Mit dem richtigen Team zum Erfolg – Gastbeitrag von Claudia Raber (HTGF)

In der Themenreihe “Was Gründer bewegt” informieren erfahrene Investmentmanager des High-Tech Gründerfonds (HTGF). Diesmal beschäftigt sich Claudia Raber mit dem Thema “Mit dem richtigen Team zum Erfolg: Investoren können beim Teamaufbau wichtige Unterstützung […]

In der Themenreihe “Was Gründer bewegt” informieren erfahrene Investmentmanager des High-Tech Gründerfonds (HTGF). Diesmal beschäftigt sich Claudia Raber mit dem Thema “Mit dem richtigen Team zum Erfolg: Investoren können beim Teamaufbau wichtige Unterstützung leisten”.

Fußballtrainer und Frühphaseninvestoren haben vieles gemeinsam: Ganz oben steht das Ziel, mit einer möglichst schlagkräftigen Mannschaft an den Start zu gehen und deren Spiel/Geschäftsidee mit einer guten Strategie zum Erfolg zu führen. Hierfür müssen zunächst die Ausgangssituation sauber analysiert, die Anforderungen definiert und das optimale Team zusammengestellt werden.

Welche Kompetenzen braucht ein Start-Up-Team? Die drei zentralen Säulen in der frühen Phase sind Technologie, Financials und Marketing/Sales. Für viele Investoren ist es aber kein K.o.-Kriterium, wenn die Gründer dieses Know-how nicht von Anfang an mitbringen. In Ausnahmefällen kann es im Bereich Financials in den ersten Monaten durchaus genügen, wenn ein Coach oder Teilzeit-Manager diese Aufgabe übernimmt. Lediglich der Bereich Technologie sollte von Anfang an umfassend und jederzeit vom Team abgedeckt werden, da dieses Know-how für den Wert der Firma maßgeblich ist. Außerdem kann nur so sichergestellt werden, dass notwendige Anpassungen an der Technologie jederzeit und schnellstmöglich vorgenommen werden können. Auch das Know-how und der Zugang zum relevanten Markt sollte von den Gründern mitgebracht werden, damit der Markteintritt rasch und mit voller Kraft erfolgen kann.

Wie ist das Prozedere einer Teamergänzung? Beim HTGF funktioniert dies so, dass der zuständige Investmentmanager mit dem Team bespricht, welche Expertise aus Sicht der Gründer und/oder Investoren fehlt und wie diese ins Team geholt werden kann. Manchmal verfügen die Gründer über eigene Kontakte, auf die sie zurückgreifen können. In den meisten Fällen aber nehmen die Gründer in solchen Situationen eines der Mehrwertangebote des Frühphaseninvestors in Anspruch: So verfügt der HTGF neben dem Zugang zu zahlreichen anderen Investoren über ein Netzwerk von Experten, die kurzfristig, langfristig, als Interims-Manager, in Teilzeit oder auch in Vollzeit Managerpositionen übernehmen. Die meisten dieser Kandidaten gehen mit erfolgsbasierten Vergütungsmodellen voll mit ins Risiko. Einige bringen sich auch finanziell ein, erhöhen die Liquiditätsreichweite und damit die Erfolgsaussichten des Vorhabens.

Bei manchen Teams, die am Start alle notwendigen Kompetenzen mitgebracht haben, ergibt sich der Bedarf zur Ergänzung – in manchen Fällen auch zum Austausch einzelner Manager – erst nach Monaten oder Jahren. Klassische Situationen sind beispielsweise die Internationalisierung oder die Re-Positionierung, falls die gewünschten Erfolge nicht erzielt werden. Oft sind es auch die Anschlussinvestoren, die für die nächste Phase zusätzliches oder frisches Know-how mit ins Team nehmen wollen.

In allen Phasen richtet sich das besondere Augenmerk auf den Mannschaftskapitän, der den Überblick behalten und seine Mitspieler immer wieder richtig ins Spiel bringen sollte. Wenn Trainer/Investor und Kapitän/CEO eng zusammenarbeiten und sich gegenseitig vertrauen, dann erhöht sich die Schlagkraft des Teams und somit die Wahrscheinlichkeit des Erfolges.

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Zu Person
Claudia Raber ist Senior Relationship Manager beim High-Tech Gründerfonds. Die diplomierte Volkswirtin mit Schwerpunkt Sozial- und Politikwissenschaften war zunächst Pressereferentin für Auslandsmessen bei der Messe Frankfurt GmbH und im Anschluss PR-Beraterin bei einer Bonner Agentur. Im Jahr 2005 gründete sie die CF Public Relations GmbH, bei der sie bis 2009 auch als Geschäftsführerin aktiv war. Dort betreute sie zahlreiche Kunden in den Bereichen Communications, Networking und Lobbying. 2009 wechselte sie dann zum High-Tech Gründerfonds, wo sie u.a. für den Aufbau und die Pflege von Netzwerken zu Coaches, Gründern, Business Angels und Hochschulen verantwortlich ist.