Gastbeitrag

3 Warm-up-Übungen, um Nutzer-Empathie zu stärken

Warm-up Übungen oder kurz Warm-ups sind eine Zutat, die in keinem Design Thinking Workshop fehlen darf und auch im Arbeitsalltag Wunder bewirken kann. Mit dem passenden Warm-up kannst du dein Team spielerisch in die richtige Arbeits- und Denkweise befördern.
3 Warm-up-Übungen, um Nutzer-Empathie zu stärken
Mittwoch, 28. Februar 2018VonTeam

Design Thinking ist in aller Munde. Du hast bestimmt auch schon davon gehört: Durch 6 Prozessschritte kommst du als Anwender von einer offenen Fragestellung in kürzester Zeit zu einem konkreten Prototyp. Dreh- und Angelpunkt des Verfahrens ist das nutzerzentrierte Design, das den Menschen mit seinen Bedürfnissen in den Mittelpunkt stellt.

Warm-up Übungen oder kurz Warm-ups sind eine Zutat, die in keinem Design Thinking Workshop fehlen darf und auch im Arbeitsalltag Wunder bewirken kann. Mit dem passenden Warm-up kannst du dein Team spielerisch in die richtige Arbeits- und Denkweise befördern.

Wie du deine Kollegen oder Mitarbeiter dazu bringen kannst, nutzerzentriert zu denken, zeigen wir dir jetzt mit drei ausgewählten Warm-ups zum Thema Nutzerempathie aus dem neuen Buch “Design Thinking Workshop –  66 + 1 Warm-up, die dich als Trainer unvergesslich machen”. Diese Übungen kannst du deinem Team zu Beginn eines Arbeitsabschnitts vorschlagen oder zu einer Pausengewohnheit werden lassen.

1) Warm-up: Wahrheit oder Lüge

Sind wir hier etwa beim Flaschendrehen? Nicht ganz!

Dieses Warm-up trainiert die Fähigkeiten des aktiven Zuhörens, der Empathie und der genauen Beobachtung: Wer kann anhand der Körpersprache eine Lüge erkennen?

Gruppengröße: 8 bis 16 (runde Anzahl)

Dauer: mind. 30 Minuten

Anleitung:

  1. Alle Mitarbeiter bilden 2er-Teams. 
  2. Der Timer wird auf 2 x 2 Minuten gestellt. 
  3. A erzählt B drei möglichst kuriose Geschichten von sich selber – dabei entspringen zwei der Wahrheit und eine wurde sich ausgedacht.
  4. Jetzt wird gewechselt: B erzählt A drei kuriose Geschichten, wobei zwei der Wahrheit entsprechen und die dritte eine Lüge ist.
  5. Alle kommen wieder zusammen. 
  6. Die Paare stellen sich nun gegenseitig vor: A erzählt die drei Geschichten von B. 
  7. Die Gruppe entscheidet anschließend, welches die Lüge unter den Geschichten war.

2) Warm-up: Kunden-Empathie Meditation

Du denkst Meditation ist nur was für Burnout-Patienten? Versuche dieses Warm-up und lass dich vom Gegenteil überzeugen!

Bei diesem Warm-up leitest du deine Kollegen durch eine Meditation. Dazu musst du nur langsam einen Text über deinen Kunden vorlesen. Ein Beispiel findest du unten. Die Meditation erleichtert es deinen Kollegen, sich ganz in die Bedürfnisse eures Nutzers hineinzudenken. Das ist die optimale Vorbereitung für nutzerzentriertes Brainstorming und Arbeiten.

Gruppengröße: 5 bis 6 Personen

Dauer: 5 Minuten

Benötigtes Material: Sitzgelegenheiten, die aufrechtes Sitzen ermöglichen, Gong oder Klangschale, Stifte und Post-its

Anleitung:

  1. Jeder Mitarbeiter sucht sich eine bequeme Sitzgelegenheit und legt Stift und Post-its bereit.
  2. Alle schließen die Augen.
  3. Mit einem Gong beginnst du die Meditation.
  4. Du liest langsam den Meditationstext vor.
  5. Deine Kollegen hören zu und fühlen sich in den Kunden hinein.
  6. Zum Abschluss liest du langsam eine erste Brainstorming-Frage vor und gibst so einen meditativen Einstieg in euren Arbeitseinsatz.

