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Parking Jam 3D-Macher Popcore fährt 5 Millionen Gewinn ein

Der Hidden Champion Popcore, ein Berliner Games-Unternehmen, erwirtschaftete zuletzt ein Rohergebnis in Höhe von 16,2 Millionen - nach 8,2 Millionen im Jahr zuvor. Der Jahresüberschuss der Gamesfirma stieg gleichzeitig von 1,4 Millionen auf 5,1 Millionen.
Parking Jam 3D-Macher Popcore fährt 5 Millionen Gewinn ein
Mittwoch, 10. Mai 2023VonAlexander Hüsing

Das Berliner Games-Unternehmen Popcore, 2018 von den Moboqo-Gründern Johannes Heinze und Thomas Heinze gegründet, legt neue Unternehmenszahlen vor – und zwar den Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 2021. Das sehr stille Unternehmen, das werbefinanzierte Casual Games für mobile Endgeräte entwickelt, erwirtschaftete im Berichtszeitraum ein Rohergebnis in Höhe von 16,2 Millionen Euro – nach 8,2 Millionen bzw. 3,6 Millionen in den Jahren zuvor.

“Der Rohertrag ist im Geschäftsjahr um 97,5% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Der hohe Umsatzanstieg hatte im Ergebnis positive Auswirkungen auf die Rentabilität und führte zu einem höheren EBITDA im Geschäftsjahr 2021. Der Jahresüberschuss ist um 251,5% auf T€ 5.085 gestiegen”, schreibt das Unternehmen im Jahresabschluss. Der Jahresüberschuss der Gamesfirma stieg somit in den vergangenen Jahren von rund 1 Million auf nun knapp 5,1 Millionen. Nur 2018, also im ersten Jahr, erwirtschaftete das Unternehmen einen Jahresfehlbetrag.

Zu den Hits der Gamesschmiede gehören die Spiele Parking Jam 3D und Pull the Pin. Bei beiden Spiele sieht das Popcore-Team weiter großes Potenzial: “Obwohl das Unternehmen die Entwicklung von neuen Spielen konstant vorantreibt, besteht noch erhebliches Umsatzpotential im weiteren Ausbau der Erfolgstitel.” Dafür soll auch vor allem das immer weiter wachsende Team sorgen: 2021 arbeiteten im Jahresdurchschnitt rund 54 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Popcore (Vorjahr: 42). Ende 2021 waren 61 Mitarbeiter und Mitarbeiter bei Popcore angestellt. “Der Personalaufwand ist entsprechend von im Vorjahr T€ 3.143 auf T€ 4.723 angestiegen, was im Verhältnis zum Rohertrag einer Personalaufwandsquote von 29,2% (Vorjahr: 38,4%) entspricht”, teilt das Unternehmen mit.

Popcore wurde in den vergangenen Jahren von EQT Ventures, Makers Fund und David Helgason finanziell unterstützt. Insgesamt flossen dabei rund 5 Millionen in das Unternehmen. Seit Ende 2022 gehört Popcore zu Rollic Games, einem Ableger von Zynga und Take-Two Interactive Software. Das internationale Games-Unternehmen legte für die Übernahme von Popcore rund 200 Millionen auf den Tisch, davon 116,9 Millionen in bar.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2021

* Die Erfolgstitel Parking Jam 3D und Pull the Pin sind auch in 2021 die wesentlichen Umsatztreiber des Unternehmens gewesen. Diese Tendenz wurde durch die kontinuierliche Weiterentwicklung und den Ausbau dieser Titel verstärkt, vor allem mit der Ausrichtung auf traditionelle Casual Game Prinzipien. Dazu wurde der in 2020 entschiedene und systematische Aufbau von zusätzlichem, erfahrenem Personal in den Bereichen Game Design, Game Development und Product Management mit entsprechender Expertise planmäßig umgesetzt. Im Ergebnis ist der Live-Betrieb dieser Titel in 2021 stetig verbessert worden und führte zu einer Gesamtumsatzsteigerung von 77,8% gegenüber dem Vorjahr.
* Der Rohertrag ist im Geschäftsjahr um 97,5% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Der hohe Umsatzanstieg hatte im Ergebnis positive Auswirkungen auf die Rentabilität und führte zu einem höheren EBITDA im Geschäftsjahr 2021. Der Jahresüberschuss ist um 251,5% auf T€ 5.085 gestiegen.
* Im Jahresdurchschnitt beschäftigt die Popcore GmbH im Geschäftsjahr 2021 54 Mitarbeiter (Vorjahr: 42). Nicht berücksichtigt sind die Geschäftsführer.
* Popcore beschäftigte zum 31. Dezember 2021 61 Mitarbeiter (Vorjahr 52). Der Personalaufwand ist entsprechend von im Vorjahr T€ 3.143 auf T€ 4.723 angestiegen, was im Verhältnis zum Rohertrag einer Personalaufwandsquote von 29,2% (Vorjahr: 38,4%) entspricht.
* Durch die konstante und produktseitige Vertiefung der Erfolgstitel Parking Jam 3D und Pull the Pin konnte die bestehende Nutzerbasis erneut ausgebaut werden und diese Titel sich zu einem tragenden Umsatztreiber des Unternehmens etablieren. Neben der Weiterentwicklung der bestehenden Titel wird parallel ebenfalls konstant an der Entwicklung von neuen Spielen gearbeitet. In 2021 wurden dazu auch zusätzliche Ressourcen im Bereich Game Design, Game Development mit dedizierten Teams investiert. Damit sieht sich die Gesellschaft in dem aktuellen Wettbewerbsumfeld als sehr gut aufgestellt.
* Die Erwartungen an Umsatz und Ergebnis für 2021 konnten erfüllt werden. Angesichts des kontinuierlichen Aufbaus von erfahrenem Personal und der Entwicklung des Spiele-Portfolios erwartet die Gesellschaft einen weiteren deutlichen Anstieg von Umsatz und EBITDA für 2022. Allerdings können von den Erwartungen abweichende Entwicklungen im Spielemarkt oder der Nutzerbasis während des Geschäftsjahres 2022 das Jahresergebnis beeinflussen.

Popcore im Zahlencheck

2021: 16,2 Millionen Euro (Rohertrag); 5,1 Millionen Euro (Jahresüberschuss)
2020
: 8,2 Millionen Euro (Rohertrag); 1,4 Millionen Euro (Jahresüberschuss)
2019: 3,6 Millionen Euro (Rohertrag);  1,0 Millionen Euro (Jahresüberschuss)
2018: 13.973 Euro (Jahresfehlbetrag)

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Foto (oben):  Zynga

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.