“Ich habe mich noch nie in einem Angestelltenverhältnis befunden” – 15 Fragen Nicolai Kuban von linkbird

Jeden Freitag beantwortet ein Gründer oder eine Gründerin unseren standardisierten Fragebogen, den es inzwischen auch in gedruckter Form und als eBook gibt – siehe “Hinter den Kulissen deutscher Start-ups“. Der kurze Fragenkatalog lebt […]
“Ich habe mich noch nie in einem Angestelltenverhältnis befunden” – 15 Fragen Nicolai Kuban von linkbird
Freitag, 31. Mai 2013VonChristina Cassala

Jeden Freitag beantwortet ein Gründer oder eine Gründerin unseren standardisierten Fragebogen, den es inzwischen auch in gedruckter Form und als eBook gibt – siehe “Hinter den Kulissen deutscher Start-ups“. Der kurze Fragenkatalog lebt von der Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Fragen, die alle Gründerinnen und Gründer beantworten müssen – diesmal antwortet Nicolai Kuban von linkbird.

Was bedeutet es Ihnen, Ihr eigener Chef zu sein?
Da ich mich noch nie in einem Angestelltenverhältnis befunden habe, kann ich diese zwei Welten nicht vergleichen, für mich war aber immer klar, dass ich Unternehmer werden möchte, um eigene Visionen und Ideen eigenverantwortlich realisieren zu können.

Bei welcher Gelegenheit kam Ihnen die Idee zu Ihrem Start-up?
Ich würde es nicht als Gelegenheit, sondern eher als Prozess beschreiben. Wir selbst haben aktiv für eigene Webprojekte an der Suchmaschinenoptimierung gearbeitet und dann festgestellt, dass es kein SEO-Management Tool gibt, welches die Umsetzung der alltäglichen Arbeit im Linkbuilding vereinfacht und uns von unzähligen Excel-Tabellen befreit. Folglich haben wir die SaaS linkbird für uns selbst entwickelt und aufgrund der aufkommenden Nachfrage dann perfektioniert und angeboten.

Woher stammte das Kapital für Ihr Unternehmen?
Zunächst waren wir eigenfinanziert, dann kamen Business-Angels und ein VC dazu, die uns durch Know-How und Kapital optimal bei den nächsten Schritten unterstützen.

Was waren bei der Gründung Ihres Start-ups die größten Stolpersteine?
Die Gründung lief ohne großartige Stolpersteine, da wir uns im damaligen Zwei-Mann Gründerteam sehr gut ergänzten und vom Kaufmännischen über Marketing, Vertrieb, PR und Produktentwicklung bis hin zur technischen Realisierung alles selbständig umsetzen konnten, um schnell die Marktakzeptanz des Produktes zu testen. In den Details der Umsetzung gab/gibt es dann natürlich unzählige Herausforderungen, ich denke das ist völlig normal und hat sich bis heute nicht geändert.

Was würden Sie rückblickend in der Gründungsphase anders machen?
Rückwirkend hätte ich eventuell die Bootstrapping-Phase ein bisschen kürzer gehalten und auch schneller und fokussierter ein Auge auf HR und Recruiting gelegt, wir suchen immer akut.

Jedes Start-up muss bekannt werden. Welche Marketingspielart ist für Sie besonders wichtig?
Als B2B-Unternehmen ist unser wichtigstes Marketingziel die Leadgenerierung. Diese realisieren wir über einen kostenlosten Test unseres Tool (https://www.linkbird.de/products/free-trial). Relevante Besucher generieren wir über unterschiedlichste Online-Marketing-Kanäle wie SEO, SEA, Retargeting, Display Ads, Content Marketing und Affiliate-Marketing als auch Online-PR und Social Media.

Ein immer relevanter werdender Kanal ist für uns das sogenannte „Content Marketing“, hiermit platzieren wir uns – im Rahmen der Online PR – direkt innerhalb unserer Zielgruppen. Als gutes Marketing fungiert mehr und mehr auch unser Produkt, wir freuen uns über jeden Kunden aufgrund einer Empfehlung.

