Erneute Rückkehr: Andre Kolbinger zurück bei wallstreet:online
Wie heißt es so schön: Manchmal kommen sie wieder. Mache zieht es sogar mehrmals zurück an ihre alte Wirkungsstätte. So auch Andre Kolbinger, Gründer und Gesellschafter von wallstreet:online (www.wallstreet-online.de). Schon einmal kehrte Kolbinger dem Unternehmen dem Rücken (damals musste er eine Auszeit nehmen) und kehrte wieder zurück. Jetzt ist es erneut soweit: Kolbinger wirkt nach Informationen von deutsche-startups.de ab sofort wieder als Vorstand bei der wallstreet:online AG. Im September 2008 kehrte er dem Unternehmen als Vorstand den Rücken. Im Aufsichtsrat war er dagegen noch vertreten.
Drei Jahre nach der Übernahme durch das Medienhaus Springer läuft es beim 1998 gestarteten Unternehmen alles andere als rund, die Umsätze sind im Keller, die Stimmung ebenfalls. Im Jahresbericht für das vergangene Jahr heißt es: “Das zurückliegende Jahr war für die wallstreet:online AG eines der schwierigsten der
Firmengeschichte”. Die folgenden Zahlen sind bitter: Als Konsequenz der Entwicklung des Werbemarktes im Finanzumfeld fielen die Umsatzerlöse um 31,4 % von TEUR 4.507 auf TEUR 3.091″. Unter dem Strich steht zudem ein dickes Minus von über zwei Millionen Euro. Somit ist es kein Wunder, dass Springer längst die Lust an wallstreet:online verloren hat – die Beteiligung mit ihren rund 30 Mitarbeitern steht seit Monaten zum Verkauf.
Übernahme von wallstreet:online durch Kolbinger möglich
Wie aus dem Medienhaus zu hören ist, laufen Gespräche mit “verschiedenen Investoren”. Einer davon ist Unternehmensgründer Andre Kolbinger. Durch die Berufung in den Vorstand hat er zumindest die Chance zu beweisen, dass er nach wie vor zu seinem Baby steht. Und Chancen auf eine Übernahme scheint sich Kolbinger offenbar zu machen, sonst würde er den Job vermutlich nicht machen. Dann wäre die erneute Rückkehr eine doppelte Rückkehr. Entschieden ist in Sachen Verkauf aber noch nichts. “Es bleibt auf jeden Fall alles sehr spannend”, sagt Kolbinger gegenüber deutsche-startups.de. Schon einmal hatte Kolbinger wallstreet:online wieder auf einen guten Kurs gebracht. Um die Finanzplattform baute er ein kleines Website-Imperium auf, übernahm verschiedene kleinere Online-Plattformen und vermarktete diese. Dies ist inzwischen alles Geschichte. Drittvermaktung gibt es bei wallstreet:online nicht mehr. Sogar das eigene Angebot vermarktet das Unternehmen nicht mehr selbst – dies macht seit Jahresbeginn BusinessAd. Für wallstreet:online sprechen die blanken Zahlen: Mit 380.000 Unique Visitors ist die grüne Website noch immer eine feste Größe im Finanzsegment. Und wer weiß, vielleicht kommen die goldenen Zeiten wieder. Einfach wird es aber sicherlich nicht.