#Interview

“Flüchtigkeitsfehler können schnell sehr teuer werden”

Gründeralltag - gibt es das überhaupt? "Prüft eure Idee. Bleibt alltagsnah. Und setzte euch ganz klar definierte Ziele", gibt Womatics-Gründerin Thea Broszio anderen Gründer:innen als Tipp.
“Flüchtigkeitsfehler können schnell sehr teuer werden”
Freitag, 23. Dezember 2022VonTeam

Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Dieses Mal antwortet Thea Broszio, Gründerin von Womatics. Das Startup aus Hamburg hat für stillende Müttern das “Mama Cooling Gel” entwickelt. 

Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?
Ich starte Morgens um 7 Uhr mit dem Wecken der Kinder. Zwei von dreien gehen ab acht Uhr zur Schule/ Vorschule und Nummer drei verlässt kurz nach acht mit mir das Haus in Richtung Kindergarten. Meistens habe ich ab 8.30 Uhr alle Kinder aus dem Haus und bin zurück, um mich dann seit Januar meinem vierten Baby zu widmen: Womatics.

Wie schaltest du nach der Arbeit ab?
Ich habe einen etwas unterbrochenen Arbeitstag, da ich Vormittags von 8.30 Uhr bis 13.00 Uhr arbeite, dann den Laptop zu mache und 100% Mami bin und dann ab 19.30/20.00 Uhr meistens wieder zurück am Laptop bin und weiter arbeite. Dieser Arbeitsalltag bietet dank der Kombination Arbeiten und Kinder so viel Abwechslung, dass ich nicht wirklich abschalten muss. Was ich aber ab und an versuche, sind verlängerte Wochenenden mit meinem Mann oder Freundinnen, um auch mal ohne Kinder und Arbeit zu sein.

Was über das Gründer:innen-Dasein hättest du gerne vor der Gründung gewusst?
Das es auch ab und an wirklich einsam sein kann. Ich liebe den Austausch mit anderen und ab und an vermisse ich Kollegen/ Kolleginnen.

Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstet?
Mich mir allen Themen auseinander zu setzen. Jeder weiß, glaube ich, um seine Stärken und eben auch um seine Schwächen. Früher hatte ich in der Festanstellung ein großes Team um mich, wo man eben auch mal Themen, die einem nicht so lagen abgeben konnte. Das ist in der Selbstständigkeit anders. Hier muss ich mich auch Themen stellen, die mich nicht so flashen, oder die mir auch ab und an einfach mal wirklich nicht liegen.

Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?
Flüchtigkeitsfehler können schnell sehr teuer werden. Immer zu 100% versuchen konzentriert zu arbeiten, auch wenn es mal schwer fällt. Und bei wichtigen Themen lieber noch einmal jemand zweites kontrollieren lassen.

Wie findet man die passenden Mitarbeiter:innen für sein Startup?
Ich setzte stark auf Empfehlung. Wenn ich nach jemandem für das Team suche, zapfe ich mein Netzwerk an. Jemand kennt immer jemanden, der genau passt.

Welchen Tipp hast Du für andere Gründer:innen?
Prüft eure Idee. Bleibt alltagsnah. Und setzte euch ganz klar definierte Ziele. Wenn diese nach einer gewissen Zeit nicht erreicht sind – ändert Eure Idee ab oder lasst diese vielleicht sogar ganz gehen.

Ohne welches externes Tool würde dein Startup quasi nicht mehr existieren?
Kein wirkliches Tool – sondern mein Netzwerk. Ich bin sehr aufgeschlossen und vernetzte mich unfassbar gerne mit den verschiedensten Menschen.

Wie sorgt ihr bei eurem Team für gute Stimmung?
Aktuell gibt es noch kein wirkliches Team. Aber das kommt!

Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?
Das war die Teilnahme an der Gründershow “Die Höhle der Löwen”.

Foto (oben): Womatics