Fünfzehn Fragen an Jakob Schreyer von orderbird

Was bedeutet es Ihnen, Ihr eigener Chef zu sein? Das Wort Chef bedeutet mir nicht besonders viel. Die Möglichkeit, unsere eigene Vision nach unseren Vorstellungen umzusetzen, aber schon. Ob im Team oder beim […]

Was bedeutet es Ihnen, Ihr eigener Chef zu sein?
Das Wort Chef bedeutet mir nicht besonders viel. Die Möglichkeit, unsere eigene Vision nach unseren Vorstellungen umzusetzen, aber schon. Ob im Team oder beim Produkt: Die berufliche Freiheit fühlt sich phantastisch an.

Bei welcher Gelegenheit kam Ihnen die Idee zu Ihrem Start-up?
Die Idee zu orderbird kam von meinem Partner Bastian Schmidtke. Bastian kommt aus dem Kassenhandel und wurde durch einen Bericht über die US-Army inspiriert. Die US-Army hatte vor einigen Jahren bereits den iPod Touch als Fernzünder einzusetzen versucht.

Woher stammte das Kapital für Ihr Unternehmen?
Strategische Partner und Business Angels aus den Bereichen Gastronomie, Kassenhandel und Unternehmer sowie eine Innovationsförderung von der IBB hier in Berlin.

Was waren bei der Gründung Ihres Start-ups die größten Stolpersteine?
Den Fokus nicht zu verlieren. Viele neue Aufgaben und zu viele verschiedene Meinungen.

Was würden Sie rückblickend in der Gründungsphase anders machen?
Mehr auf das eigene Bauchgefühl vertrauen.

Jedes Start-up muss bekannt werden. Welche Marketingspielart ist für Sie besonders wichtig?
Aktuell ist orderbird nur im b2b-Geschäft tätig. Zufriedene Kunden, die einen Mehrwert davon haben uns weiterzuempfehlen – davon profitieren wir aktuell am meisten. 2012 wird sich jedoch einiges ändern.

Welche Person hat Sie bei der Gründung besonders unterstützt?
Unser Aufsichtsrat-Vorsitzender Carlo Koelzer. Ohne ihn hätten wir wahrscheinlich die Rechtsform „AG“ nicht gewählt. Die richtigen Berater sind Gold wert.

Welchen Tipp geben Sie anderen Gründern mit auf den Weg?
Auf das eigene Bauchgefühl hören und die richtigen Partner wählen bei den Themen, in denen man keine Erfahrung hat. Alles andere kann man wahrscheinlich nicht pauschal sagen.

Sie treffen den Bundeswirtschaftsminister – was würden Sie sich für den Gründungsstandort Deutschland von ihm wünschen?
Eigentlich empfinde ich die wirtschaftlichen Bedingungen als ziemlich gut. Klar könnte man Kleinigkeiten bemängeln, manches könnte einfacher sein. Ich würde ihm erstmal zuhören, was seine Pläne sind.

Was würden Sie beruflich machen, wenn Sie kein Start-up gegründet hätten?
Ich würde immer noch in New York fur ein anderes Start-up arbeiten.

Bei welchem deutschen Start-up würden Sie gerne mal Mäuschen spielen?
Manche etablierten Start-ups arbeiten wahrscheinlich professioneller als wir. Klar wäre es interessant, das zu sehen. Allerdings freue ich mich auch jeden Tag darüber, dass wir ein nettes, eher lässiges Unternehmen sind.

Sie dürften eine Zeitreise unternehmen: In welche Epoche reisen Sie?
Zukunft ausgeschlossen? Keine andere Zeit ist so interessant für mich wie die heutige.

Sie haben eine Million Euro zur persönlichen Verfügung: Was machen Sie mit dem ganzen Geld?
(Erstmal) Urlaub mit einem neuen Surfboard – danach ein paar vernünftige und bestimmt auch ein paar äusserst unvernünftige Dinge.

Wie verbringen Sie einen schönen Sonntag?
Immer anders: gestern auf der Wiesn, oft im Büro und manchmal beim Surfen.

Mit wem würden Sie sich gerne einmal auf einen Kaffee oder ein Bier verabreden?
Rein beruflich: mit Jack Dorsey. Square-Up finde ich super.

Zur Person
Jakob Schreyer (27) ist Geschäftsführer von orderbird (www.orderbird.com), einer App für Gastronomiekassen-Systeme. Zuvor war er im Bereich Marketing tätig, zum Beispiel für die ISPO in München, und als Strategieberater für Red Bull in New York.

Yvonne Ortmann

Seit Mai 2009 schreibt Yvonne für deutsche-startups.de Gründerportraits, Start-up-Geschichten und mehr – ihre besondere Begeisterung gilt Geschäftsideen mit gesellschaftlich-sozialer Relevanz. Sie tummelt sich auch im Ausland – immer auf der Suche nach spannenden Gründerpersönlichkeiten und Geschäftsideen.