"Entwickeln keinen komplett neuen Dienst"

timee – “We will make calendars great again!”

"Der Kalender ist das am meist genutzte medienübergreifende Werkzeug der Menschheit", sagt Tan Nguyen, Mitgründer von timee. "timee ist die logische Weiterentwicklung, indem es relevante Services integriert und die bisherigen, generischen Kalender-Produkte überflüssig macht".
timee – “We will make calendars great again!”
Dienstag, 13. Dezember 2016VonAlexander Hüsing

Ohne Kalender geht im Grunde gar nichts. Tan Nguyen, früher Samsung, und Il Jung wissen dies ganz genau. Mit timee treten sie an, um den Kalender neu zu erfinden. Wir möchten nicht weniger als die Kalenderwelt gehörig umkrempeln”, sagt Nguyen. “Aktuelle Kalender nutzt man heutzutage üblicherweise nur, um zu schauen, wann ein freier Slot ist und am Ende um den ausgehandelten Termin einzutragen. Die eigentliche Terminvereinbarung läuft im Alltagsleben in der Regel über Instant Messenger, E-Mails oder Telefonate ab”, fährt der timee-Macher fort.

Hier fehle die Möglichkeit, die Termine übersichtlich festzuhalten und zu kommunizieren. “Apps, mit denen man den gesamten Prozess managen kann, gibt es kaum.” Einen siebenstelligen Betrag investierte das Kalenderteam bisher in den Aufbau seiner Plattform, die für iOS und Android zur Verfügung steht. Neben Privatpersonen haben die Kalender-Macher auch Veranstalter und Geschäfte im Visier. Diese können Events und Dienste über die Plattform bewerben. “Für die Zukunft sind noch Premium-Funktionen für B2B-Kunden geplant.”

“Wir entwickeln keinen komplett neuen Dienst”

Im Mini-Interview mit deutsche-startups.de spricht Tan Nguyen, Mitgründer von timee, über Einladungen, Humor und Zeitmanagement.

Welches Problem wollen Sie mit timee lösen?
Trotz aller technischer Möglichkeiten und der Vernetzung unserer heutigen Gesellschaft ist das Führen eines Kalenders und das Organisieren von Terminen eine zeitraubende und nervige Angelegenheit. In Abwesenheit einer besseren Alternative ist dies als notwendiges Übel geduldet. In der Regel benötigt man vier bis fünf unterschiedliche Applikationen bis eine Verabredung steht. Gerade wenn mehrere Personen involviert sind, endet oftmals alles in einem Nachrichtenchaos. Mit timee schaffen wir eine dynamische Mobile First-Solution, die es ermöglicht, alle Einladungen, Gruppen, Kontakte, Termine und Events in einer übersichtlichen Anwendung zentral und intuitiv zu verwalten. Jeder Termin verfügt zudem über einen eigenen Chat, so dass eine kontextbezogene Kommunikation möglich ist. Auf den Punkt gebracht, in Anspielung an einige politische Ereignisse der jüngsten Zeit, die am ehesten noch mit Humor zu ertragen und zu verarbeiten sind, ließe sich auch einfach sagen: “We will make calendars great again!”.

Jede Woche entstehen dutzende neue Start-ups, warum wird ausgerechnet timee ein Erfolg?
Der Kalender ist das am meist genutzte medienübergreifende Werkzeug der Menschheit. Einer Studie von Bitkom zufolge nutzen 83 % aller Smartphone-Nutzer einen mobilen Kalender. Die Verwendung anderer Apps liegt bei „lediglich“ 74 %, Gaming kommt sogar nur auf 64 %. Bei fast jeder Terminvereinbarung, Reservierung oder Buchung kommt an der ein oder anderen Stelle ein Kalender zum Zuge, ohne dabei jedoch die volle Funktionalität zu bieten. timee ist die logische Weiterentwicklung, indem es relevante Services integriert und die bisherigen, generischen Kalender-Produkte überflüssig macht. Wir entwickeln keinen komplett neuen Dienst, für den es am Ende vielleicht gar keinen Bedarf gibt, sondern verändern einen bestehenden Dienst radikal und zeitgemäß – und entfalten damit das volle Potential. Darüber hinaus sind wir ein sehr eingespieltes Team und kombinieren die Dynamik eines Startups mit weitreichenden Kontakten in der mobilen Welt und Erfahrungen im Aufbau erfolgreicher Unternehmen.

Wo steht timee in einem Jahr?
In einem Jahr sind wir international gestartet und haben den Kalendermarkt vielleicht noch nicht revolutioniert, aber zumindest gehörig durcheinander gewirbelt. Dies richtet sich dabei nicht an eventuelle Mitbewerber. Vielmehr möchten wir positiv beeinflussen, wie Kalender im Allgemeinen aufgefasst werden. Zeitmanagement ist nicht zwangsläufig langweilig. Es kann effektiv sein und gleichzeitig Spaß machen. Dies wollen wir mit timee beweisen.

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Foto (oben): www.starl.de

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.