Gastbeitrag

Engagement und Reichweite sind auf Instagram essenziell

Das Instagram Profil kann als Visitenkarte der eigenen Marke angesehen werden. Potenzielle Follower schauen sich zunächst die Übersicht eines Kontos an, um einen ersten Überblick zu erhalten. Wie im realen Leben gilt, dass es keine zweite Chance für einen ersten Eindruck gibt.
Engagement und Reichweite sind auf Instagram essenziell
Sonntag, 10. Juni 2018VonTeam

Angesichts der unzähligen Accounts auf Instagram kann es eine Herausforderung sein, die eigene Zielgruppe mit den Beiträgen zu erreichen. Diese Reichweite ist allerdings ausschlaggebend für das Gewinnen neuer Follower und den langfristigen Erfolg auf Instagram. Grundvoraussetzung für eine hohe Reichweite ist ein hohes Engagement (viele Interaktionen) auf den eigenen Beiträgen. Im Folgenden soll deshalb aufgezeigt werden, wie dieses erhöht werden kann.

Der Zusammenhang von Engagement und Reichweite auf Instagram
Unter Engagement werden vor allem Likes und Kommentare verstanden. Das Maß an Engagement, das ein Beitrag unter den Nutzern auslöst ist hauptsächlich auf Grund des Instagram-Algorithmus von großer Bedeutung. Denn dieser wertet aus, wie viele Kommentare und Likes der Post erhält. Je höher diese Zahl ist, desto relevanter ist, aus Sicht des Systems, der Beitrag für die jeweilige Zielgruppe. Wenn der Beitrag genügend Engagement erhält, so besteht die Chance, dass er beispielsweise unter den verlinkten Hashtags in den „beliebtesten Beiträgen“ eine längere Zeit gelistet wird. Dies erhöht die Sichtbarkeit des Posts bei Nutzern, die einem noch nicht folgen. Durch die Erhöhung des Engagements steigt somit gleichzeitig die Reichweite der Beiträge und es werden auf natürliche Art und Weise neue Follower gewonnen.

In fünf Schritten zu mehr Engagement und Reichweite auf Instagram

1. Content & Monitoring

Nicht nur die Regelmäßigkeit der Beiträge, sondern vor allem der eigentliche Inhalt sind ausschlaggebend für ein hohes Engagement der Nutzer. Um Follower zum Liken und Kommentieren zu bewegen, sollten folgende Punkte beachtet werden.

Inhalte folgen einem roten Faden

Das Instagram Profil kann als Visitenkarte der eigenen Marke angesehen werden. Potenzielle Follower schauen sich zunächst die Übersicht eines Kontos an, um einen ersten Überblick zu erhalten. Wie im realen Leben gilt, dass es keine zweite Chance für einen ersten Eindruck gibt. Der Inhalt aller Beiträge sollte demnach zur Marke sowie zur Zielgruppe passen und ein einheitliches Konzept besitzen. Im Idealfall sind die Posts so aufeinander abgestimmt und einheitlich, dass sie einen Wiedererkennungswert besitzen.

Zudem sollten sich die einzelnen Posts in der Übersicht zu einem harmonischen Bild (optisch) zusammenfügen. Am einfachsten kann dies erreicht werden, indem der Feed vorab geplant wird. Verschiedene Apps wie “Preview” können dabei helfen, ein einheitliches Thema für den Account zu verfolgen. Eine simple Methode, alle Beiträge optisch aufeinander abzustimmen: immer die gleichen Filter oder Farben benutzen. Hierbei sollte auf Besonderheiten des Produktes, der Marke und der Zielgruppe geachtet werden. Bei technischen Produkten eignen sich beispielsweise gedeckte Farben wie Blau, Grau oder Schwarz. Lyfestyle-Artikel hingegen können mit aktivierenden Tönen in Szene gesetzt werden.

