SugarShape – BHs für Frauen mit weiblichen Kurven
„Dolce Vita“ und „Sailorette“ heißen die ersten beiden Kollektionen bei SugarShape, dem Online-Shop für Dessous der Schwestern Laura Gollers und Sabrina Schönborn. Die Idee zu SugarShape hatten die Gründerinnen am Frühstückstisch, als sie wieder einmal feststellten, dass es für sie – schlanke Frauen mit großer Oberweite – keine passenden schönen BHs gab. In ihrem Online-Shop verkaufen sie BHs, Slips und Accessoires für Frauen mit einer großen Differenz zwischen Brustumfang und Unterbrustweite, über das Design der SugarShape-Kollektionen entscheiden die Kundinnen in der Co-Creation-Community mit.
Differenz zwischen Brustumfang und Unterbrustweite ist entscheidend
„Wir wollen eine Marke für kurvige Frauen kreieren. Und damit meinen wir nicht breite Frauen, sondern wirklich kurvige“, erklärt Schönborn, Geschäftsführerin von SugarShape. Besonders für Frauen ab einer Differenz von 12,5 cm zwischen Brustumfang und Unterbrustweite bieten die Gründerinnen Dessous an, damit schließen sie in Deutschland eine Marktlücke. Mitbewerber gibt es auf dem deutschen Markt keine. „Die Marken in Deutschland orrientieren sich entweder an dünnen Frauen mit kleinen Brüsten oder kräftigen Frauen mit großen Brüsten. Wir haben für uns nichts Zufriedenstellendes bis gar nichts gefunden – nicht mal in hässlich“, so Schönborn.
SugarShape hat ein eigenes Größensystem entwickelt, das sich nicht an das bekannte System der Buchstaben-Cups anlehnt, sondern es werden die Unterbrustweite und die Brustweite gemessen. Auf der SugarShape-Seite finden Nutzerinnen eine Anleitung zum Größen-Messen. SugarShape bietet BHs in 24 verschiedenen Größen an, die Preise für die Dessous bewegen sich im mittleren Preissegment. Der BH „Dolce Vita“ zum Beispiel kostet 55,50 Euro und die dazu passende Panty 17,70 Euro, der passende String 16,60 Euro. Das Start-up mit Sitz in Stelle, dem Heimatort der Gründerinnen, lässt seine Dessous in Istanbul produzieren. Da nicht viele Hersteller Dessous in großen Größen herstellen können, war es eine Herausforderung, einen geeigneten Produzenten zu finden. Passgenaue Oberbekleidung finden Frauen mit großer Oberweite bereits bei Maximila, den Online-Shop stellte deutsche-startup.de bereits vor. Aber im Bereich von Unterwäsche sah es vor SugarShape hierzulande mau aus.
Kundinnen entscheiden über die Kollektionen
Ihre Unternehmensidee stellten die Gründerinnen bereits im Juni 2011 zum ersten Mal einer breiteren Öffentlichkeit vor. Damals war es eine „kleine frische Idee“ und die Schwestern, die schon in anderen Internet-Start-ups gearbeitet hatten, waren überrascht von den vielen positiven Reaktionen. Die offizielle Gründung von SugarShape erfolgte Ende Januar 2012, einen Monat später sammelten die Unternehmerinnen in vier Stunden 100.000 Euro auf seedmatch (www.seedmatch.de) ein. Zum Ausbau von SugarShape suchen die Gründerinnen weitere Investoren.
Nähe zu ihren Kundinnen ist für die beiden Schwestern ein wichtiges Thema. Daher entscheiden Nutzerinnen in einem mehrstufigen Co-Creation-System, wie die Kollektionen von SugarShape aussehen sollen. Dazu können per E-Mail oder auf Facebook Ideen eingereicht werden, die dann im Unternehmensblog diskutiert werden. Welche Dessous produziert werden, entscheiden die Nutzerinnen über Votings auf der Shop-Seite von SugarShape. Nach vorheriger Anmeldung kann frau – und man natürlich auch – über Stoffmuster, Farbe, Dekoration, Namen oder Bra Charme mit entscheiden. Bra Charmes sind kleine Schmuckanhänger, die an den Mittelsteg des BHs gehängt und ausgetauscht werden können. „Als wir nach Vorschlägen für Bra Charmes fragten, bekamen wir innerhalb kürzester Zeit über 300 unterschiedliche Ideen von unseren Kundinnen“, erzählt Gollers. Auf Wunsch der Nutzerinnen wurde die zweite Kollektion ein Bikini. Das Voting für die dritte Kollektion mit einem Balconette-BH ist abgeschlossen und sobald ein Foto des BHs existiert, können Userinnen über den Namen abstimmen. Zurzeit voten Nutzerinnen über ein SugarShape-Shirt.
Um die Zahl der Retouren so gering wie möglich zu halten, nimmt Gollers persönlichen Kontakt zu den Nutzerinnen auf: “Die Kundinnen erzählen uns ganz detailliert was nicht passt, schicken Zeichnungen oder Fotos.“ Damit die Kundinnen vor der Bestellung noch besser über Größe und Passform entscheiden können, wird es in Zukunft 360-Grad-Videos von den Models, die die Kollektion präsentieren, geben. Die SugarShape-Dessous werden ausschließlich von Userinnen-Models gezeigt. Das besondere Produkt von SugarShape, der enge Kontakt zur Zielgruppe, die Produktentwicklung gemeinsam mit der Zielgruppe und die fehlenden Mitbewerber deuten auf eine vielversprechende Zukunft für SugarShape hin.
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