#Interview

“Die innere Blockade war sicherlich die größte Herausforderung”

Gründeralltag - gibt es das überhaupt? "Die Mehrzahl meiner Arbeitstage startet mit einer ordentlichen Ladung Koffein und ich sitze eigentlich direkt am Rechner. Joggen und schwimmen gehe ich ganz gerne zwei- bis dreimal die Woche, bevor es losgeht mit Meetings", sagt Andre Kempe, Gründer von Admiral Media.
“Die innere Blockade war sicherlich die größte Herausforderung”
Dienstag, 4. Januar 2022VonTeam

Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Heute antwortet Andre Kempe, Gründer von Admiral Media, einer Performance Marketing rund um das Thema Apps, die er von Spanien aus führt.

Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?
Die Mehrzahl meiner Arbeitstage startet mit einer ordentlichen Ladung Koffein und ich sitze eigentlich direkt am Rechner. Joggen und schwimmen gehe ich ganz gerne zwei- bis dreimal die Woche, bevor es losgeht mit Meetings. Ein wenig Ausgleich braucht es schon, wenn man eine schnell wachsende Werbeagentur aufbaut.

Wie schaltest du nach der Arbeit ab?
Wir gehen zum Strand. Das Meer und die Aussicht sind ein hervorragendes Mittel, um abzuschalten. Ich kann Auswandern nur empfehlen.

Was über das Gründer:innen-Dasein hättest du gerne vor der Gründung gewusst?
Bedenken sind oft fehl am Platz. Ich hätte schon viel früher einfach gründen sollen.

Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstet?
Ich hatte einen äußerst gut bezahlten 9-to-5-Job und eine stabile Karriere. Diese sichere Laufbahn zu verlassen ist schon eine harte Entscheidung – die innere Blockade war sicherlich die größte Herausforderung.

Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?
Gesetze sind da, um gebogen zu werden. Ich hatte viel zu viel Sorge und habe Zeit und Geld bei Anwälten verloren, die falschen Entscheidungen getroffen. Ich hätte manche Dinge einfach durchziehen sollen.

Wie findet man die passenden Mitarbeiter für sein Startup?
Mit viele Geduld. Ich investiere sehr viel meiner Arbeitszeit in die Suche nach geeigneten Mitstreitern – dabei geht wohl die meiste Zeit in die Interviews, wo ich neben den klassischen technischen Fähigkeiten zwei wesentliche Komponenten versuche heraus zu finden: Begeisterung und Talent. Lebt und liebt mein Gegenüber seinen Beruf? Hat er oder sie ein Talent für die zu besetzende Stelle?

Welchen Tipp hast Du für andere Gründer:innen?
Seid wie ein Kind und greift zu! Wenn ihr Gelegenheiten seht, ergreift sie! Es gibt nichts geschenkt und du kannst nur gewinnen, wenn du schnell und agil bist.

Ohne welches externes Tool würde dein Startup quasi nicht mehr existieren?
Es gibt sehr viele und gute Tools, aber von keinem sind wir abhängig, denke ich.

Wie sorgt ihr bei eurem Team für gute Stimmung?
Das ist bei einer 100 % Remote Company super schwierig. Wir versuchen uns gerade mit kleinen Video-Events wie beispielsweise einem kurzweiligen Quiz oder vielleicht einer Cocktail-Unterrichtsstunde.

Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?
Die erste Umsatz-Million ist schon ein dezent wildes Ereignis für den Admiral.

Tipp: Wie sieht ein Startup-Arbeitsalltag? Noch mehr Interviews gibt es in unserem Themenschwerpunkt Gründeralltag.

Foto (oben): Admiral Media