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Komoot wächst auf 27,7 Millionen Umsatz – Gewinn: 1,6 Millionen

Komoot aus Potsdam wächst auch über zehn Jahre nach der Gründung weiter ordentlich! Zuletzt erwirtschaftete das Navigationsunternehmen einen Umsatz in Höhe von 27,7 Millionen. Und es ist weiter Luft nach oben, denn besonders abseits der DACH-Region wächst Komoot weiter ordentlich.
Komoot wächst auf 27,7 Millionen Umsatz – Gewinn: 1,6 Millionen
Montag, 10. Juli 2023VonAlexander Hüsing

Das Potsdamer Unternehmen Komoot, ein Routenplaner samt Navigations-App, legt neue Unternehmenszahlen vor – und zwar den Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 2021. Der Hidden Champion, der 2010 unter anderem von Markus Hallermann gegründet wurde, erwirtschaftete im zweiten Corona-Jahr einen Umsatz in Höhe von 27,7 Millionen Euro (Vorjahr: 21,2 Millionen). Besonders abseits der DACH-Region wächst das Unternehmen weiter ordentlich. “Das Umsatzwachstum in den europäischen Märkten (außer DACH) liegt in 2021 bei +104% gegenüber dem Vorjahr. In DACH lag das Umsatzwachstum bei +19% gegenüber dem Vorjahr.”

Der Jahresüberschuss lag 2021 bei 1,6 Millionen – nach 4,1 Millionen, 1,2 Millionen bzw. 1,5 Millionen in den Jahren zuvor. “Die Steuerquote liegt im Geschäftsjahr 2021 wie im Vorjahr bei 32%. Komoot hat als digitales Wachstumsunternehmen bei hohen Umsatzwachstum weiterhin einen positiven Jahresüberschuss von €1,6 Millionen erzielt. Die Umsatzrendite nach Steuern liegt bei gleichzeitig hohen Investments in die Erschließung neuer Märkte bei 5,8%”, schreibt das Unternehmen, das zulegt über über 24 Millionen Nutzerinnen und Nutzer verfügte, dazu.

Schon seit 2016 schreibt das Komoot-Team nun schon schwarze Zahlen. 2020 und 2021 dürfte das Unternehmen im besonderen Maße von der Corona-Pandemie und der Flucht vieler Menschen in die Natur profitiert haben. “Das Umsatzwachstum der vergangenen vier Jahre lag durchschnittlich bei +66% pro Jahr (CAGR)”, heißt es im Jahresabschluss. 2021 wirkten durchschnittlich 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Komoot. Im Vorjahr waren es gerade einmal 57. Die Personalkosten des Unternehmen sind somit zuletzt deutlich gestiegen.

Das Unternehmen ist somit auch rund 13 Jahre nach der Gründung weiter auf Wachstumskurs. Für 2022 – inzwischen schon abgelaufen – geht das Team sogar wieder von roten Zahlen aus: “Im Jahr 2022 plant die Gesellschaft weiter in die Markterschließung außerhalb des DACH-Marktes zu investieren. Wir erwarten ein weiteres deutliches User-Wachstum im zweistelligen Prozentbereich. Um nachhaltig hohe Umsatzsteigerungen zu erzielen, investiert die Gesellschaft zusätzlich weiter in die Forschung und Entwicklung der Produkte. Insgesamt erwarten wir für 2022 ein Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich. Auf Grund der gesteigerten Investitionen in die Produkte und Markterschließung erwarten wir für 2022 ein negatives Ergebnis.”

