#Interview

“Krisen sind stets eine Chance für Innovationen”

"Die künstliche Intelligenz von syte nennt dir das Baupotenzial und alles was du initial über den Bestand wissen musst, mit einem Klick", sagt Gründer Matthias Zühlke zum Konzept von Syte. Der High-Tech Gründerfonds (HTGF) und Co. investieren kürzlich 2,6 Millionen Euro in Syte.
“Krisen sind stets eine Chance für Innovationen”
Montag, 31. Oktober 2022VonAlexander Hüsing

Syte aus Münster, das von Matthias Zühlke und Familonet-Gründer David Nellessen gegründet wurde, liefert “Grundstücksanalysen und Entwicklungspotenziale auf Knopfdruck”. Der High-Tech Gründerfonds (HTGF) und vier “Investoren aus der Immobilienbranche” investieren kürzlich 2,6 Millionen Euro in Syte. “Wir hatten mit einem der Investoren bereits sehr frühen Kontakt. Die anderen Investoren haben wir während der Vorbereitung auf die Finanzierungsrunde überzeugen können”, sagt Gründer Zühlke.

Im Interview mit deutsche-startups.de spricht der syte-Macher außerdem über Trainingsmaterial, Innovationen und Ressourcen.

Wie würdest Du Deiner Großmutter syte erklären?
Hast du dich schonmal gefragt, ob auf deinem Grundstück mehr gebaut werden dürfe als es gerade ersichtlich ist – um neuen Wohnraum zu schaffen? Normalerweise musst du dafür Katasterpläne wälzen und einen Architekten fragen, das alles dauert lange und kostet viel Geld. Die künstliche Intelligenz von syte nennt dir das Baupotenzial und alles was du initial über den Bestand wissen musst, mit einem Klick.

Was waren die größten Herausforderungen, die Ihr bisher überwinden musstet?
Da gibt und gab es einige – zum einen, war da die leider nicht sonderlich gute Datenlage, wo wir einige Tricks anwenden mussten bis wir gutes Trainingsmaterial für die KI hatten. Zum anderen ist da die derzeit allgemeine Marktsituation in der Immobilienbranche, welche derzeit abwartet. Zuletzt war es die Ungewissheit, ob das Produkt angenommen wird, da es kein vergleichbares auf dem Markt gibt. Wir haben das Produkt aus einem eigenem need entwickelt, aber mittlerweile festgestellt, dass die Nachfrage groß ist.

Wo steht syte derzeit?
Wir sind nun circa ein Jahr alt und sind circa ein halbes Jahr auf dem Markt. Mittlerweile haben wir ein Team, welches auf 15 Mitarbeiter angewachsen ist und noch weiter wachsen wird.
Wir haben derzeit ganz NRW – 9,3 Millionen Grundstücke – in unserer Datenbank und werden unseren Service in naher Zukunft in weitere Bundesländer ausweiten und zusätzlich mehr und mehr Services auf der Plattform anbieten. Zu unseren Kunden zählen namhafte Immobilienmakler und Entwickler wie die Sparkasse und Engel & Völkers, welche mit uns Grundstücke analysieren oder nach neuen Grundstücken suchen.

Kürzlich habt ihr 2,6 Millionen eingesammelt. Wie seid ihr in Kontakt mit euren Investoren gekommen?
Wir hatten mit einem der Investoren bereits sehr frühen Kontakt, da dieser unser Produkt sehr spannend fand. Die anderen Investoren haben wir während der Vorbereitung auf die Finanzierungsrunde überzeugen können.

Welchen generellen Tipp gibst Du anderen Gründer:innen mit auf den Weg?
Auf der einen Seite ist derzeit eine Zeit der Ungewissheit und sicher gab es schon einfachere Zeiten zum Gründen. Auf der anderen Seite sind Krisen stets eine Chance für Innovationen.
Zusammenfassend ist meiner Meinung nach derzeit eine guter Zeitpunkt den Mut aufzubringen einfach etwas zu machen anstatt abzuwarten wie sich der Markt entwickelt und so den Vorsprung zu nutzen.

Wo steht syte in einem Jahr?
syte wird die Plattform auf der man initial alles über das anvisierte Grundstück erfährt – vom Baupotenzial bis zu der Einschätzung wie der Bestand genutzt werden kann und welche energetischen Potenziale das Gebäude birgt. Denn der nachhaltige Umgang mit Ressourcen im Bau beginnt mit der Einschätzung inwiefern der Bestand revitalisiert werden kann.

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Foto (oben): syte

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.