Welche Person hat Sie bei der Gründung besonders unterstützt?
Mein Mitgründer ;)

Welchen Tipp geben Sie anderen Gründern mit auf den Weg?
Bei der Gründung ist es enorm wichtig, dass sich das Team vor allem auch in den operativen Fähigkeiten ergänzt, sodass schnell ein Prototyp entwickelt und der Markt als auch verschiedene Marketingkanäle getestet werden können.

Ich denke man muss in der Gründungsphase eben häufig auch pragmatisch vorgehen, testen und Ergebnisse sammeln, als nur zu konzipieren und zu planen. Auch extrem wichtig ist es die Fähigkeit zu erlangen, sich selber zu motivieren, denn dabei helfen einem als Gründer leider nur sehr wenige…

Sie treffen den Bundeswirtschaftsminister – was würden Sie sich für den Gründungsstandort Deutschland von ihm wünschen?
Eigentlich bin ich relativ zufrieden, rückblickend fände ich es aber spannend, wenn Wirtschaft und Finanzen schon in den staatlichen Gymnasien eine größere Rolle spielen würde.

Was würden Sie beruflich machen, wenn Sie kein Start-up gegründet hätten?
Dann würde ich so lange in einem innovativen Unternehmen lernen, bis ich selbst gründen kann ;)

Bei welchem deutschen Start-up würden Sie gerne mal Mäuschenspielen?
Eigentlich lieber in einem US-Start-Up ;) In Deutschland fiele meine Wahl auf zalando.

Sie dürften eine Zeitreise unternehmen: In welche Epoche reisen Sie?
Ich bleibe definitiv hier. In keiner Epoche finde ich so viele Möglichkeiten und eine so hohe Geschwindigkeit an Innovationen.

Sie haben eine Million Euro zur persönlichen Verfügung: Was machen Sie mit dem ganzen Geld?
In vielversprechende Unternehmen und Spaß investieren.

Wie verbringen Sie einen schönen Sonntag?
Ganz privat.

Mit wem würden Sie sich gerne einmal auf einen Kaffee oder ein Bier verabreden?
Marc Benioff oder Mark Roberge.

Im Fokus: Weitere Fragebögen in unserem großen Themenschwerpunkt 15 Fragen an

Zur Person:
Nicolai Kuban ist Gründer und Geschäftsführer der linkbird GmbH (www.linkbird.de), die das gleichnamige SEO Management Tool (www.linkbird.de) entwickelt. Der Berliner blickt auf mehr als sechs Jahre Erfahrung im Online Marketing und E-Commerce zurück.
In dieser Zeit war er beim Aufbau verschiedener Online Shops und Unternehmen beteiligt. Bei der linkbird GmbH verantwortet er die Bereiche Strategie, Marketing und Vertrieb.

15 Fragen als eBook und in gedruckter Form

“Hinter den Kulissen deutscher Start-ups: 45 Gründer über den Aufbau ihres Unternehmens”, heißt der erste Titel der neuen Buchreihe von deutsche-startups.de. Unser erstes Buch, ein Best-of der Rubrik 15 Fragen an, steht unter dem Motto: Von Gründern lernen, sich von deutschen Unternehmern inspirieren lassen. 45 Gründer berichten von Ihren eigenen Erfahrungen, geben wertvolle Tipps und teilen ihre Inspirationen mit den Lesern. Weitere Infos über “Hinter den Kulissen”. Unser erstes Buch jetzt bei Amazon bestellen.

Christina Cassala

Christina Cassala, Redakteurin bei deutsche-startups.de, war schon zu ihren besten Uni- Zeiten in den 90er Jahren journalistisch tätig. Gleich nach dem Volontariat arbeitete sie bei einem Branchenfachverlag in Hamburg, ehe sie 2007 zu deutsche-startups.de stieß und seither die Entwicklungen der Start-up Szene in Deutschland mit großer Neugierde beobachtet.