VersionEye: Benachrichtigungs-System für Nutzer von Soft­ware-Bibliotheken

VersionEye (www.versioneye.com) offeriert seinen Nutzern eine zentrale Anlaufstelle für Software-Bibliotheken zu verschiedenen Programmiersprachen. Der Dienst überwacht dazu deren Repositorys im Web und benachrichtigt Programmierer über Abhängigkeiten und aktuelle Versionen. Eigene Seiten für Programmiersprachen […]
VersionEye: Benachrichtigungs-System für Nutzer von Soft­ware-Bibliotheken
Donnerstag, 29. August 2013VonThorsten Panknin

VersionEye (www.versioneye.com) offeriert seinen Nutzern eine zentrale Anlaufstelle für Software-Bibliotheken zu verschiedenen Programmiersprachen. Der Dienst überwacht dazu deren Repositorys im Web und benachrichtigt Programmierer über Abhängigkeiten und aktuelle Versionen. Eigene Seiten für Programmiersprachen und abhängige Bibliotheken informieren Entwickler mit Top-Ten-Listen und visuellen Darstellungen.

Wer mit Programmiersprachen wie Ruby, Java, Python oder PHP programmiert, nutzt auch gerne mal Software-Bibliotheken, die oft gebrauchte Funktionen mitliefern – so muss das Rad nicht immer wieder neu erfunden werden und kostbare Zeit wird eingespart. Allerdings werden diese Bibliotheken weiterentwickelt und bringen Fehlerkorrekturen oder neue Funktionen mit. Damit die eigene Software nicht veraltet, müssen diese Bibliotheken auf Aktualisierungen überprüft werden – und da kommt seit Sommer 2012 VersionEye ins Spiel. Die webbasierte Plattform bietet ein Benachrichtigungs-System an, mit dem Software-Bibliotheken für verschiedene Programmiersprachen überwacht und Nutzer informiert werden, sobald neue Versionen verfügbar sind.

Aktuell unterstützt VersionEye die Programmiersprachen Java, Ruby, Python, Node.js, PHP, R, Javascript und Clojure mit ihren etwa 220.000 abhängigen Bibliotheken. Um Aktualität zu gewährleisten, überwacht VersionEye mit seinem Java-gestützten Crawling-Backend rund um die Uhr die Software-Repositorys der Sprachen und Bibliotheken. An Projektdateien, die automatisch nach Abhängigkeiten durchsucht werden, unterstützt die Plattform beispielsweise requirements.txt, setup.py, package.json oder project.clj, die zur Analyse einfach hochgeladen oder per GitHub zugänglich gemacht werden.

Der Wechsel von der Suchmaschine zum Benachrichtigungs-System

Vormals eher als Suchmaschine für Bibliotheken konzipiert, schwenkte das Team dann später doch in eine etwas andere Richtung um. Gründer und Geschäftsführer Robert Reiz erklärt dazu: “Wir haben unseren Schwerpunkt von einer Suchmaschine hin zu einem Benachrichtigungs-System (Notification System) verschoben. VersionEye ist ein zentrales Benachrichtigungs-System für Software-Entwickler mit unterschiedlichen Kommunikationswegen wie E-Mail und RSS, weitere werden folgen.”

Kürzlich hinzugekommen sind die so genannten “Sprachen-Seiten”, auf denen sich die Top-Ten der meistgefolgten und die zuletzt aktualisierten Bibliotheken für die gewählte Programmiersprache finden. Auf den Seiten der jeweiligen Bibliotheken finden sich weitere Abhängigkeiten textlich und visuell dargestellt, zum einfachen Download wird ein Link angezeigt. Neben der passiven Überwachung und eigenen Profilseiten bietet VersionEye seinen Nutzern die Möglichkeit, eigene Kommentare und Metadaten hinzuzufügen, bedient sich also nutzergenerierten Inhalten.

Gründungsidee und Finanzen, 100.000 Euro Kapital von HPV Ventures

Zur Gründungsidee erzählt Reiz: “Die Idee zu VersionEye entstand 2011: Ich arbeitete mit über 10 Entwicklern an einem großen Software-Projekt, bei dem wir mehr als 100 Software-Bibliotheken im Einsatz hatten, die nur mühsam auf Aktualität zu überwachen waren. Also schrieb ich ein Programm, um den Prozess für Java zu automatisieren. Später fragte mich ein Freund, ob ich nicht Ruby dazunehmen könnte und so kamen, nach und nach, weitere Sprachen dazu.” Er rief daraufhin die VersionEye GmbH im Februar 2012 in Berlin ins Leben und finanzierte sie ein Jahr selbst bis durch HPV Ventures 100.000 Euro an Seed-Kapital in das Unternehmen flossen. VersionEye bietet seinen Kunden ein Freemium-Abomodell mit einem kostenlosen und zwei kostenpflichtigen Tarifen, die 7 beziehungsweise 25 Dollar im Monat kosten. Demnächst sollen “Enterprise”-Funktionen wie die Installation von VersionEye im eigenen  Intranet hinzukommen.

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Thorsten Panknin

Kommt beruflich aus den Bereichen der Mediengestaltung und der Betreuung demenziell erkrankter Menschen. Seit Ende 2012 ist er freier Journalist mit dem Schwerpunkt Start-ups, interessiert sich aber auch für E-Reading und Open Source.