Fakten aus dem Jahresabschluss 2021

* Insgesamt war das Geschäftsjahr 2021 für komoot sehr erfolgreich. Komoot hat den Gesamtumsatz um +31% auf €27.7 Millionen gesteigert. Der Fokus der Geschäftsentwicklung liegt in der Erschließung weiterer europäischer Märkte. Hierzu investiert komoot signifikant, insbesondere in entsprechende Marketingaktivitäten. Diese Investments sind sehr erfolgreich. Das Umsatzwachstum in den europäischen Märkten (außer DACH) liegt in 2021 bei +104% gegenüber dem Vorjahr. In DACH lag das Umsatzwachstum bei +19% gegenüber dem Vorjahr.
* Der gestiegene Personalaufwand spiegelt zum Großteil die Investitionen der Gesellschaft in die Produktentwicklung und die damit verbundene Anzahl an Einstellungen neuer Mitarbeiter wider. Gleichzeitig wurden die durchschnittlichen Gehälter deutlich gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Die höheren Abschreibungen liegen primär in der gewachsenen Anzahl an Mitarbeitern und den damit verbundenen Investitionen in die Betriebs- und Geschäftsausstattung begründet. Die Gesellschaft hat ihre sonstigen betrieblichen Aufwendungen um +120% auf €10,5 Millionen gesteigert. Die Steigerung erfolgte insbesondere im Marketing zur Markterschließung neuer europäischer Märkte. Die Zinslast ist im Geschäftsjahr 2021 leicht rückläufig.
* Die Steuerquote liegt im Geschäftsjahr 2021 wie im Vorjahr bei 32%. Komoot hat als digitales Wachstumsunternehmen bei hohen Umsatzwachstum weiterhin einen positiven Jahresüberschuss von €1,6 Millionen erzielt. Die Umsatzrendite nach Steuern liegt bei gleichzeitig hohen Investments in die Erschließung neuer Märkte bei 5,8%.
* Der Jahresüberschuss von T€ 1.602 führt zu einer entsprechenden Erhöhung des Eigenkapitals im Jahr 2021. Die Rückstellungen haben sich deutlich verringert, da auf Grund der Steuervorauszahlungen im Jahr 2021 keine weiteren Rückstellungen für Ertragsteuern gebildet werden müssen. Auf Grund der insgesamt gesteigerten Geschäftstätigkeit haben sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen entsprechend erhöht. Die Rechnungsabgrenzungsposten haben sich im Geschäftsjahr 2021 gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöht. Dies liegt in den B2C-Subscription Umsätzen begründet, welche periodengerecht über den Rechnungsabgrenzungsposten verteilt werden. Diese wurden im Geschäftsjahr deutlich gesteigert.
* Im Jahr 2022 plant die Gesellschaft weiter in die Markterschließung außerhalb des DACH-Marktes zu investieren. Wir erwarten ein weiteres deutliches User-Wachstum im zweistelligen Prozentbereich. Der Fokus hierbei liegt im europäischen Markt. Hierzu wird die Gesellschaft insbesondere die Marketingausgaben in die weitere Markterschließung auch auf Grund der gestiegenen Konkurrenz weiter deutlich steigern. Um nachhaltig hohe Umsatzsteigerungen zu erzielen, investiert die Gesellschaft zusätzlich weiter in die Forschung und Entwicklung der Produkte. Insgesamt erwarten wir für 2022 ein Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich. Auf Grund der gesteigerten Investitionen in die Produkte und Markterschließung erwarten wir für 2022 ein negatives Ergebnis.
* Der Umsatz und das Umsatzwachstum von komoot basieren auf der Nutzerbasis von komoot und dem Wachstum der Nutzer. Im Geschäftsjahr 2021 hat komoot die Nutzerbasis auf über 24 Millionen um +48% gegenüber dem Vorjahr gesteigert.
* Die durchschnittliche Anzahl der während des Geschäftsjahres im Unternehmen beschäftigten Arbeitnehmer beträgt neben dem Geschäftsführer 70. Davon sind 5 leitende Angestellte und 65 Angestellte.

Komoot im Zahlencheck

2021: 27,7 Millionen Euro (Umsatz); 18,8 Millionen Euro (Rohergebnis); 1,6 Millionen Euro (Jahresüberschuss)
2020
: 21,2 Millionen Euro (Umsatz); 15,1 Millionen Euro (Rohergebnis); 4,1 Millionen Euro (Jahresüberschuss)
2019: 1,2 Millionen Euro (Jahresüberschuss)
2018: 1,5 Millionen Euro (Jahresüberschuss)
2017: 767.140 Euro (Jahresüberschuss)
2016: 161.452 (Jahresüberschuss)
2015: 385.696 (Jahresfehlbetrag)
2014: 919.730 (Jahresfehlbetrag)
2013: 259.338 (Jahresfehlbetrag)
2012: 213.284 (Jahresfehlbetrag)
2011: 525.446 (Jahresfehlbetrag)
2010: 119.610 (Jahresfehlbetrag)

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Foto (oben): komoot

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.