Lendstar in der Löwengrube #dhdl

“Auch ohne Deal kann sich die Teilnahme sehr lohnen”

"Das Angebot von ihm war absolut gut und fair", sagt Lendstar-Gründer Christopher Kampshoff zum Angebot von Jochen Schweizer. Dennoch brauchte er während der Löwen-Show eine Bedenkkzeit. "Wir wollten uns aber dennoch kurz die Zeit nehmen, uns nochmal schnell abzustimmen."
“Auch ohne Deal kann sich die Teilnahme sehr lohnen”
Donnerstag, 24. September 2015VonAlexander Hüsing

Der Auftritt in der “Höhle der Löwen” hat sich für Christopher Kampshoff und Jennifer Fizia von Lendstar gelohnt. Löwe Jochen Schweizer investierte direkt einmal 250.000 Euro in das junge FinTech-Unternehmen, dass das Zahlen unter Freunden vereinfacht. “Der Gründer und das Konzept von Lendstar haben mich von Anfang an überzeugt“, sagt Schweizer. “Sie vereinfacht die Organisation und finanzielle Abwicklung, zum Beispiel beim gemeinsamen Sammeln für ein Erlebnisgeschenk, zwischen zwei und mehr Personen deutlich. Darüber hinaus sehe ich weitere Einsatzmöglichkeiten, die wir aktuell mit dem Lendstar-Team zusammen entwickeln und die den Nutzwert noch weiter erhöhen werden.” Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Lendstar-Macher Kampshoff über eine sehr elektrisierte Atmosphäre, Aufregung im Studio und Deal-Wahrscheinlichkeiten.

Gestern flimmerte ihr Auftritt bei “Die Höhle der Löwen” über den Bildschirm. Haben Sie die Ausstrahlung heil überstanden?
Es wurde sehr spät. Wir haben alle hart gearbeitet, damit alles gut läuft und konnten dann auch ein wenig feiern. Aber wir haben sehr viele Anfragen von Usern und anderen Interessenten bekommen, so dass wir noch bis spät in der Nacht im Büro saßen und versucht haben alles zu beantworten. Es war absolut überwältigend, wie viel positives Feedback wir bekommen haben und wie viele neue User Lendstar für sich entdeckt haben.

Wie haben Sie die Ausstrahlung gefeiert – mit einem Rudelgucken?
Das ganze Team war im Office und es war eine sehr elektrisierte Atmosphäre. Nach dem Deal haben wir auch noch die Korken knallen lassen.

Hielten denn die Server stand?
Ja. Wir hatten uns sehr gut vorbereitet. Ein großes Lob an unser Tech-Team!

Und: Wie viele User hat die Ausstrahlung gebracht?
Wir sind sehr, sehr zufrieden und konnten unsere Userzahl signifikant erweitern. Was aber noch viel mehr freut, ist die hohe Aktivität der neuen User. So haben wir seit der Ausstrahlung schon Transaktionen im Wert von deutlich über 100.000 Euro auf unserer Plattform gehabt! Eine Zahl, die uns einfach nur umgehauen hat.

Drei Löwen sind nach dem Pitch direkt ausgestiegen, sahen Sie da schon ihre Felle davon schwimmen?
Bei dem “echten” Pitch war es nicht ganz so schnell, wie im Fernsehen gezeigt. Wir hatten uns aber schon im Vorfeld gedacht, dass Lendstar nicht für jeden der Löwen ein Thema ist. Frank Thelen und Jochen Schweizer waren für uns die wahrscheinlichsten Partner.

Löwe Frank Thelen war dann voll des Lobes für das Thema FinTech. Investierte aber trotzdem nicht. Waren Sie überrascht?
Frank Thelen hatte wirklich einige positive Kommentare zu dem Markt, aber insbesondere auch zu Lendstar selber. Das bestärkt uns noch mehr darin, dass wir mit Lendstar mit dem richtigen Thema zur richtigen Zeit unterwegs sind.

DHDL-Juror Jochen Schweizer war dagegen direkt interessiert und investierte auch 250.000 Euro für 6,14 % am Unternehmen. Warum mussten Sie während der Sendung über den Deal intensiver nachdenken?
Das Angebot von ihm war absolut gut und fair. Wir wollten uns aber dennoch kurz die Zeit nehmen uns nochmal schnell abzustimmen. In der Aufregung im Studio kann es natürlich leicht passieren, dass man ein Detail übersieht und dafür ist die Entscheidung dann einfach zu wichtig.

Was ist seit der Aufzeichnung und dem Investment von Jochen Schweizer passiert?
Die Zusammenarbeit mit Jochen Schweizer und seinem Team funktioniert wirklich super. Das Team ist sehr motiviert und hat uns gerade bei der Vorbereitung auf die Ausstrahlung geholfen und die bereits gemachten Erfahrungen geteilt. Super ist natürlich auch die Rabattcode-Aktion, die uns von Jochen Schweizer ermöglicht wurde. Aktuell erhält jeder neu registrierte User von Lendstar einen 20 Euro-Rabatt-Code auf seinen nächsten Einkauf bei Jochen Schweizer. Das ist ein wirklich tolles Beispiel, wie wir als Start-up von unserem neuen Partner profitieren können.

Ist denn Lendstar denn nun auch als Zahlungsmittel bei Jochen Schweizer vorhanden?
Aktuell sind wir noch in der Entwicklung.

Gehen wir noch einmal einen Schritt zurück: Wie haben Sie sich auf die Teilnahme an der Sendung vorbereitet?
Wir haben uns viele Gedanken über unseren Pitch und auch die Fragen gemacht, die wir erwarten. Zur Vorbereitung hatten wir uns auch noch einmal die erste Staffel angeschaut. Dadurch war es uns möglich einige der Fehler zu vermeiden, die Gründer in der ersten Staffel zum Teil noch gemacht haben. Am Schluss haben wir den Pitch und auch die Fragerunde mit Kamera und dem Team geprobt. Das war wirklich sehr unterhaltsam: Einige Teammitglieder sind in ihrer Löwen-Rolle aufgegangen. Das war einfach ganz großer Sport.

Worauf sollten sich junge Unternehmen einstellen, die sich für eine Teilnahme an der Sendung bewerben?
Wir hatten das Glück, dass die Produktionsfirma auf uns zugekommen ist. Aber man sollte sich aus unserer Sicht im Vorfeld genau überlegen ob es mindestens einen Löwen gibt, bei dem das Thema sehr gut passen würde. Wenn es da keinen guten Fit gibt, kann man es immer noch versuchen, aber dann ist die Deal-Wahrscheinlichkeit eher gering. Aber auch ohne Deal kann sich die Teilnahme sehr lohnen, wie man an vielen Beispielen gesehen hat.

Würden Sie wieder bei “Die Höhle der Löwen” mitmachen?
Auf jeden Fall. Zum einen ist es eine tolle Plattform, die uns sehr viel Aufmerksamkeit gebracht hat. Zum anderen hat man die Chance einen spannenden Investor für sein Start-up zu gewinnen.

Passend zum Thema: ‘Gerade der Start ist als Sologründer nicht einfach’ – Christopher Kampshoff im Interview“.

Foto: VOX/Sony

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.