Liviato macht Bücher kurz und klein

Für faule Abiturienten ist die entscheidende Frage, wie sie – statt den Stoff zu lesen – an eine gute Buchzusammenfassung kommen. Weil das Thema nicht nur für Schüler sondern auch für andere Menschen […]
Liviato macht Bücher kurz und klein
Freitag, 21. Mai 2010VonYvonne Ortmann

Für faule Abiturienten ist die entscheidende Frage, wie sie – statt den Stoff zu lesen – an eine gute Buchzusammenfassung kommen. Weil das Thema nicht nur für Schüler sondern auch für andere Menschen interessant ist, sammelt das Start-up Liviato (www.liviato.de) Buchzusammenfassungen aller Art. Wer sich für bestimmte Bücher interessiert oder sie aus beruflichen Gründen kennen muss, aber kein Geld für den Kauf oder Zeit zum Lesen hat, wird hier fündig.

Den Unterschied zu den unzähligen Buchrezensionen, die man bei Amazon, Lovelybooks und anderen Webseiten findet, erklären Mitgründer Michael Romer und Seed-Investor Daniel Klarkowski, der bereits den Kleinanzeigendienst anounz anschob, in zwei Sätzen: “Rezensionen oder Buchklappentexte verfolgen eine bestimmte Intention. Bei uns geht es nicht um die Bewertung des Inhaltes, sondern um eine gute Zusammenfassung.” Bei der Umsetzung setzt Liviato ganz auf die Community: Alle Inhaltsangaben werden von den Mitgliedern eingestellt und können kostenlos gelesen und bewertet werden. “Wir grenzen und klar ab von kommerziellen Anbietern wie getAbstract, wo Leser für die Zusammenfassungen bezahlen müssen. Außerdem beschränken wir uns nicht auf Fachbücher sondern sind breiter aufgestellt.” Wer fleißig schreibt wird belohnt. Für jeden eingestellten Text erhalten Mitglieder Bonuspunkte, die sie in Prämien eintauschen können. Aktuell winken – entsprechend der lesefreundlichen Zielgruppe – Amazon-Gutscheine. Um Qualität und Rechtmäßigkeit zu gewährleisten begutachtet das Liviato-Team alle Texte vor der Veröffentlichung. Technische Tools überprüfen, ob die Zusammenfassungen schon irgendwo im Netz existieren oder zu stark an einen anderen Text angelehnt sind.

Partnerschaften mit Bücher-Webseiten denkbar

Geld fließt über Werbung und das Amazon-Affiliate-Programm in die Kassen von Liviato. Längerfristig können sich die Gründer auch Partnerschaften mit Bücher-Webseiten und dem stationären Buchhandel vorstellen. Jetzt feiern Michael Romer, Oliver Schmidt und Daniel Klarkowski zunächst einmal, dass innerhalb von nur zwei Monaten schon über 700 Zusammenfassungen eingegangen sind. Da die Texte auf der ohnehin aufgeräumten Homepage gut sortiert sind, können Nutzer sie leicht finden. Dem Motto “Wir machen Bücher kurz + klein” wird Liviato auf jeden Fall gerecht.

Yvonne Ortmann

Seit Mai 2009 schreibt Yvonne für deutsche-startups.de Gründerportraits, Start-up-Geschichten und mehr – ihre besondere Begeisterung gilt Geschäftsideen mit gesellschaftlich-sozialer Relevanz. Sie tummelt sich auch im Ausland – immer auf der Suche nach spannenden Gründerpersönlichkeiten und Geschäftsideen.