Der carpe diem-Club ist der tägliche Motivationshappen, bewusster zu leben

Der Film ‘Club der toten Dichter’ bzw. dessen Credo ‘Carpe Diem’, was so viel heißt wie ‘pflücke/nutze den Tag’ stand Pate für den carpe diem-Club (www.carpe-diem-club.de). Denn genau darum geht es bei diesem […]
Der carpe diem-Club ist der tägliche Motivationshappen, bewusster zu leben
Freitag, 1. November 2013VonElke Fleing

Der Film ‘Club der toten Dichter’ bzw. dessen Credo ‘Carpe Diem’, was so viel heißt wie ‘pflücke/nutze den Tag’ stand Pate für den carpe diem-Club (www.carpe-diem-club.de). Denn genau darum geht es bei diesem Start-up: Jeden Tag im echten Leben neu und anders zu nutzen, um sich und anderen mehr Lebensfreude zu bescheren. Der carpe diem-Club fordert seine Mitglieder aktuell an sechs Tagen in der Woche heraus.

Es gilt, neue Erfahrungen zu machen, sich zu besinnen, kreativ zu sein, über sich selbst zu schmunzeln, mit anderen zu diskutieren, oder einfach auch einmal über den eigenen Schatten zu springen. Und manchmal braucht es auch etwas Mut, um die Tagesaufgabe zu lösen.

Die Tagesaufgaben kommen jede Woche aus den Richtungen: Herz, Mut, Kreativität, Wissen, Humor und Willensstärke.

Durch eine regelmäßige Beteiligung (lösen und nicht lösen der Tagesaufgabe) bildet sich ganz automatisch das eigene Charakterprofil ab: Ist man eher der ‘Herzerwärmer’, oder vor allem ein ‘Schweinehundbesieger”? Unterhält man gern als ‘Launeheber’, oder ist öfter mal als ‘Welterklärer’ unterwegs? Beweist man sich lieber als ‘Schneidhaber’, oder als ‘Talentbenutzer?

Wichtig ist in jedem Fall: Der Spaß an der Sache und der Austausch mit anderen Tagenutzern. Jeder Teilnehmer formt somit sein Profil selbst, ganz individuell – allein durch die Erfüllung der Lieblingsaufgaben, eigene Schwerpunkte und durch die Häufigkeit des Mitspielens.

Die Macher zu ihrem carpe diem-Club: “Das Prinzip ist einfach: Der Club gibt einen täglichen Impuls für mehr Lebensfreude.
Unter dem Motto: ‘Lebe und erkenne dich – mit Leichtigkeit und Augenzwinkern’ entwickelt sich dabei schnell ein aktives ‘Spaß-und-Sinn-mit-Freunden-Programm’ in der realen Welt.

Er ist die Antwort auf ritualisierte Vernetzungslangeweile und übersteigerte Profilierungssucht.
Er steht für Spaß am authentischen Miteinander und gegen das Abtauchen in virtuelle Spielwelten – weil jeder Tag zählt.”

Zudem bietet der Club die Möglichkeit, sich z.B. über eine Facebook Applikation ein- und damit ins Gespräch zu bringen. Er bietet eben immer und überall die Online-Offline-Schnittstelle für wirkliche Erfahrungen mit echten Menschen.

Ungewöhnliche Entstehungsgeschichte, ungewöhnliche potentielle Geschäftsmodelle

Die ‘wie alles begann’-Geschichte erzählen die Gründer selbst eigentlich am schönsten – wie ja eigentlich der gesamte Club vom Geschichten erleben und darüber erzählen lebt

“Der Name stand am Anfang. Einen „carpe diem-Club“ zu gründen, war die Idee von drei Freunden.

An einem langen Grillabend haben wir gemeinsam über zwei Megatrends diskutiert:
Facebook und Browser Games.

Dabei haben wir uns folgende Fragen gestellt:

Die Vernetzung nimmt immer mehr zu, ist omnipräsent, aber was ist der eigentliche
Zweck und Inhalt des Austauschs? Wird Facebook nicht irgendwann ‘trockenlaufen’?

