#Interview

“Ich empfehle andere Gründer und Gründerinnen nach Tipps zu fragen”

Hinter Prematch verbirgt sich eine "Handy-Plattform, auf der Fußballer, Fußballerinnen und Fans alles zu ihrer großen Leidenschaft finden". Im Interview spricht Gründer Lukas Röhle unter anderem über Nackenschläge, Feedback und Talente.
“Ich empfehle andere Gründer und Gründerinnen nach Tipps zu fragen”
Mittwoch, 20. Juli 2022VonAlexander Hüsing

Das Kölner Startup Prematch, das 2021 von Fiete Grünter, Lukas Röhle und Niklas Brackmann gegründet wurde, setzt auf Amateurfußball. Der Slogan dazu lautet: “Erhalte aktuelle News und Ergebnisse zu deinen Spielen  – von der Kreis- bis zur Regionalliga”. Gorillas-Gründer Jörg Kattner, Ralf Reichert (ESL Gaming), sowie Hannes Winzer, Thorsten Wirth und Daniel Delonga investieren kürzlich 1,7 Millionen Euro in das junge Unternehmen.

Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Gründer Röhle unter anderem über Nackenschläge, Feedback und Talente.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Prematch erklären?
Prematch ist eine Handy-Plattform, auf der Fußballer, Fußballerinnen und Fans alles zu ihrer großen Leidenschaft finden.

Was waren die größten Herausforderungen, die Ihr bisher überwinden musstet?
Wir sind während Corona gestartet und die Fußballsaison wurde insgesamt dreimal pausiert oder ganz abgebrochen. Zudem waren wir als Gründerteam und unsere Familien privat von der Flutkatastrophe in 2021 betroffen. Aktuell ist eines unserer Teammitglieder vom Krieg in der Ukraine betroffen. All diese Nackenschläge waren sowohl beruflich als auch privat sehr herausfordernd. In diesen Momenten merkt man besonders, dass ein gutes, sich gegenseitig unterstützendes Team der Schlüssel ist, um positiv weiterzumachen. Wir sind extrem stolz auf unser Team!

Wo steht Prematch derzeit, welche Zahlen, Daten und Fakten kannst Du mit uns teilen?
Wir sind mit Prematch in einer Testregion, dem Rheinland, gestartet. Unter den aktiven Spielern und Spielerinnen nutzt dort bereits jeder Dritte Prematch und das mehrmals wöchentlich. Als Unternehmen dürfen wir inzwischen 14 großartige Teammitglieder zählen, die Remote First und aus unserem Hub in Köln arbeiten. Mit der letzten Fundingrunde haben wir insgesamt 2 Millionen Euro aufgenommen.

Gerade konntet ihr 1,7 Million Euro einsammeln. Wie seid ihr mit euren Investoren in Kontakt gekommen?
Die Grundlage hierfür hat die Teilnahme am ersten WHU Accelerator im vergangenen Jahr gelegt. Am Ende des Programms konnten wir neun großartige Business Angels für uns gewinnen, die uns in dieser Runde viele Türen geöffnet haben. 80 % der Connections sind daher aus unserem Netzwerk gekommen. Die restlichen 20 % durch aktive Outreach zu spannenden Investoren, primär über LinkedIn.

Welchen generellen Tipp gibst Du anderen Gründer:innen mit auf den Weg?
Wenig Zeit in tollen Konzepten verlieren und immer auf das Umsetzen konzentrieren. Dabei sollte man sich auf ehrliches, datengetriebenes Feedback konzentrieren. Buchtipp: The Mom Test. Zudem empfehle ich immer mutig andere Gründer und Gründerinnen nach Tipps zu fragen und sich ein Support-Netzwerk aufzubauen, dass ähnliche Situationen kennt.

Wo steht Prematch in einem Jahr?
Prematch ist die am häufigsten genutzte Plattform von aktiven Fußballerinnen und Fußballern in Deutschland.

Reden wir über den Standort Köln. Wenn es um Startups in Deutschland geht, richtet sich der Blick sofort nach Berlin. Was spricht für Köln als Startup-Standort?
Köln ist familiärer. Die kleinere Szene führt dazu, dass man sich gegenseitig mehr unterstützt. Es gibt große Chancen an den zahlreichen Universitäten Talente für sich zu gewinnen.

Was ist in Köln einfacher als im Rest der Republik?
Köln ist als Stadt super offen und herzlich. Das spürt man auch im Arbeitsalltag. Besonders für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hilft das, um schnell “anzukommen”.

Zum Schluss hast Du drei Wünsche frei: Was wünscht Du Dir für den Startup-Standort Köln?
Ein aktives Netzwerk für Gründer:innen in der Frühphase, Vorbilder – Startups und Founder – vor Ort, die dazu anregen “groß zu denken” und eine tiefe Verankerung der Startup-Szene in die Universitäten.

Durchstarten in Köln – #Koelnbusiness

In unserem Themenschwerpunkt Köln werfen wir einen Blick auf das Startup-Ökosystem der Rheinmetropole. Wie sind dort die Voraussetzungen für Gründer:innen, wie sieht es mit Investitionen aus und welche Startups machen von sich reden? Mehr als 550 Startups haben Köln mittlerweile zu ihrer Basis gemacht. Mit zahlreichen potenziellen Investoren, Coworking-Spaces, Messen und Netzwerkevents bietet Köln ein spannendes Umfeld für junge Unternehmen. Diese Rubrik wird unterstützt von der KölnBusiness Wirtschaftsförderung. #Koelnbusiness auf LinkedInFacebook und Instagram.

KoelnBusiness

Foto (oben): Prematch

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.