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Staffbase wächst auf 10 Millionen Umsatz – Verlust steigt auf 9,6 Millionen

Staffbase aus Chemnitz erwirtschaftete zuletzt einen Umsatz in Höhe von 10,2 Millionen Euro. 2018 waren es knapp 5 Millionen. Der Jahresfehlbetrag lag 2019 bei 9,6 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es gerade einmal 2,3 Millionen.
Staffbase wächst auf 10 Millionen Umsatz – Verlust steigt auf 9,6 Millionen
Dienstag, 4. Mai 2021VonAlexander Hüsing

Das Chemnitzer Startup Staffbase, das kürzlich 145 Millionen eingesammelt hat, legt neue Unternehmenszahlen vor – und zwar den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2019. Das Chemnitzer Startup, die 2014 von  Frank Wolf, Lutz Gerlach und Martin Böhringer gegründet, entwickelt eine Plattform, mit der Unternehmen ohne großen Aufwand eigene Mitarbeiter-Apps für den internen Gebrauch erstellen können. Über diese können die Nutzer etwa Nachrichten verschicken oder Schulungsvideos abrufen.

Im Geschäftsjahr 2019 erwirtschaftete Staffbase einen Umsatz in Höhe von 10,2 Millionen Euro. 2018 waren es knapp 5 Millionen. “Die Umsatzerlöse wurde gegenüber zum Vorjahr um 105,12 % gesteigert. Begründet ist dies durch eine starke Fokussierung der Akquise von Großkunden und der Weiterentwicklung des bestehenden Kundenstammes. Es konnte, im Vergleich zum Vorjahr, eine Verdoppelung der durchschnittlichen Jahresgebühr bei Neukunden, sowie für bestehende Kunden ein Anstieg der Jahresgebühren um 20 % erzielt werden. Hervorzuheben ist außerdem das Wachstum der Mitarbeiterschaft um 103,88 %. Die höhere Anzahl an Mitarbeitern dient der Weiterentwicklung der Produkte, sowie einer weiteren Marktdurchdringung. Sie bilden somit die Grundlage für ein erfolgreiches Unternehmenswachstum in den kommenden Geschäftsjahren”, teilt das Unternehmen dazu mit.

Durch die gestiegene Anzahl an Mitarbeitern, stiegen aber auch die Personalkosten massiv – von 4,8 Millionen auf 11,8 Millionen. Der Jahresfehlbetrag lag 2019 bei 9,6 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es gerade einmal 2,3 Millionen. 2017 lag der Jahresfehlbetrag sogar nur bei 363.751 Euro. Mit den Finanzierungsrunden in den vergangenen Jahren zündete das Unternehmen somit den Wachstumsturbo. Insgesamt kostete der Aufbau von Staffbase bisher rund 13,2 Millionen Euro.

Für das inzwischen abgelaufene Jahr 2020 plante Staffbase ein Umsatzwachstum in Höhe von 80 %. Somit müsste das Unternehmen im vergangenen Jahr in Sachen Umsatz bei rund 18 Millionen rausgekommen sein. Dabei plante das Startup weiter große Verluste: “Das Unternehmen wird weiterhin substantiell in F&E sowie in die internationale Markterschließung investieren. Es wird mit einem Betriebsergebnis von T€ -14.000 gerechnet”.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2019

* Das Unternehmen konnte die gesetzten Wachstumsziele erreichen. Die Umsatzerlöse wurde gegenüber zum Vorjahr um 105,12 % gesteigert. Begründet ist dies durch eine starke Fokussierung der Akquise von Großkunden und der Weiterentwicklung des bestehenden Kundenstammes. Es konnte, im Vergleich zum Vorjahr, eine Verdoppelung der durchschnittlichen Jahresgebühr bei Neukunden, sowie für bestehende Kunden ein Anstieg der Jahresgebühren um 20% erzielt werden. Hervorzuheben ist außerdem das Wachstum der Mitarbeiterschaft um 103,88 %. Die höhere Anzahl an Mitarbeitern dient der Weiterentwicklung der Produkte, sowie einer weiteren Marktdurchdringung. Sie bilden somit die Grundlage für ein erfolgreiches Unternehmenswachstum in den kommenden Geschäftsjahren.
* Der Anstieg der Umsätze wurde insbesondere durch zwei Faktoren stark getrieben. Zum einen durch verstärkte Investitionen ins Performance Online Marketing und zum anderen durch erfolgreiches Upselling bei den Bestandskunden.
* Am 31. Dezember 2019 waren in der Staffbase GmbH 188 Mitarbeiter beschäftigt (Vorjahr: 110 Mitarbeiter).
* Es wird von einer weiteren positiven Geschäftsentwicklung in 2020 und einem Umsatzwachstum von 80% im Vergleich zum Vorjahr ausgegangen.
* Die Covid-19 Pandemie führt in der akuten Phase zu einer Dämpfung der Nachfrage bei Unternehmen in von Schließungen betroffener Branchen. Im Marktumfeld der Staffbase GmbH trifft das teilweise zu, wobei dieser Effekt weitgehend kompensiert wird durch eine gestiegene Nachfrage bei Unternehmen, die zur besonders zur Bewältigung der Krise beitragen (z.B. Gesundheitswesen). Generell ist davon auszugehen, dass sich der Markt für interne Kommunikation infolge von Covid-19 nicht nur schneller erholt als andere Märkte, sondern in der Folge besonders profitiert (siehe Chancen).

Staffbase im Zahlencheck

2019: 10,2 Millionen Euro (Umsatz); 9,6 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2018
: 5,0 Millionen Euro (Umsatz); 2,3 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2017: 363.751 Euro (Jahresfehlbetrag)
2016: 588.083 Euro (Jahresfehlbetrag)
2015: 355.096 Euro (Jahresfehlbetrag)
2014: 23.291 Euro (Jahresfehlbetrag)

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Foto (oben): Staffbase

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.