#Gastbeitrag

Ist Thailand ein guter Absatzmarkt für ein deutsches B2B-Startup?

Peakboard hat ein Auge auf China geworfen - und auf Thailand. "Es stellt sich die Frage, ob Thailand generell für B2B-Unternehmen, die in den Bereichen Digitalisierung unterwegs sind, ein Absatzmarkt sein könnte. Diese Frage haben wir mit Nein beantwortet", schreibt Gründer Patrick Theobald uns.

In dieser Woche war ich zu Besuch bei unserem ersten thailändischen Kunden. Die Geschichte dazu möchte ich hier teilen. Sehr häufig kaufen Kunden von uns am Anfang nicht eine große Anzahl an Boxen, sondern nur ein oder zwei. Sie machen damit einen Test, ob sich die Boxen in ihre anderen IT-Systeme integrieren lassen, ob die Techniker mit der Bedienung klarkommen und ob sich am Ende die gewünschte Verbesserung in ihren Prozessen einstellt. Einen solchen Test nennt man im Fachjargon PoC – Proof of Concept. Zu solchen PoCs laden uns die Kunden oft für einen oder zwei Tage zu einem Workshop ein, in dem wir mit dem Kunden zusammen die Sache zum Laufen bringen. Wenn alles klappt, werden dann weitere Boxen nachbestellt.

Zu so einem Workshop war ich nun in die Süd-Ost-Asiatische Metropole Bangkok eingeladen. Ich habe mit den thailändischen Technikern Peakboard an verschiedene Maschinensteuerungen und Sensoren angeschlossen. Die sprachliche Kommunikation war eine große Herausforderung. Flüssiges Englisch ist keine Selbstverständlichkeit; am Ende hat dann aber alles geklappt – menschlich und technisch.

Es stellt sich aber natürlich die Frage, ob Thailand generell für B2B-Unternehmen, die in den Bereichen Digitalisierung und Technologiethemen unterwegs sind, ein valider Absatzmarkt sein könnte. Diese Frage haben wir für uns nach reiflicher Überlegung mit Nein beantwortet – zumindest vorerst. Wir fokussieren uns stattdessen klar auf “Greater China”, also neben der Volksrepublik China auch die beiden Staaten Hong Kong und Taiwan.

Diese drei Staaten teilen sich (mit Einschränkungen) eine Sprache, eine Schrift und eine Kultur. Der Markt alleine ist riesig und unterliegt einer starken Wachstumsdynamik, die ja gerade für ein Startup besonders wichtig ist. Das ist bei Thailand leider nicht der Fall: Das Land würde sprachlich und kulturell einen eigenen Schritt bedeuten und hat weder das Wachstum noch die Marktgröße, die ein Marketing-Investment lohnenswert machen würden. Wir sind uns deshalb sehr sicher, dass wir uns verzetteln würden, wenn wir Thailand nun in die Marketingstrategie mit aufnehmen. Nichtsdestotrotz freue ich mich über zumindest einen Kunden und hoffe bald wieder eingeladen zu werden – schon des Essens wegen.

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Foto (oben): Shutterstock