#Interview

“Wir mussten schon mehr Krisen trotzen als manch anderes Startup”

Das codary-Team konnte zuletzt 3,5 Millionen Euro einsammeln. "Über 800 Kinder aus einkommensschwachen Haushalten konnten bereits durch Unternehmenspartner finanzierte Kurse spielerisch mit codary Programmieren lernen", sagt Gründerin Amanda Maiwald.
“Wir mussten schon mehr Krisen trotzen als manch anderes Startup”
Montag, 24. Oktober 2022VonAlexander Hüsing

Das Berliner Startup codary, 2020 von Amanda Maiwald, Antonia Schein und Nikolaj Bewer gegründet , möchte “Programmieren als cooles Nachmittagshobby etablieren”. Zielgruppe sind dabei Jugendliche. “Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Kindern und Jugendlichen im Alter von 7 bis 16 Jahren spielerisch die digitale Welt näherzubringen, um ihnen die nötigen Kompetenzen für die Arbeitswelt des 21. Jahrhundert zu vermitteln – und das ganz praktisch per Video-Chat von zu Hause aus”, sagt Gründerin Maiwald.

Speedinvest, der französische Geldgeber Educapital, der finnische Investor Sparkmind.vc, FJ Labs und mehrere Angel-Investor:innen investieren zuletzt 3,5 Millionen Euro in das junge EdTech-Unternehmen. Den Kontakt zu den codary-Geldgern erhielt das Team “teils über Empfehlungen von anderen Gründer:innen, durch unsere Business Angels und Events und Wettbewerbe”.

Im Interview mit deutsche-startups.de spricht codary-Gründerin Maiwald ansonsten über Krisen, Unternehmenskultur und Energiekosten.

Wie würdest Du Deiner Großmutter codary erklären?
Wir haben uns mit codary zum Ziel gesetzt, Kindern und Jugendlichen im Alter von 7 bis 16 Jahren spielerisch die digitale Welt näherzubringen, um ihnen die nötigen Kompetenzen für die Arbeitswelt des 21. Jahrhundert zu vermitteln – und das ganz praktisch per Video-Chat von zu Hause aus. Über unsere Kurse mit geschulten TutorInnen sowie einer mobilen Lernapp können die Kinder mit Hilfe von Spielen und Quizzes ganz einfach und schnell Programmieren lernen.

Was waren die größten Herausforderungen, die Ihr bisher überwinden musstet?
Mit den aktuell steigenden Energiekosten, dem fortlaufenden Krieg in der Ukraine und den besonderen Auflagen während der Corona-Pandemie, wie z.B. Home Office-Pflichten, musste codary als fast zweijähriges Startup vermutlich schon mehr Krisen trotzen als manch anderes. Unsere größte Herausforderung besteht jedoch jetzt darin, motivierte Mitarbeiter*innen für unser wachsendes Team zu finden, um unsere Mission zu verwirklichen, möglichst vielen Kindern Programmieren beizubringen. Wir möchten unser Team an MitarbeiterInnen und TutorInnen im kommenden Jahr mindestens verdoppeln.

Wo steht codary derzeit?
codary hat mit seiner Lernapp und Live-Kursen seit Markteintritt im Februar 2021 über 17.000 Kindern Programmieren beigebracht. Über 800 Kinder aus einkommensschwachen Haushalten konnten bereits durch Unternehmenspartner finanzierte Kurse spielerisch mit codary Programmieren lernen. Und das ist erst der Anfang.

Kürzlich konntet ihr 3,5 Millionen einsammeln. Wie seid ihr in Kontakt mit euren Investoren gekommen?
Wir sind über viele Wege mit unseren Investoren in Kontakt gekommen, teils über Empfehlungen von anderen Gründer*innen, durch unsere Business Angels und Events und Wettbewerbe.

Welchen generellen Tipp gibst Du anderen Gründer:innen mit auf den Weg?
Baue dir ein Netzwerk aus gleichgesinnten Gründer*innen auf, mit denen du dich über die kleinen und großen Herausforderungen beim Gründen austauschen kannst: Ob die besten Tools oder neusten Marktentwicklungen, Tipps im Umgang mit Mitarbeiter*innen oder der Aufbau einer Unternehmenskultur – zusammen lösen sich Probleme einfacher!

Wo steht codary in einem Jahr?
Wir arbeiten darauf hin, dass codary mittelfristig jedem deutschen Schulkind ein Begriff sein wird, unabhängig von Geschlecht, Einkommen oder Herkunft. Wir möchten allen Kindern den Zugang zu der Programmierung ermöglichen, indem wir unsere B2B-Kooperationen ausbauen, um so Programmierkurse für die Kinder zu finanzieren, die sonst keine Möglichkeit dazu hätten.

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Foto (oben): codary

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.