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So legen Startups den Grundstein für ihre Pressearbeit

Warum Gründer:innen Ihre Öffentlichkeitsarbeit planen sollten? Wer zu Beginn des Jahres PR-Maßnahmen und Themen festlegt, hat in den kommenden Monaten den Kopf frei, um sich auf das Tagesgeschäft zu konzentrieren. Ein Gastbeitrag von Iris Jilke.
So legen Startups den Grundstein für ihre Pressearbeit
Mittwoch, 18. Januar 2023VonTeam

Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass langfristige Planung ihre Grenzen hat. Unvorhergesehene Ereignisse können den PR-Jahresplan schnell einmal über den Haufen werfen. Vor allem in der schnelllebigen Startup-Welt jagt eine Veränderung die nächste. 

Warum Sie als Gründer:in Ihre Öffentlichkeitsarbeit dennoch planen sollten? Wer zu Beginn des Jahres PR-Maßnahmen und Themen festlegt, hat in den kommenden Monaten den Kopf frei, um sich auf das Tagesgeschäft zu konzentrieren. Mit einem detaillierten Plan stellen Sie außerdem sicher, dass Ihnen im Laufe des Jahres kein PR-Anlass durch die Lappen geht. 

So gehen Sie bei der PR-Planung vor: 

Status quo analysieren

Was lief im vergangenen Jahr gut, was lief schlecht? In welchen Medien war Ihr Startup präsent? Und mit welchen Themen konnten Sie bei Journalist:innen punkten? Starten Sie Ihre PR-Planung, indem Sie das vergangene Jahr Revue passieren lassen. Eine detaillierte Auswertung verschafft Ihnen einen Überblick, wo Sie stehen und wie Sie Ihre Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zukünftig verbessern können. Fragen Sie sich dabei auch, ob Sie alle relevanten Kommunikationskanäle bereits abgedeckt haben.

Ziele und Zielgruppen definieren
Pressearbeit kann verschiedene Ziele verfolgen. Liegt der Fokus darauf, neue Investor:innen für Ihr Startup zu gewinnen, können Sie mit Veröffentlichungen in der Wirtschaftspresse punkten. Möchten Sie sich hingegen als „Thought Leader“ in der eigenen Branche positionieren, passen Fachmedien besser zu Ihren Zielen. 

Außerdem gilt: Nur wer sich vorab klare Ziele setzt, kann hinterher messen, wie erfolgreich die eigene Kommunikation war. Bestimmen Sie daher schon zu Jahresbeginn geeignete Kennzahlen, an denen Sie den Erfolg Ihrer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bewerten wollen. 

Wunschmedien festlegen

Als Gründer:in haben Sie die Qual der Wahl: Es gibt viele Medien und Formate, die gerne über Startups berichten. Voraussetzung: Sie haben spannende Themen parat. 

Neben der typischen Gründerpresse gibt es weitere Medien, in denen Sie als Startup Themenvorschläge platzieren können. Ein paar Beispiele sind: 

  • Lokale Medien
  • Wirtschaftspresse
  • Fachmedien für jede Branche und Nische
  • Blogs und Online-Portale
  • Podcasts

Um eine passende Medienauswahl zu treffen, sollten Sie sich immer an Ihrer Zielgruppe orientieren: Wen möchten Sie über die Medien erreichen? 

Tipp: Einige Online- und Printmedien veröffentlichen vorab Redaktionspläne. Auch wiederkehrende Formate sind weit verbreitet. Lassen Sie sich davon bei Ihrer Medienrecherche inspirieren und identifizieren Sie Titel und Formate, die zu Ihrem Unternehmen und Ihrer Zielgruppe passen. 

PR-Themenplan erstellen 

Starten Sie die Themensuche am besten mit einem Brainstorming: Sammeln Sie Meilensteine und wichtige Veranstaltungen, die Ihr Unternehmen in diesem Jahr prägen werden. Dazu gehören zum Beispiel Produkteinführungen, Messeauftritte, Jubiläen, personelle Veränderungen oder besondere Service-Angebote. Beziehen Sie auch Kolleg:innen aus der Produktentwicklung, HR oder dem Vertrieb in das Themen-Brainstorming mit ein. Sie wissen genau, welche Neuigkeiten und Veränderungen in den einzelnen Unternehmensbereichen anstehen. 

Alle Themen und Termine halten Sie in einem Kalender fest. Berücksichtigen Sie dabei auch Feiertage, saisonale Ereignisse, Großveranstaltungen oder Aktionstage. 

Ebenfalls wichtig: Planen Sie genügend Vorlaufzeit ein. Bevor Sie Themenvorschläge in den Redaktionen pitchen, müssen Sie Informationen einholen, Bilder organisieren oder Zitate freigeben lassen. Tragen Sie außerdem Fristen ein, wann Sie zu den einzelnen Medien Kontakt aufnehmen müssen. Im Unterschied zu täglich und wöchentlich erscheinenden Medien, müssen Sie bei Monatsmedien bereits ein paar Monate im Voraus anfragen. 

„Zeitlose“ Themen bereithalten
Um als Startup sichtbar zu sein, müssen Sie regelmäßig die Aufmerksamkeit der Medien wecken. Gerade die ersten Monate eines Jahres halten meist viele PR-Anlässe bereit: Jahreszahlen werden veröffentlicht und Ausblicke bekannt gegeben. Doch im Laufe des Jahres wird es „Flauten“ geben. 

Neben fristgebundenen Themen sollten Sie daher auch „zeitlosere“ Inhalte bereithalten, auf die Sie bei Bedarf zurückgreifen können. Gibt es zum Beispiel gesellschaftliche Diskussionen, zu denen Ihr Unternehmen Position beziehen könnte? Was zeichnet Ihr Startup als Arbeitgeber aus? Und welche Kundenfragen tauchen immer wieder auf, die Sie in einem Artikel beantworten können? Indem Sie sich einige Themenideen zurechtlegen, sorgen Sie dafür, dass Ihnen die Inhalte garantiert nicht ausgehen.

Eigene Kommunikationskanäle berücksichtigen
Auch eigene Kommunikationskanäle, sogenannte „owned media“, sind heute fester Bestandteil der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Über einen Corporate-Blog, soziale Medien oder einen Newsletter können Sie Ihre Themen kommunizieren und in den Dialog mit Ihrer Zielgruppe treten. 

Als Startup sind Sie auf vielen Kanälen aktiv. Dann denken Sie diese Kanäle bei Ihrer Jahresplanung gleich mit. Wie bei Ihrer Medienarbeit empfiehlt es sich, einen Redaktionsplan zu erstellen, der „atmet“. Setzen Sie hierbei auf einen Mix aus fixen Terminen und zeitlosen Themen. So bleiben Sie flexibel und haben für die kommenden Monate jederzeit Inhalte parat. 

Über die Autorin
Iris Jilke ist freie Redakteurin und PR-Beraterin. Sie unterstützt vor allem Startups und mittelständische Unternehmen dabei, verständlich und zielgerichtet zu kommunizieren – auf ihren eigenen Kanälen und in den Medien. Mehr Infos: www.textakzent.de

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Foto (oben): Shutterstock