Laurent Kaestli von Kukimi

“Arbeitgeber legen Wert auf gesundes und leckeres Essen”

Entweder Convenience oder das Bio-Feinschmeckerrestaurant - dieses Missverhältnis will das Start-up Kukimi um Gründer Laurent Kaestli aufheben und bietet vorgekochte "Gourmetgerichte" im Abo. Im Gründer-Kurzinterview spricht er über gesunde und bewusste Ernährung, Diätprogramme und Körpergefühl.
“Arbeitgeber legen Wert auf gesundes und leckeres Essen”
Dienstag, 3. November 2015VonChristina Cassala

Sich als berufstätiger Mensch zwar schnell aber dennoch gesund zu ernähren zu können, galt bislang als Widerspruch – entweder Convenience oder das Bio-Feinschmeckerrestaurant. Dieses Missverhältnis will das Start-up um Gründer Laurent Kaestli nun aufheben und bietet vorgekochte “Gourmetgerichte” im Abo. Im Gründer-Kurzinterview spricht er über gesunde und bewusste Ernährung, Diätprogramme und Körpergefühl.

Welche Idee steckt hinter Ihrem Start-up?
Wir wollten ein Konzept entwickeln, das “Frische” und “Convenience” vereint. Sich im stressigen Alltag gesund und bewusst zu ernähren, ist schwierig. Das wissen wir auch aus eigener Erfahrung: Job, Familie, Freunde und Hobbys füllen den Tag meist reichlich aus und so bleibt nicht immer die Zeit das passende Rezept und entsprechende Zutaten vor Ladenschluss zu besorgen, geschweige denn den Kochlöffel zu schwingen.

Kukimi macht es möglich mit minimalem Aufwand und ohne selbst zu kochen sich ausgewogen zu ernähren – im Büro, wie zu Hause. Die Gerichte sind außerdem kalorienreduziert. Unser Ernährungskonzept ist damit auch der ideale Partner, für alle die ganz einfach das ein oder andere Kilo nachhaltig verlieren möchten.

Wie sehr bzw. in welchen Punkten hat sich ihr Konzept von der ersten Idee bis zur Gründung verändert?
Unser Konzept hat sich seit der Gründung nicht verändert. Frische, Convenience und Qualität stehen im Vordergrund. Wir haben lediglich das Pricing angepasst und sind vom Abomodell abgerückt. Je nachdem, ob der Kunde ein oder zwei Kukimi Gerichte am Tag zu sich liefern lässt, verändern sich auch die Preise einzelner Gerichte.

Wer sind Ihre Mitbewerber und wie grenzen Sie sich von ihnen ab?
Unsere Mitbewerber sind andere Diätprogramme, die Rezepte oder Ernährungspläne liefern. In der Regel setzten diese allerdings voraus, dass der Kunde seine Alltags-Struktur ändert. Genau dieser wesentliche Faktor trägt dazu bei, dass Diäten häufig scheitern. Wir grenzen uns davon ab, indem wir ein Konzept entwickelt haben, dass sich ganz einfach in den persönlichen Tagesablauf integrieren lässt und keinerlei Umstellung der Lebensweise erforderlich macht. Einen richtigen Wettbewerber haben wir in dem Sinne also nicht.

Was ist der entscheidendste Faktor, damit Ihr Start-up den Durchbruch schafft?
Uns ist besonders wichtig, dass die Kunden zufrieden sind: zum einen mit uns und natürlich auch mit sich selbst, weil Sie sich in Ihrem Körper wohl fühlen. Dies schaffen wir indem wir ihnen Zeit für die Dinge geben, die Ihnen wichtig sind.

Wie wollen Sie Geld verdienen und wann schreiben sie schwarze Zahlen?
Wir verdienen an jedem verkauften Gericht Geld.

Welche Märkte wollen Sie mittel- und langfristig erobern?
Unser Ziel ist es eine Marke aufzubauen, die Convenience und Frische vereint. Der Anfang ist gemacht, aber es liegt noch viel vor uns. Neben Privatpersonen, interessieren sich immer häufiger Firmen und Agenturen für unser Angebot. Wir haben bereits einen ersten Kunden, der seine Kantine abschafft und zukünftig seinen Mitarbeitern zum Mittag Kukimi Gerichte serviert. Viele Arbeitgeber legen inzwischen Wert auf gesundes und zugleich leckeres Essen.

Zu der Erschließung neuer internationaler Märkte können wir noch nichts Konkretes sagen. Wir würden eine Erweiterung ins europäische Ausland grundsätzlich aber nicht ausschließen.

Welche Meilensteine wollen Sie in den kommenden zwölf Monaten auf jeden Fall erreichen?
Wir möchten eine immer größere Auswahl und Diversität an Gerichten bieten. So wurde bspw. die vegane Woche gelauncht. Im August folgen unsere neuen Fitnessgerichte, die besonders proteinhaltig sind. Wir versuchen größere Food-Trends, wie zum Beispiel auch Paleo, bei der Erstellung neuer Rezepte zu berücksichtigen. Es soll für jeden das passende Kukimi Gericht geben.

Im Fokus: Weitere Interviews mit jungen Gründern gibt es im Special Gründerinterviews

Zur Person:
Der studierte Betriebswirt arbeitete vor seiner Gründung von Kukimi bereits bei vielen Stationen. So war er unter anderem bei Amazon und der Ringier-Gruppe beschäftigt. Er war unter anderem auch Mit-Gründer beim Online-Marktplatz lokal24.de. Als Freelancer beriet er in den letzten Jahren namhafte Kunden aus der Start-up Branche.

Christina Cassala

Christina Cassala, Redakteurin bei deutsche-startups.de, war schon zu ihren besten Uni- Zeiten in den 90er Jahren journalistisch tätig. Gleich nach dem Volontariat arbeitete sie bei einem Branchenfachverlag in Hamburg, ehe sie 2007 zu deutsche-startups.de stieß und seither die Entwicklungen der Start-up Szene in Deutschland mit großer Neugierde beobachtet.