#Brandneu

Ein Startup, das Unternehmen hilft, Produkte zu vermieten

Das junge Startup circuly bietet ein Shop-System an, mit dem Unternehmen ins Boom-Segment Miet-Commerce einsteigen können. Venista Ventures, neoteq ventures, der Technologiefonds OWL und einige Angel-Investoren investierten bereits 1,3 Millionen Euro in das Unternehmen.
Ein Startup, das Unternehmen hilft, Produkte zu vermieten
Montag, 2. August 2021VonAlexander Hüsing

circuly aus Bielefeld, das 2019 von Victoria Erdbrügger und Nick Huijs gegründet wurde, entwickelt ein SaaS-Tool für Unternehmen, die ihr Geschäftsmodell auf sogenannte Renting Operations aufbauen möchten. “Gängige E-Commerce-Shop-Systeme sind super für den klassischen Verkauf von Produkten – aber wenn es darum geht Miet- oder Abo-Modelle für Physische Produkte anzubieten sind sie überfordert mit der Komplexität. Doch der Markt für Miet- oder Abo-Modelle boomt”, sagt Gründerin Erdbrügger

Venista Ventures, neoteq ventures, der Technologiefonds OWL und einige Angel-Investoren investierten bereits 1,3 Millionen Euro in das Unternehmen, das seit dem Start komplett Remote arbeitet. Inzwischen arbeiten 10 Mitarbeiter:innen für die Jungfirma. Im Interview mit deutsche-startups.de stellt die circuly-Macherin ihr Startup, das sich über ein klassisches Software as a Service-Modell refinanziert, einmal ausführlich vor.

Wie würdest Du Deiner Großmutter circuly erklären?
Wir helfen Unternehmen ihre Produkte zu vermieten statt nur zu verkaufen – so kannst du zum Beispiel ein Fahrrad oder einen Fernseher einfach mieten.

Welches Problem genau wollt Ihr mit circuly lösen?
Gängige E-Commerce-Shop-Systeme sind super für den klassischen Verkauf von Produkten – aber wenn es darum geht Miet- oder Abo-Modelle für Physische Produkte wie zum Beispiel Fahrräder, Kinderwagen oder Laptops anzubieten sind sie überfordert mit der Komplexität. Doch der Markt für Miet- oder Abo-Modelle boomt – nicht zuletzt getrieben durch Startups wie Grover und Swappfiets. Viele Unternehmen, die ein Miet- oder Abo-Modell einführen, behelfen sich dann zum Beispiel mit Excel-Tabellen zum Nachverfolgen der Produkte oder stoßen jeden Monat manuell die Abbuchung der Monatszahlungen an – alles Aktivitäten, die nicht skalierbar sind wie ein normales E-Commerce-Geschäft. Die einzige Lösung bislang war eine kostspielige Eigenentwicklung der Software im Hintergrund. Genau da kommen wir ins Spiel: Wir machen es einfach für Unternehmen im Direct-to-Consumer E-Commerce ihre eigenen Miet- und Abo-Modelle einzuführen und zu skalieren. Auf der einen Seite setzen wir direkt im Shop-System an und bieten mit unserer White Label-Lösung eine Customer Journey beim Mieten an, die genau so einfach ist als würde man ein Produkt online kaufen. Auf der Anderen Seite können Unternehmen im circuly-Backend ihr Mietmodell administrieren – vom Subscription Management, Recurring Billing, Asset Tracking bis hin zum Return Handing und Refurbishing.

Wie ist die Idee zu circuly entstanden?
Mein Co-Founder Nick Huijs hat 2017 in den Niederlanden ein eigenes Startup aufgebaut, mit dem er Kinderwagen und Kaffeemaschinen vermietet hat. Dazu nutze er eins der gängigen E-Commerce-Shop-Systeme, was sehr schnell an seine Grenzen stieß. Mit seinen Background in Computer Science baute er sich selbst eine Software, die es ihm ermöglichte die Kinderwagen und Kaffeemschienen genau so einfach zu vermieten wie zu verkaufen. Dann kamen erste Unternehmen auf ihn zu, die ebenfalls ihre Produkte vermieten wollten – aber auch deren Shop-Systeme ließen dies nicht zu. Sie wollten die Lösung, die Nick gebaut hatte, ebenfalls einsetzten – so war die Idee weg von einem Asset-heavy Business Model hin zu einer Software as a Service geboren.
Gemeinsam im Accelerator der Founders Foundation in Bielefeld, wo Nick und ich uns 2019 kennenlernten, haben wir das Geschäftsmodell weiter verfeinert, validiert und Anfang 2020 auf den Markt gebracht.

Wo steht circuly in einem Jahr?
In einem Jahr stecken wir mitten in den Vorbereitungen unserer Series A damit wir unser Wachstum weiter Beschleunigen können. Wir sind ein Purpose-Driven Startup, das Nachhaltigkeit in den E-Commerce bringt. Unsere Vision ist es den Konsum nachhaltig zu verändern – weg vom Besitzen hin zum Benutzen – das Credo der Circular Economy. Das können wir nur schaffen, wenn das Angebot auf dem Markt von Unternehmen da ist, die genau solche Modelle anbieten. Der Trend des nachhaltigen Konsums ist auf jeden Fall unaufhaltbar.

Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.

Foto (oben): circuly

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.