Ding Dong-App: Messenger für kurze Benachrichtigungen per Foto und Standort

Messenger-Apps gibt es wie Sand am Meer. Drei Niederländer haben sich Berlin als Standort ausgesucht, um ihre neue “Hier bin ich”-App “Ding Dong” (www.dingdongapp.com) zu entwickeln. Die App ermöglicht Familie und Freunden, privat […]
Ding Dong-App: Messenger für kurze Benachrichtigungen per Foto und Standort
Montag, 11. November 2013VonThorsten Panknin

Messenger-Apps gibt es wie Sand am Meer. Drei Niederländer haben sich Berlin als Standort ausgesucht, um ihre neue “Hier bin ich”-App “Ding Dong” (www.dingdongapp.com) zu entwickeln. Die App ermöglicht Familie und Freunden, privat miteinander kurze Statusmeldungen auszutauschen, vornehmlich mit Fotos und dem eigenen Standort. Mittlerweile wurden über 1.000.000 Ding Dongs verschickt.

Die kostenlose Ding Dong-App für iOS bietet Nutzern unter dem Motto “Here I am” Möglichkeiten, sich Freunden und Familie ohne große Textnachrichten mitzuteilen. Kurz mal per Emoticon Bescheid geben, wie es einem geht; den eigenen Standort mitteilen, um zu zeigen, dass man als Kind sicher beim Sportverein angekommen ist; schnelle Eindrücke einer Reise teilen oder Ding Dong, gemäß seinem Namen, als hippe mobile “Türklingel” — diese Szenarien und noch mehr werden abgedeckt. Zunächst völlig ohne Textfunktion gestartet, gibt es inzwischen die Option, einen wenige Wörter langen Text hinzuzufügen.

Ausschließlich private Kommunikation ist möglich

Ding Dong ist darauf ausgelegt, Nutzern die Handhabung so einfach wie möglich zu machen. Mit wenigen Klicks lassen sich so Fotos einbinden und der aktuelle Standort übermitteln. Die App bietet ausschließlich private Interaktion an, die immer durch den Nutzer ausgelöst werden muss. Es gibt keine öffentlichen Profile oder Folgen-Funktionen wie in sozialen Netzwerken. Ding Dong spricht folglich Menschen an, die neben ihren öffentlichen Profilen noch separat den Kontakt zum Familien- und Freundeskreis halten wollen.

“Bei Ding Dong geht es nicht primär um die Funktionen sondern um die Art und Weise, wie Nachrichten verschickt werden. Wir möchten die beste Möglichkeit bieten, privat miteinander in Verbindung zu bleiben. Soziale Netzwerke sind toll, verändern sich allerdings in Richtung “Broadcast”. Gleichzeitig sind die privaten Kanäle aber noch textbasiert, was auf dem Smartphone eine gewisse Anstrengung erfordert und wobei man gern in “Gesprächen” hängen bleibt. Unsere Lösung nutzt die Möglichkeiten mobiler Geräte und macht es einfach einen Moment zu teilen oder eben ohne Worte miteinander zu kommunizieren”, teilt Mitgründer Onno Faber mit.

Seit Anfang August 2013 findet sich Ding Dong im iOS-Store. Neben Smartphones zielt Ding Dong auch auf sogenannte “Wearables” wie Smartuhren ab, eine Version für die E-Ink-Uhr Pebble ist in Arbeit. Auch eine Android-Version für Smartphones wird gerade entwickelt und befindet sich in der Betaphase.

Early-Stage-Investment und Monetarisierung

Die Niederländer Onno Faber, Jorn van Dijk und Leonard van Driel gründeten die Wit Dot Media GmbH Anfang 2013 in Berlin und konnten über den Risikokapitalgeber Earlybird eine ungenannte Summe ins Projekt holen. Laut Faber benötigt das Geschäftsmodell eine hohe Nutzerzahl zur Monetarisierung. Es gibt viele Ideen dazu, das Team schaut sich allerdings erstmal an, wie sich die Plattform entwickelt und wie die Nutzer sie verwenden.

Fazit

Macht ein (fast) textloser Messenger wie Ding Dong Sinn? Ding Dong bietet keine revolutionären Neuerungen, der Ansatz des “sich kurz mal meldens” gefällt allerdings. Jetzt benötigt Ding Ding eine große Anzahl an Nutzern, um sich neben bestehenden Diensten und Messengern wie WhatsApp und Konsorten zu etablieren.

Thorsten Panknin

Kommt beruflich aus den Bereichen der Mediengestaltung und der Betreuung demenziell erkrankter Menschen. Seit Ende 2012 ist er freier Journalist mit dem Schwerpunkt Start-ups, interessiert sich aber auch für E-Reading und Open Source.