Mit Erklärvideos komplexe Zusammenhänge verständlich und unterhaltsam vermitteln

Erklär-Videos, auch How-to-Videos genannt, boomen. Das ist gut so, denn die auch online angebotenen Produkte und Services werden immer komplexer.  Und gerade bei schwierig zu erklärenden Angeboten oder sonstigen komplexen Zusammenhängen drängen sich […]
Mit Erklärvideos komplexe Zusammenhänge verständlich und unterhaltsam vermitteln
Dienstag, 4. Juni 2013VonElke Fleing

Erklär-Videos, auch How-to-Videos genannt, boomen. Das ist gut so, denn die auch online angebotenen Produkte und Services werden immer komplexer.  Und gerade bei schwierig zu erklärenden Angeboten oder sonstigen komplexen Zusammenhängen drängen sich solche 30-sekündigen bis maximal 4-minütigen Video-Clips auf, um sie verständlich und unterhaltsam zu kommunizieren.

Was genau aber sind Erklärvideos und welche Ziele lassen sich mit ihnen verfolgen? Erklärvideos verfolgen den Zweck, schwer erklärbare Zusammenhänge, Produkte oder Services auf anschauliche Weise verständlich werden zu lassen.

Im Gegensatz zum Imagefilm, in dem zum Beispiel ein Unternehmen emotional dargestellt und beschrieben wird – siehe hierzu auch den Artikel 10 Tipps und Tricks für einen erfolgreichen Start-up-Imagefilm  – geht es in Erklärvideos also darum, Kundennutzen und Funktionsweisen eines Angebots zu vermitteln.

Die Auftraggeber eines Erklärvideos müssen die Kundennutzen ihres Angebots  sehr auf den Punkt, klar verständlich und wirklich aus Kundennsicht herausarbeiten.

Schon vor der Produktion eines Erklärvideos tun sich für dessen Auftraggeber Vorteile auf: Durch die Kürze der Videos und der Notwendigkeit, dafür ein Storyboard zu entwickeln, sind sie quasi gezwungen, die Nutzen ihres Angebots – aus Kundensicht! – genau auf den Punkt zu bringen. Das sollten Unternehmen zwar in jedem Fall tun, aber für die Entwicklung eines Erklärvideos kommen sie wirklich nicht mehr darum herum.

Schon allein dieser Arbeitsschritt wird es ihren Kunden zukünftig viel leichter machen, das Angebot zu verstehen, weil die Auftraggeber des Videos sich dann oft auch an anderen Stellen ihrer Unternehmenskommunikation leichter verständlich und kundennutzen-orientierter ausdrücken.

Potenzielle Kunden verstehen ein Angebot und können so besser entscheiden, ob sie es gebrauchen können

Durch ein Erklärvideo sollen potenzielle Kunden in die Lage versetzt werden, ihre Vorteile eines Angebots zu erkennen  – und es dann natürlich möglichst zu kaufen. Oft werden in Erklärvideos bestimmte Probleme fiktiver Personen vorgestellt und dann tritt das betreffende Angebot als smarter Problemlöser auf. Unterhaltsames Storytelling ist ein wesentliches Element der meisten Erklärvideos.

Erklärvideos verschaffen eine bessere Suchmaschinen-Platzierung

Durch Erklärvideos, die natürlich vor allem auf der Website des Auftraggebers veröffentlicht werden, tun deren Auftraggeber gleichzeitig auch etwas für ihre Platzierung bei Google und Co.: Gut gemachte Videos führen zu einer längeren Verweildauer der Besucher auf einer Website, was ein Kriterium für die Platzierung in den Suchmaschinen ist.

Erklärvideos können zu deutlich höherer Reichweite führen

Außer auf der eigenen Website können und sollten Erklärvideos natürlich auch bei YoutTube, Vimeo und/oder anderen Videoplattformen eingestellt werden. Dadurch schaffen die Unternehmen sich einen zusätzlichen Kanal, über den potenzielle Kunden oder Empfehler sie finden können.

Außerdem können diese Videos auch von Bloggern in deren Blogs eingebunden oder von jedermann im Social Web geteilt werden. Mit sehr guten Erklärvideos kann man unter Umständen sogar einen viralen Effekt erreichen.

Das Erklärvideo ‘Procrastination’  des Motiondesigners Johnny Kelly zum Beispiel, in dem in der Begriff ‘Procrastination’ – zu Deutsch ‘Aufschieberitis’ anhand vieler verschiedener Beispiele erklärt wird, hat fast eine Million Klicks bei YouTube erreicht:

Erklärvideos werden mittels unterschiedlicher Techniken umgesetzt

Die Realisierungsarten reichen von simplen schwarz-weiß-Zeichnungen bis hin zu aufwendigem Motion Design.  Meistens wird mit einer dieser vier Techniken gearbeitet:

  • Nur schwarz-weiße oder farbige Zeichnungen
  • Illustrationen plus Grafiken
  • Zeichnungen mit menschlicher Hand zur Platzierung
  • Kombination aus Illustrationen und Fotos und/oder Videos

Auch recht verschieden sind die Stile, in denen die Story erzählt wird. Schwer im Trend sind Erklärvideos à la ‘Sendung mit der Maus’: ‘Das ist Peter. Peter hat ein Problem…’

Zum Weiterlesen

Eine ganze Serie zum Thema Das Erklärvideo in der PR inklusive nützlicher Checkliste für die Auftraggeber  hat die Agentur cocodibu in ihrem Blog veröffentlicht: Teil1 , Teil 2 und Teil 3.

Und im Artikel Wir wollen es Wissen  gibt’s einige  Inspirationen:

Erklärvideos selber machen?

Die Produktion professioneller Erklärvideos sollte man Profis überlassen, von denen es inzwischen doch einige gibt. Um die Recherche zu erleichtern, haben wir eine kleine Marktübersicht von Erklär-Video-Produktionsfirmen zusammengestellt, die es als zweiten Beitrag zu diesem Thema geben wird. Stay tuned ;-)

Aber: Wessen Budget ein professionelles Erklärvideo gerade gar nicht zulässt, kann sich auch selbst behelfen. Im Artikel Wie Du kostenlos ein Erklärvideo für Deine Startseite erstellst erklärt das Idea Camp Blog, wie man ein Erklärvideo mittels des Präsentations-Tools Prezi basteln kann.

Und auch mit Clipvilla kann man kostengünstig eigene Videos erstellen. deutsche-startups.de stellte den Dienst in diesem Artikel vor: Mit Clipvilla in 3 Schritten zum eigenen Werbevideo.

Aber trotz dieser Do-it-youself-Anleitungen: Die Empfehlung, ein Erklärvideo vom Profi erstellen zu lassen, statt selbst Hand anzulegen, steht.

Foto: Video Start Button, shutterstock

Elke Fleing

Elke Fleing aus Hamburg liefert Texte aller Art, redaktionellen Content und Kommunikations-Konzepte. Sie gibt Seminare, hält Vorträge und coacht Unternehmen. Bei deutsche-startups.de widmet sie sich vor allem Themen und Tools, die der Erfolgs-Maximierung von Unternehmen dienen.