Ein Beispiel für die angeleitete Meditation:

„Entspannt euch. Spürt eure Füße auf dem Boden. (Pause) Spürt eure Arme (Pause), euren Kopf. (Pause) Spürt euren Atem. (Pause) Der Atem ist ein Anker, zu dem ihr in der Meditation immer wieder zurückkommen könnt. (Pause) Wenden wir unsere Aufmerksamkeit jetzt unserem Kunden Tom zu. Tom ist 41 Jahre alt und lebt in München. Er ist Sohn einer Italienerin und eines Deutschen. Er liebt die italienische Küche und die Landschaften der Toskana. In letzter Zeit fühlt er sich durch seine Arbeit als IT-Fachkraft sehr gestresst. (Pause) Wie können wir Tom helfen, diesen Stress abzubauen? (Pause) Wir wissen, dass es Tom an Bewegung und frischer Luft mangelt. Gerade jetzt, im Frühling, wo es draußen länger hell ist, würde er gerne nach der Arbeit in den Park gehen, um sich zu entspannen. Allerdings kommt das durch die vielen Hunde im Park nicht in Frage. Tom leidet seit einem Hundebiss im vergangen Jahr an panischer Angst vor Hunden! An lauen Frühlingsabenden sitzt Tom nun in seiner Wohnung. (Pause) Wie können wir Tom helfen, trotz seiner Angst vor Hunden Entspannung in der Natur finden? (Pause). Öffnet nun eure Augen und schreibt eure Ideen still auf Post-its.”

3) Warm-up: Rücken an Rücken

Bei dem Titel denkst du an die Zeit, als du Kind warst, und herausfinden wolltest, wer größer ist? Dieses Warm-up befördert dich nicht in deine Kindheit, sondern in die Welt deines Kunden!

Um deinen Kunden oder Nutzer erstmal richtig kennenzulernen brauchst du eine geschulte Beobachtungsgabe. Leider wird das objektive Beobachten oft durch unsere selektive Wahrnehmung gestört. Bei diesem Warm-up ist genaues Beobachten und ein gutes Gedächtnis gefragt. Du kannst es zum Beispiel vor einem User-Testing mit deinem Team durchführen, um bessere Beobachtungen zu erzielen.

Gruppengröße: > 2 Personen

Dauer: 10 Minuten

Anleitung:

  1. Alle Mitarbeiter bilden 2er-Teams und stellen sich gegenüber auf.
  2. Der Timer wird auf eine Minute gestellt.
  3. Die Mitarbeiter schauen sich, bis zum Ablauf der Zeit, ganz genau an und prägen sich die äußerlichen Details des Gegenübers ein.
  4. Nach Ablauf der Zeit drehen sich beide mit dem Rücken zueinander.
  5. Jetzt verändert jeder drei Dinge an seinem Aussehen, z. B. die Ärmel hochkrempeln oder die Brille absetzen.
  6. Wenn jeder Teilnehmer die drei äußeren Veränderungen an sich durchgeführt hat, geht es weiter. Auf dein Kommando hin, drehen sich die Mitarbeiter in den 2er-Teams wieder zueinander.
  7. Beide erraten jetzt abwechselnd die Veränderungen des Gegenübers.
  8. Du fragst, wer eine, zwei oder sogar alle drei Veränderungen erkannt hat.
  9. Anschließend kann eine neue Runde gespielt werden, z. B. mit einem neuen Partner.

Dieser Gastbeitrag ist ein Auszug aus dem Buch “Design Thinking Workshop – 66 + 1 Warm-up, die dich als Trainer unvergesslich machen”, das von Pauline Tonhauser verfasst wurde. Lust auf mehr Warm-ups zu weiteren Themen? Lade dir hier ein gratis Kapitel herunter.

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Foto (oben): Shutterstock