#Interview

Ein Startup, das ganze Fitnessstudios vermietet

"Nicht erst mit der Coronakrise haben wir aber gemerkt, dass Sport immer mehr mit Stress verbunden ist: Langfristige Mitgliedschaften, überfüllte Studios, Warten auf Geräte, unerwünschte Blicke. Das wollten wir so nicht akzeptieren", sagt Thorsten Migge von Hiddengyms.
Ein Startup, das ganze Fitnessstudios vermietet
Montag, 13. September 2021VonAlexander Hüsing

Das Mannheimer Startup HiddenGyms, das von  Andri Stocker, Nici Vogel und Thorsten Migge vorangetrieben wird, “bringt private Fitnessstudios mitten in die Stadt”. Der Zugang erfolgt über ein elektronisches Türschloss. So können “Fitnesstrainer und Trainierende trainieren – alleine, mit Freunden, Familie oder Kunden. Das ganze stundenweise und ohne Vertragsbindung”. Im Interview mit deutsche-startups.de stellt Gründer Migge das Konzept einmal ausführlich vor.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Hiddengyms  erklären?
Hallo Oma, wir hatten mal wieder ne verrückte Idee! Wir wollen die Art und Weise wie Menschen Fitness machen revolutionieren. Keine überfüllten Studios, 100 % Privatsphäre in einer Wohlfühloase für Soul und Fitness! Hiddengyms sind in jeweils zwei Bereiche geteilt, ein Soulspace für Yoga, Pilates etc. und ein Fitspace für reguläres Fitnesstraining. Alle dafür benötigten Geräte sind in den Hiddengyms verfügbar. Die Hiddengyms findest du in Innenstädten, kannst stundenweise und vor allem exklusiv für dich oder mit Freunden und Familie buchen. Und du kannst beruhigt sein, man kann das Hiddengym ganz einfach über WhatsApp buchen. Du bekommst dann einen Code für die Tür und kannst loslegen. Neben den Endkunden ist das Hiddengym auch für Fitness und Yogatrainer buchbar, die mit Ihren Kunden flexibel mit hochwertiger Ausstattung trainieren und entspannen können.

Welches Problem genau wollt Ihr mit Hiddengyms lösen?
Mit Hiddengyms lösen wir mehrere Probleme. Zum einen bieten wir für Fitness- und Yogatrainer und Trainerinnen eine flexibel buchbare Location in Innenstädten die mit den aktuellsten Functional-Fitness Geräten, Smart TV, Soundanlage, Yoga Corner, Dusche etc. ausgestattet ist. So können Fitnesstrainer Ihren Aktionsradius flexibel erweitern und Ihre Zielgruppe vergrößern. Außerdem sparen sich die Trainer und Trainerinnen die Mitgliedschaft in verschiedensten Studios und/oder das Investment in einen eigenes. Zum anderen bieten wir auch Endkunden, die Flexibilität und Privatsphäre schätzen eine Möglichkeit zu trainieren und zu entspannen. Unsere Erfahrungen aus dem ersten Studio zeigen, dass die Kunden es unglaublich schätzen, z.b. mit dem Partner trainieren zu gehen. Der eine entspannt sich bei einer Yoga Session, der andere trainiert im Fitnessbereich – alles zusammen,  ohne Personen die man nicht dabei haben möchte. Als schönen Nebeneffekt mieten wir von Leerstand gefährdete Ladenflächen.

Wie ist die Idee zu Hiddengyms entstanden?
Die Liebe zum Sport. Nicht erst mit der Coronakrise haben wir aber gemerkt, dass Sport immer mehr mit Stress verbunden ist: Langfristige Mitgliedschaften, überfüllte Studios, Warten auf Geräte, unerwünschte Blicke. Das wollten wir so nicht akzeptieren! Mit HiddenGyms arbeiten wir daran, Sport wieder den Raum zu geben, den er verdient: Mit Fokus, Ruhe und -wenn gewünscht – bedingungsloser Privatspähre.

Wo steht Hiddengyms in einem Jahr?
Wir  wollen den ersten Schritt gemacht haben, die Gewohnheit wie Menschen Fitness machen zu ändern. Wenn Kunden realisiert haben, dass trainieren mit Freunden, dem Partner oder mit dem Kind in einem privaten Umfeld wertvolle Qualititytime ist sind wir fürs Erste sehr stolz. Wenn wir das bis Mitte 22 mit einem Team von fünf bis zehn sportbegeisterten Kollegen umsetzen dürfen wäre das natürlich noch besser. Um unseren Wachstumsplan umsetzen zu können freuen wir uns natürlich auch über einen Investor der sich von unserer Vision begeistern lässt und mit uns mindestens 10 Studios in den Top deutschen Städten umsetzt.

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Foto (oben): Hiddengyms

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.