#Interview

Mit baoo im lokalen Handel shoppen gehen

baoo aus Köln positioniert sich als "Same-Day-Delivery App für bequemes Einkaufen in lokalen Geschäften". Die gewünschten Waren liefert die Jungfirma dann noch am selben Abend aus - und zwar umweltfreundlich mit einem Lastenfahrrad.
Mit baoo im lokalen Handel shoppen gehen
Mittwoch, 3. August 2022VonAlexander Hüsing

Das Kölner Startup baoo, 2021 von den drei Studienkollegen Mirco Meyer, Michael Müller und Hendrik Lallensack gegründet, bringt sich als Same-Day-Delivery Plattform in Stellung. Über die App der Jungfirma können Onliner:innen ihre Einkäufe im lokalen Handel bestellen und sich noch am selben Abend nach Hause liefern lassen. “Wir haben die Idee während des Studiums stark verfolgt, uns Meinungen eingeholt, das Gründerstipendium erhalten und schließlich nach dem Bachelor im Herbst 2020 mit der Umsetzung losgelegt”, sagt Gründer Lallensack.

Im Interview mit deutsche-startups.de stellt der baoo-Macher das Unternehmen, das etwa mit Anbieter wie arive konkurriert, einmal ausführlich vor.

Wie würdest Du Deiner Großmutter baoo erklären?
Wenn du zum Beispiel Zutaten für ein Rezept und Medizin brauchst, kannst du mit baoo von zu Hause alles bei der Apotheke und im Supermarkt bestellen. Wir schicken dann einen Fahrer los, der alles, was du bestellt hast, in den Läden einsammelt und dir an die Haustür liefert. Und das ganze umweltfreundlich mit einem Lastenfahrrad.

Wie wollt Ihr Geld verdienen, also wie genau funktioniert euer Geschäftsmodell?
Unsere Plattform hat zwei Einnahmequellen: Endkonsument:innen zahlen 2,90 Euro Liefergebühr pro Bestellung. Der Händler zahlt eine Verkaufsprovision, gemessen am Warenwert – variiert je nach Branche -, und eine Liefergebühr pro Bestellung – quasi wie für ein DHL-Paket. Darüber hinaus entstehen mit wachsender Plattform und weiteren Services – Click&collect – weitere Monetarisierungsmöglichkeiten.Auch Vermarktungsflächen für Product-placements sind angedacht.

Wie ist die Idee zu baoo entstanden?
Meine Co-Founder Mirco und Michael haben gemeinsam Retail Management an der Rheinischen Fachhochschule in Köln studiert. Dort entstand auch die Idee. Ein Professor ließ in der Vorlesung den Satz fallen: “Die Zukunft des Internets ist in Zukunft lokal.“ Uns war direkt klar da spielt der lokale Handel eine entscheidende Rolle. Dieser Satz hat uns nicht mehr losgelassen und am selben Abend haben wir auf diesem Satz unsere Idee, für eine Platform die Handel und Endkonsument lokal und smart vernetzt, – bei ein paar Kölsch – geboren. Wir haben die Idee während des Studiums stark verfolgt, uns Meinungen eingeholt, bei der IHK vorgesprochen, das Gründerstipendium erhalten und schließlich nach dem Bachelor im Herbst 2020 mit der Umsetzung losgelegt.

Wo steht baoo in einem Jahr?
Die Plattform bietet in einem Jahr ein noch breiteres und tieferes Produktsortiment. Neben Köln, wird der Lieferservice auch in anderen urbanen Räumen nutzbar sein. Das Serviceangebot wird ausgebaut, sodass Produkte auch reserviert oder per click&collect im Geschäft abgeholt werden können. Wir haben das Team dann auch von 12 auf 25 Personen aufgestockt und haben eine Series A Finanzierung für die internationale Expansion eingesammelt. Dann kann die Plattform in der vollen Ausbaustufe in weiteren EU-Ländern an den Start gehen.

Durchstarten in Köln – #Koelnbusiness

In unserem Themenschwerpunkt Köln werfen wir einen Blick auf das Startup-Ökosystem der Rheinmetropole. Wie sind dort die Voraussetzungen für Gründer:innen, wie sieht es mit Investitionen aus und welche Startups machen von sich reden? Mehr als 550 Startups haben Köln mittlerweile zu ihrer Basis gemacht. Mit zahlreichen potenziellen Investoren, Coworking-Spaces, Messen und Netzwerkevents bietet Köln ein spannendes Umfeld für junge Unternehmen. Diese Rubrik wird unterstützt von der KölnBusiness Wirtschaftsförderung. #Koelnbusiness auf LinkedInFacebook und Instagram.

KoelnBusiness

Foto (oben): baoo

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.