Familonet: Familiensicherheit für das “stärkste Soziale Netzwerk der Welt”

Familonet (www.familo.net) bietet mit seiner App die Möglichkeit, wichtige Fragen im täglichen Familienleben zu beantworten: Wo bist du? Wie geht’s dir? Was machst du? Anstatt, dass Eltern ihre Kinder ständig anrufen, teilen diese […]
Familonet: Familiensicherheit für das “stärkste Soziale Netzwerk der Welt”
Freitag, 27. September 2013VonThorsten Panknin

Familonet (www.familo.net) bietet mit seiner App die Möglichkeit, wichtige Fragen im täglichen Familienleben zu beantworten: Wo bist du? Wie geht’s dir? Was machst du? Anstatt, dass Eltern ihre Kinder ständig anrufen, teilen diese ihren Standort (auf Anfrage) selbst mit oder es werden Orte festgelegt, an denen ein automatischer Check-in stattfindet. Gerät jemand in Not, genügt ein Knopfdruck, um den aktuellen Standpunkt mitzuteilen.

Hauke Windmüller, einer der drei Familonet-Gründer, bezeichnet die Familie berechtigterweise als “das stärkste Soziale Netzwerk der Welt”. Naturgemäß sind Eltern besorgt, was die Aktivitäten ihrer Sprösslinge angeht. Wer als Kind Pech hat, darf sich deshalb über regelmäßige Anrufe seiner Erzeuger “freuen”, was im Freundeskreis vermutlich nicht sehr cool wirkt. Die Familonet-App soll die Kommunikation vereinfachen und Antworten per Knopfdruck ermöglichen. Laut dem Team haben sich in den ersten fünf Tagen bereits 20.000 Nutzer angemeldet.

“Ich bin hier”, “Hilfe rufen” und der automatische Check-in

Familienmitglieder können über den Button “Ich bin hier” ihren aktuellen Standort mitteilen, Fotos teilen und gesicherte Chatnachrichten verfassen. Wer in Not gerät, teilt es seiner Familie über den “Hilfe rufen”-Knopf mit, der aktuelle Standort wird gleich mitgeliefert. Orte wie die Schule der Kinder oder der Arbeitsplatz der Eltern können in der App festgelegt und so eingestellt werden, dass dort ein automatischer Check-in und Check-out stattfindet. Den Algorithmus dafür hat das Team selbst entwickelt. Die festgelegten Orte sind in Familonet für alle einsehbar, es geht dem Team vor allem um Transparenz und nicht um Kontrollzwang.

Die Integration der Familienmitglieder gestaltet sich recht einfach: Ein Elternteil lädt sich die App herunter, registriert sich und legt dann eine neue Familie an. Danach werden die einzelnen Familienmitglieder angelegt, per E-Mail mit einem Bestätigungslink eingeladen und legen ihr Passwort fest. Letztlich laden auch sie sich die Familonet-App herunter und loggen sich ein. Es muss sich also nicht jeder separat einen kompletten Registrierungsvorgang durchlaufen.

Ab Mitte 2014 sollen Smartwatches und Schlüsselanhänger mit GPS- und Internetzugriff unterstützt werden, um die Zielgruppe zu erweitern  und somit auch familienmitglieder ohne Smartphone zu integrieren. Die GPS-Geräte werden zwischen 50 und 100 Euro kosten.

Aus dem Uni-Seminar bis zur sechsstelligen Finanzierung

Hauke Windmüller und Michael Asshauer entwickelten das Familonet-Konzept im Sommer 2012 während eines Entrepreneurship-Seminars an der Universität Hamburg. Die beiden Volks- und Betriebswirte holten dann David Nellesen als Mitgründer und Programmierer ins Team und gründeten im Herbst die Familo GmbH aus. Die Entwicklung des iOS-Prototypen wurde mit Hilfe eines japanischen Privatinvestors finanziert, inzwischen sicherte sich Familonet eine Seedfinanzierung in mittlerer sechsstelliger Höhe. Die Unterstützung kommt durch Venista Ventures, WestTech Ventures, HR Alpha sowie eine Förderung der Stadt Hamburg und soll für Produktentwicklung sowie Marketing verwendet werden. An der Monetarisierung ihrer Idee feilt das Familonet-Team gerade, ein Abomodell wäre zusätzlich zum GPS-Geräteverkauf durchaus denkbar.

Es gibt Mitbewerber im In-, aber vor allem im Ausland

12track aus Koblenz (www.12track.de) bietet ein ähnliches Konzept mit einer kostenlosen App, die Lokalisierung findet über SMS-Tracking statt und wird durch die suchende Person ausgelöst. Bei einem Hilferuf wird auch dort der aktuelle Standort mitgeteilt und eine Sprechverbindung zum Hilfesuchenden aufgebaut. Im Ausland gibt es auch bereits entsprechende Mitbewerber, hier seien life360 aus den USA (www.life360.com) und alert.us aus Frankreich (www.alert.us) genannt.

Thorsten Panknin

Kommt beruflich aus den Bereichen der Mediengestaltung und der Betreuung demenziell erkrankter Menschen. Seit Ende 2012 ist er freier Journalist mit dem Schwerpunkt Start-ups, interessiert sich aber auch für E-Reading und Open Source.