elektronischer Wertschöpfungsprozess


elektronischer Wertschöpfungsprozess

elektronischer Wertschöpfungsprozess. Die identifizierten Wertaktivitäten sind dann auch die Basis für den elektronischen Wertschöpfungsprozess innerhalb eines Unternehmens, für den dann wiederum reale Arbeitsprozesse konzipiert werden müssen. Der elektronische Wertschöpfungsprozess beschreibt insbesondere die Informationsaktivitäten bzw. die Abfolge von Informationstätigkeiten, die zusammengenommen einen Mehrwert für den Kunden schaffen. Dabei gibt es Kern- und Serviceprozesse. Kernprozesse haben eine echte Wertschöpfungsfunktion, während Serviceprozesse die Abläufe in der Wertschöpfungskette unterstützen. Der elektronische Wertschöpfungsprozess beginnt i.d.R. mit dem Informationsinput für das E-Venture. Um den anvisierten Mehrwert (z.B. Überblicksfunktion) anbieten zu können, müssen zunächst die benötigten Informationen gesammelt werden (z.B. wer fragt was in welcher Qualität nach bzw. bietet an). In einem zweiten Schritt werden die Informationen intern so bearbeitet, dass sie in gewünschter Form als Informationsoutput wieder an den Kunden mehrwertorientiert übertragen werden können. Dieser Vorgang kann als elektronischer Wertschöpfungsprozess bezeichnet werden und beschreibt somit den Kernprozess der meisten E-Ventures. Somit kann hinsichtlich von E-Ventures ein idealtypischer elektronischer Wertschöpfungsprozess unterstellt werden.
a) Im ersten Schritt steht die Informationsgewinnung, bei der es darum geht, relevante Daten als Informationsinput für die weitere Wertschöpfung zu sammeln. Im Ergebnis steht der Aufbau eines nutzbaren Datenbestandes. Dieser Wertschöpfungsschritt kann auch als Informationssammlung bezeichnet werden.
b) Im zweiten Schritt steht die Informationsbearbeitung, bei der es um die Umwandlung des Datenbestandes in ein Informationsprodukt für den Kunden geht. Dieser Wertschöpfungsschritt kann dementsprechend auch als Informationsverarbeitung bezeichnet werden.
c) Im dritten Schritt steht der Informationstransfer, bei dem es um die Umsetzung des neu erlangten oder bestätigten Wissens über die gesammelten, gespeicherten, verarbeiteten und ausgewerteten Daten gegenüber dem Kunden geht. Im Resultat steht ein wertschaffender Informationsoutput. Dieser Wertschöpfungsschritt kann auch als Informationsübertragung bezeichnet werden. Wichtig bei dieser Betrachtung ist die Erkenntnis, dass ein einmaliger Durchlauf durch diesen idealtypischen elektronischen Wertschöpfungsprozess alleine nicht ausreicht, sondern vielmehr ein permanenter Durchlauf durch Informationsgewinnung, -verarbeitung, und -übertragung notwendig ist. Dies gilt umso mehr, als die Daten, aus denen Informationen gewonnen werden, der Änderung unterliegen. Insofern muss deren Aktualität stetig überprüft werden. Der Wertschöpfungsprozess impliziert nun in Abhängigkeit der Geschäftsidee eine ganze Reihe an zugehörigen realen Arbeitsabläufen, welche mit dem Einsatz realer Ressourcen die Informationsgewinnung, -verarbeitung, und -übertragung ermöglichen sollen.

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