mymuesli ist online

Die erste Wunsch-Müsli-Fabrik Deutschlands ist fertig. Körner- und Cerealienfans können sich bei “mymuesli” nun ihr ganz persönliches Traummüsli zusammenstellen. Die Idee zum user-generated-Müsli kam den Gründern Max Wittrock, Hubertus Bessau und Philipp Kraiss […]
mymuesli ist online
Montag, 30. April 2007VonAlexander Hüsing

Die erste Wunsch-Müsli-Fabrik Deutschlands ist fertig. Körner- und Cerealienfans können sich bei “mymuesli” nun ihr ganz persönliches Traummüsli zusammenstellen. Die Idee zum user-generated-Müsli kam den Gründern Max Wittrock, Hubertus Bessau und Philipp Kraiss vor einigen Monaten während einer Autofahrt zu einem Badesee. Den entscheidenden Denkanstoß lieferte der Radiospot einer bekannten Müslifirma. “Ein paar Stunden später waren wir uns einig. Wir wollten nicht nur bessere Radiowerbung machen, sondern auch ein besseres Müsli”, sagt Wittrock. “Biologisch sollte es sein, ohne zugesetzte Aroma- oder Farbstoffe, außerdem zuckerfrei. Vor allem aber individuell zusammenstellbar.”

Nun stapeln sich unzählige große und kleine Säcke in einem kleinen Lagerraum in Passau und warten darauf, abgefüllt zu werden. Mittels geeichter Waage füllen die drei Gründer Dinkelflocken, Apfelstücke und Haselnusskerne in kleine, handliche Dosen (Füllmenge: 575 g). “Wir liefern somit vermutlich das einzige ausschließlich von Akademikern abgefüllte Müsli Deutschlands”, witzelt Wittrock. Der Preis des jeweiligen Wunschmüslis richtet sich nach den Zutaten. Ein simples Fünf-Körner-Müsli kostet 3,90 Euro, ein Schokomüsli mit Feigen 4,25 Euro, ein Tropica-Müsli mit Mangostückchen, Aprikosen, Ananas, Gojibeeren, Sultana-Chocs und Macadamia-Nüssen hingegen 8,25 Euro. Insgesamt können die Nutzer aus 75 Zutaten wählen.

Bezahlung erfolgt per Vorkasse

Zum Müslipreis kommen lediglich Verpackungs- und Versandkosten in Höhe von 3,90 Euro hinzu. Auf diese Pauschale können die Niederbayern nicht verzichten. Wer allerdings fünf Dosen bestellt, bekommt die sechste gratis. Die Bezahlung ist vorerst nur per Vorkasse möglich. Viele junge Unternehmen wählen diese Möglichkeit, denn dadurch lassen sich Zahlungsausfälle verhindern. Einige Zeitgenossen schreckt eine Bezahlung per Vorkasse aber ab. Schon bald soll deswegen zusätzlich die Bezahlung per Bankeinzug möglich sein.

Die drei Müslimacher sind sehr froh, dass der Start geklappt hat. Noch laufe nicht alles rund, aber der Bestellvorgang funktioniere und es seien auch schon erste Bestellungen eingegangen, sagt Wittrock. Drei Schritte sind bis zum Wunschmüsli nötig: Erst muss jeder die Müslibasis auswählen, dann kann man diese Basis mit weiteren Zutaten verfeinern und an letzter Stelle steht die Bestellung. Der Bestellvorgang ist äußerst gelungen. Jede Zutat, jedes Extra erscheint links neben dem Auswahlmenü in einer Müslirolle. So verliert niemand den Überblick, wie sein Wunsch-Müsli gerade aussieht. Unter der weißen Rolle schließlich steht der Preis.

Schädlingsbekämpfungsseminar war Pflicht

In den vergangenen Wochen mussten sich Wittrock, Bessau und Kraiss nicht nur mit der Technik rumschlagen. Lebensmittel sind eine heikle Sache in Deutschland. Deswegen war ein Schädlingsbekämpfungsseminar für alle Pflicht. Ein großes Problem war das Müsli-Etikett – schließlich muss hierzulande jede Zutat fein säuberlich – sortiert nach Gewichtsanteil – aufgelistet werden. “Wir haben zum Glück schnell eine automatisierte Lösung für dieses Problem gefunden”, sagt Wittrock. Jetzt hofft er auf viele Bestellungen und dass die Logistik klappt. Den Versand auf dem Postweg haben die Gründer bereits ausgiebig getestet. Die handlichen Müslirollen kamen dabei immer heil an. Da den passionierten Müsliessern, die “mymuesli” komplett aus eigener Tasche finanziert haben, das große Geld für Werbung fehlt, setzen sie bei der Verbreitung ihrer Idee auf Mund-zu-Mund-Propaganda. Bei leckerem Müsli sollte dies kein Problem sein.

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.