wooden background from Shutterstock