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CoachHub kommt schon auf 13,8 Millionen Verlust

Bis Ende 2020 kostete der Aufbau von CoachHub, 2018 gegründet, bereits 13,8 Millionen. Die Jungfirma sammelte bis dahin aber auch schon rund 20 Millionen ein. Danach folgte Investmentrunde auf Investmentrunde. Insgesamt flossen somit schon 330 Millionen in die Jungfirma. 
CoachHub kommt schon auf 13,8 Millionen Verlust
Dienstag, 6. Dezember 2022VonAlexander Hüsing

Das Berliner EdTech CoachHub, 2018 von den Seriengründern Yannis und Matti Niebelschütz (MyParfüm) ins Leben gerufen legt neue Unternehmenszahlen vor – und zwar den Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 2020. Demnach erwirtschaftete das junge Unternehmen, das Führungskräfte und Mitarbeiter:innen von Unternehmen mit Coaches verbindet, einen Jahresfehlbetrag in Höhe von 9,6 Millionen Euro (Vorjahr: 3,9 Millionen). Bis Ende 2020 kostete der Aufbau von CoachHub somit bereits 13,8 Millionen.

Die Jungfirma sammelte bis dahin aber auch schon rund 20 Millionen ein. Ende 2020 verkündete das Unternehmen dann noch eine Investmentrunde in Höhe von 30 Millionen – unter anderem von Draper Esprit, HV Capital, Partech, Speedinvest, signals Venture Capital und RTP Global. Im September 2021 folgte dann eine Investmentrunde in Höhe von 80 Millionen. Im Sommer 2022 sammelte das Unternehmen dann 200 Millionen ein – insbesondere von Sofina und SoftBank. Insgesamt flossen somit schon 330 Millionen in die Jungfirma.

2020 arbeiteten durchschnittlich 113 Mitarbeiter:innen für CoachHub. Im Sommer 2022 hieß es dann: “Das Unternehmen plant, seine Mitarbeiterzahl von 850 weltweit auf mehr als 1.000 bis zum Jahresende zu erhöhen”. CoachHub war somit zuletzt auf absolutem Wachstumskurs. Bei den stattlichen Mitarbeiter:innenzahl dürften die Verluste 2021 und 2022 allerdings stattlich sein. Man darf gespannt sein, ob das Unternehmen diesen Wachstumskurs auch in der derzeitigen Krise durchhalten kann. Geld dafür müsste aber eigentlich vorhanden sein.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2020

* Die Gesellschaft ist eine kleine Kapitalgesellschaft gemäß § 267 Abs. 1 i. V. m. § 267 Abs. 4 HGB. Die Erleichterungsvorschriften für kleine Kapitalgesellschaften wurden bei der Erstellung des Anhangs teilweise, nicht jedoch bei der Aufstellung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung in Anspruch genommen. Auf die Erstellung eines Lageberichts wurde gemäß § 264 Abs. 1 Satz 4 HGB verzichtet.
* In der Gesellschafterversammlung am 17. Dezember 2020 wurde beschlossen, das Stammkapital (gezeichnete Kapital) der Gesellschaft von EUR 75.126 um EUR 27.081 auf EUR 102.207 zu erhöhen. Die Eintragung der Kapitalerhöhung im Handelsregister erfolgte am 21. Januar 2021. Die von der Eintragung der Kapitalerhöhung im Jahr 2020 geleistete Einzahlung in Höhe von EUR 27.081 wird zum Bilanzstichtag unter dem Posten “Zur Durchführung der beschlossenen Kapitalerhöhung geleistete Einlage” bilanziert.
* Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Mitarbeiter: 113 (VJ.: 41)
* Im Jahr 2021 wurden weitere Finanzierungsrunden durchgeführt. Die Gesellschaft erhöhte ihr Eigenkapital dabei durch Ausgabe neuer Anteile und Einstellungen in die Kapitalrücklage gegen die Zuführung neuer liquider Mittel (fresh money) in Höhe von insgesamt EUR 38 Mio. Die diesbezüglichen Beschlüsse der Gesellschafterversammlungen wurden am 6. August 2021 gefasst und am 11. und 31. August 2021 sowie am 18. Oktober 2021 im Handelsregister eingetragen.

CoachHub im Zahlencheck

2020: 9,6 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2019
: 3,9 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2018: 239.675  Euro (Jahresfehlbetrag)

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Foto (oben): azrael74

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.