Networking

Fielfalt – brauchen wir noch ein Netzwerk für Frauen?

Kira Siefert und Aimie-Sarah Carstensen gründeten gemeinsam das Frauennetzwerk Fielfalt. Die beiden Gründerinnen haben es sich zur Aufgabe gemacht, Gründerinnen online wie auch offline miteinander zu vernetzten. Die Plattform ist eine Mischung aus Magazin, Forum und beruflichen Netzwerk.
Fielfalt – brauchen wir noch ein Netzwerk für Frauen?
Freitag, 25. November 2016VonConny Nolzen

Kira Siefert und Aimie-Sarah Carstensen gründeten im vergangenem Jahr gemeinsam Fielfalt. Die Plattform bietet neben einer Community auch ein Fachmagazin für Frauen im Beruf. Mittlerweile finden aber auch Offline-Netzwerktreffen statt. Beim regelmäßigen Femsembel können Frauen ungezwungen andere Frauen aus dem Netzwerk kennen lernen.

Interessanterweise netzwerken Frauen oft auch lieber für andere, Familie oder Freunde, aber nicht für sich

Im Mini-Interview mit deutsche-startups.de erzählt Kira Siefert über Frauenquote und die Angst vor dem Scheitern

Welches Problem wollt Ihr mit eurem Fielfalt lösen?
Nur jede 25. berufstätige Frau ist heute in einer Führungsposition und der durchschnittliche Bruttoverdienst von Frauen ist 21 % niedriger als der von Männern. Fielfalt will diese Zahlen als größte Community für Frauen positiv verändern, denn Frauen sind nicht schlechter qualifiziert als ihre männlichen Mitstreiter. Mit einem ganzheitlichen Ansatz aus Community, Online-Blogazine und Weiterbildungsplattform unterstützt Fielfalt Frauen aus allen Branchen dabei, durch intensiven Austausch voneinander zu lernen und zu profitieren. Das wichtigste Ziel aller Netzwerkbemühungen – so auch unserer – ist die Gleichberechtigung beziehungsweise Chancengleichheit von Frauen.

Haben es Frauen denn beim Netzwerken leichter?
Frauen netzwerken anders. Vor allem netzwerken sie immer noch zu stark mit privatem Fokus und nicht mit beruflichem. Bei Männern ist das genau andersherum. Männer netzwerken vor allem, um sich beruflich weiterzuentwickeln. Hier haben wir Frauen noch viel aufzuholen. Interessanterweise netzwerken Frauen oft auch lieber für andere, Familie oder Freunde, aber nicht für sich. Wenn jemand aus dem Freundeskreis etwas braucht, zum Beispiel einen Praktikumsplatz für sein Kind, dann wird alles in Bewegung gesetzt, um alle noch so entfernten Kontakte zu (re-)aktivieren. Wenn es darum geht, diese Kontakte für sich selbst zu nutzen, haben Frauen allerdings oft eine Hemmschwelle, ihr privates Netzwerk für Businessfragen zu nutzen. Mit Fielfalt wollen wir dem entgegenwirken und Frauen dazu ermutigen, Ihr Netzwerk besser zu nutzen – auch für den Job.

Wer sind Ihre Konkurrenten?
Das müssen wir tatsächlich mit einer Gegenfrage beantworten: Sind wir Frauennetzwerke wirklich Konkurrenten? Alle Frauennetzwerke haben doch letztendlich ein und dasselbe Ziel: die Chancengleichheit und Gleichberechtigung von Frauen. Wir möchten erreichen, dass auch Netzwerke untereinander stärker zusammenarbeiten, da es bislang immer noch viel zu wenige Frauen in Führungspositionen gibt. „Together we’re better“ steht bei all unseren Aktivitäten und Angeboten ganz klar im Fokus. Gemeinsam sind wir stark und das spiegelt sich in unserer Unternehmenskultur wieder. Wir möchten mit unserer ganzheitlichen Plattform erreichen, dass sich Frauen durch unser Angebot bestehend aus einer Community, einem Online-Blogazine und einer Weiterbildungsplattform entwickeln und selbst verwirklichen.

Passend zum Thema: “7 spannende Business-Netzwerke für Tech-Frauen

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Conny Nolzen

Conny Nolzen, geboren 1989, arbeitet seit September 2015 als Volontärin bei deutsche-startups.de. Die Hamburgerin konnte bereits, neben ihrer Tätigkeit als Pferdewirtin, verschiedene Start-ups mit kreativen Ideen unterstützen. Ihr besonderes Interesse galt hierbei den Gründerinnen der Szene. Erste journalistische Erfahrungen sammelte sie in der Nachrichtenredaktion eines Hamburger Radiosenders. Mit Conny kam auch der erste Bürohund zu ds - welcher (meistens) auf den Namen Emil hört.