#Interview

“Wir glauben an die Vorteile, die unsere Historie mit sich bringt”

Mit Squake können Unternehmen aus der Reise- und Logistikindustrie CO2-Emissionen berechnen. Die Idee zur Gründung entstand im Lufthansa Innovation Hub. Simon Capital. Schenker Ventures, Rivus Capital und Co. investierten bereits 5 Millionen in das ClimateTech.
“Wir glauben an die Vorteile, die unsere Historie mit sich bringt”
Dienstag, 15. August 2023VonAlexander Hüsing

Das Berliner ClimateTech Squake, 2020 von Philipp von Lamezan und Dan Kreibich aus dem Lufthansa Innovation Hub ausgegründet, setzt auf “akkurate Emissionsberechnungen und greifbare Kompensationen für Reise- und Logistikemissionen”. Simon Capital. Schenker Ventures, Rivus Capital, Neosfer und Backbone Ventures sowie die Business Angels Michael Riegel und Matthäus Niewodniczanski investierten bereits rund 5 Millionen in das junge Unternehmen.

im Interview mit deutsche-startups.de spricht Squake-Macher von Lamezan über Kundenerwartungen, Expertise und Reduktionsmaßnahmen.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Squake erklären?
Squake berechnet durch eine Programmierschnittstelle (API) für Unternehmen und deren Kunden in der Reise- und Logistikindustrie die CO2-Emissionen der Produkte und der Dienstleistungen, die angeboten werden. Darüber hinaus werden Reduktionsmaßnahmen für die Emissionen angeboten, die nicht vermeidbar sind. Ein Beipiel: Bei einer Airline ist dies zunächst die Berechnung der Emissionen für eine informierte Entscheidungsfindung der Reisenden für so wenig wie möglich CO2. Im Anschluss erfolgt die Option, die verbleibenden Emissionen durch Technologien wie Sustainable Aviation Fuel (SAF) zu reduzieren.

Wie ist die Idee zu Squake entstanden?
CO2-Emissionen sind einer der großen Treiber des Klimawandels, und Unternehmen müssen in dem Zusammenhang auch gesetzlichen Vorgaben, Auflagen und Kundenerwartungen gerecht werden. Der Markt ist hochdynamisch, ebenso wie die Weiterentwicklung und Verschärfung der regulatorischen Anforderungen. Diese Kombination führt zu hohem Druck und Aufwand für Unternehmen, entsprechende Konformität zu erreichen. Unsere API löst dieses Problem.

Ihr seid eine Ausgründung aus dem Lufthansa Innovation Hub. Hat man es als Spin-Off einfacher oder schwerer in der Szene?
Wir glauben stark an die Vorteile, die unsere Historie mit sich bringt. Dies gilt sowohl für unsere Expertise als auch für unser Netzwerk – in der Industrie, in der wir uns bewegen, ein starker Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Squakes Unabhängigkeit ist natürlich jederzeit vorausgesetzt und gegeben.

Wie oder wo hast Du Deine Mitgründer:innen kennengelernt?
Dan und ich haben uns im Kontext seines Projektes bei der Lufthansa-Gruppe kennengelernt, in dem er bereits die erste API für CO2-Berechnung und SAF-Reduktion entwickelt hat. Die Aufgabe, hieraus eine skalierbare Industrielösung zu schaffen, hat uns dann zu Co-Foundern gemacht.

Wie wollt Ihr Geld verdienen, also wie genau funktioniert euer Geschäftsmodell?
Unsere Priorität liegt darin, für jedes Unternehmen die passende Lösung zu finden, die seiner Größe gerecht wird. Große Unternehmen brauchen bei SaaS-Verträgen intensivere und stärkere Vereinbarungen als Start-ups in der Anfangsphase. Das haben wir in unseren Preispaketen bedacht. Bei der Preisgestaltung setzen wir auf eine Kombination aus SaaS-Gebühren und den üblichen Transaktionsgebühren.

Was waren die größten Herausforderungen, die Ihr bisher überwinden musstet?
Wir arbeiten hauptsächlich mit großen Unternehmen zusammen, was sehr hohe Sicherheitsstandards und Auflagen an unsere Prozesse mit sich bringt. Wir sind hochzertifiziert und haben hier von Anfang an erheblichen Aufwand investiert.

Ihr konntet bereits 5 Millionen Investorengelder einsammeln. Wie seid ihr mit euren Geldgebern in Kontakt gekommen?
Durch unser Netzwerk und insbesondere viele persönliche Gespräche.

Wo steht Squake in einem Jahr?
Wir investieren stark in Technologie und unser kommerzielles Team, um existierenden Kunden weiteren Mehrwert zu bieten und der Kundenpipeline gerecht zu werden.

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Foto (oben): Squake

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.