Wir sahen immer mehr ritualisierte Vernetzungs-Langeweile à la ‘Ich mach mir jetzt mal einen
Tee.’ und einen öden, weil künstlichen Profilierungswettbewerb der ‘coolsten Party’, der
‘schönsten Kinder’, der tollsten Urlaubsfotos…

Und die Browser Games, all das ‘Abtauchen in virtuelle Welten’, das Profilieren mit
heldenhaften Zauberschwertern, das Protzen mit virtuellen Wohnungen oder auch das
Pflanzen mit befreundeten Gartenzwergen schienen uns so banal wie traurig.

Wir tauchen ab, aber wohin? Wo bleibt der Zauber des ‘echten Lebens’? Wo ist noch Platz für ein authentisches Miteinander?

Was wäre ein Gegenentwurf zu ‘mein Haus, mein Auto, meine Pferdepflegerin’?

An diesem Abend haben wir uns dazu entschieden, den carpe diem-Club zu gründen.

Dass wir mit der Namensgebung quasi ein selbsterklärendes Versprechen gefunden hatten und heute über eine europaweit geschützte Marke verfügen, das ergab sich erst nach vielen Monaten gemeinsamer Arbeit.”

Und tatsächlich gibt es noch kein wirkliches Geschäftsmodell, denn die die attraktive Monetarisierung stand nicht am Anfang der Überlegungen. Inzwischen wurde der carpe diem-Club allerdings von verschiedenen potentiellen Geschäftspartnern ‘entdeckt:

  • Große Medienhäuser schätzen den ‘Spirit’ und könnten Erkenntnisse für eigene Titel und Online-Kompetenz gewinnen
  • Handelsfirmen und Markenartikler sind an einer Eigen- oder Lizenzmarke ‘carpe diem-Club’ interessiert
  • Spiele-Verlage fänden Merchandising interessant
  • Diverse andere Interessenten liebäugeln mit Angeboten für eine lebensbejahende und lebenslustige Community

Das Mitspielen im Club selbst allerdings ist und bleibt kostenfrei.

Der bisher einzige Versuch, einen Kredit für die Finanzierung des carpe diem-Clubs aufzunehmen, war eher zum Schmunzeln

Die Gründer sind drei Freunde aus Ahrensburg bei Hamburg: Cord Brockmann, Gerrit S. und Kristiaan d.J., die den Aufbau den Clubs bis heute aus eigenen Mitteln gestemmt haben.

Einmal unternahm man einen Versuch, einen Kredit aufzunehmen. Dazu erzählt die Club-Macher: “Als unerwartete Herausforderung zeigte es sich, unserem zugewiesenen Kundenbetreuer einer Sparkasse mit seinem Hintergrund und seinem Alter von etwa 60 Jahren zu erklären, was wir für ein Unternehmen sind, und was wir eigentlich vorhaben.

Keine unserer gängigen Begriffe wie Social Networks, Browser Games, Content Provider oder auch nur (später) der Aufbau einer Lizenz-Marke durch die wachsende Bekanntheit der Online-Spielewelt machten für ihn irgendeinen Sinn.

Seine Nachfragen für uns aber auch nicht. Letztendlich haben wir uns darauf geeinigt, uns einfach sympathisch zu finden – und ohne eine relevante Kreditlinie zu starten.”

Und heute besteht die vierköpfige Gesellschafterrunde um den Unternehmer und Berater Cord Brockmann aus schon aus insgesamt vier Personen. Zu dem Werber und Designer Gerrit und dem IT-Experten Kristiaan ist die Social Media-Managerin Silke Schippmann dazugestoßen.

Das Konzept des carpe diem-Clubs ist auf jeden Fall ungewöhnlich und den Machern gelingt es gut, off- und online-Welt spielerisch miteinander zu verknüpfen. Eine schöne Idee. Bleibt ihnen zu wünschen, dass welches letztendliche Geschäftsmodell auch immer aufgehen und die Community regen Zulauf finden wird.

Elke Fleing

Elke Fleing aus Hamburg liefert Texte aller Art, redaktionellen Content und Kommunikations-Konzepte. Sie gibt Seminare, hält Vorträge und coacht Unternehmen. Bei deutsche-startups.de widmet sie sich vor allem Themen und Tools, die der Erfolgs-Maximierung von Unternehmen dienen.