Ein gelungenes Beispiel für ein einheitliches Konzept ist auf dem Instagram-Profil von Oreo zu sehen. Es gleichen sich z.B. die Farben in den Bildern und es wird häufig mit einem „animierten“ Look gearbeitet, der sich durchzieht.

Die verschiedenen Formate ausnutzen

Mit den Galerie-Posts und den Stories ermöglicht Instagram es, Content noch kreativer zu präsentieren. Soll beispielsweise ein neues Produkt auf Instagram vorgestellt werden, können mehrere Produktbilder in einem Galerie-Post hochgeladen werden. Denn das Aufteilen der einzelnen Ansichten auf mehrere Beiträge wäre mühsam und kann von Followern möglicherweise als störend empfunden. Beim Galerie-Post können stattdessen viele Bilder ein einem Post veröffentlicht werden, welche die Nutzer durch swipen entdecken können.

Stories sind ein weiteres Format, dass Verwendung finden sollte. Hierbei kann der Kreativität freien Lauf gelassen und Videos oder Fotos zusammengesetzt werden. Die Interaktivität dieses Formats erleichtert die Informationsaufnahme von Nutzern nachweislich. Zudem können hier unaufdringliche Call-to-Actions eingebaut werden, die Follower beispielsweise zum Liken oder Kommentieren eines neuen Posts auffordern.

Regelmäßige Auswertung der Performance von Beiträgen

Das Monitoring ist ein wesentlicher Punkt in Bezug auf Content. Die Art sowie das Format der Beiträge sollte fortwährend variiert werden, um zu analysieren, wie viel Engagement der entsprechende Beitrag bei den Nutzern auslöst. Dabei sollte neben der Anzahl an erhaltenen Likes und Kommentaren auch die Anzahl der durch den Post hinzugewonnen Follower ausgewertet werden. So kann herausgefunden werden, welche Art von Content die Zielgruppe besonders anspricht und in den Fokus treten sollte.

2. Integration von Call-to-Actions

Ein Call-to-Action – kurz CTA – ist ein effizienter Weg, um Nutzer zu mehr Engagement zu bewegen. Eine Untersuchung von Social Bakers in Bezug auf das soziale Netzwerk Twitter belegt dies. Rund 350.000 Tweets wurden dabei untersucht. Es stellte sich heraus, dass Tweets mit einem Call-to-Action durchschnittlich 73 Retweets verbuchen konnten. Bei den Tweets, die auf diese Handlungsaufforderung verzichteten waren es lediglich zwei Retweets. Diese Ergebnisse dürften auch für Instagram Aussagekraft besitzen.

Die Integrierung eines CTA z.B. ist möglich in…

…einer Story

Bei diesem Format wirkt ein Call-to-Action äußerst natürlich. Insbesondere in der Story kann ein CTA mit Animationen, einer individuellen Schriftart sowie einem auffälligen Design hervorgehoben werden. Tools wie “Fastory” erleichtern das Erstellen deiner Story.

…in einem Galerie-Post

Hier kann beispielsweise folgendes Vorgehen verwendet werden: Die ersten 2-3 Slides werden wie gewohnt mit hochwertigem relevantem Content bestückt. Im letzten Slide wird dann ein zu dem vorher erschienen Content passender CTA eingebaut. So erhalten die Nutzer den gewohnten hochwertigen Content und werden im letzten Slide noch einmal lustig/charmant/dezent darauf hingewiesen, den Post z.B. zu liken.

…in der Bildbeschreibung

Die Bildbeschreibung ist der gängigste Platz für den Call-to-Action. Eine galante Methode ist z.B. das Einbauen einer Frage in die Bildbeschreibung. Dies bewegt Follower zum Kommentieren und zeigt den Nutzern gleichzeitig, dass ihre Meinung wichtig ist.

Zusätzlich kann beispielsweise zur Verlinkung von Personen aufgerufen werden. Der Vorteil hierbei ist, dass dadurch gezielt Personen aufmerksam gemacht werden, welche einen noch nicht kennen.

3. Die richtigen Hashtags

Die Marketing-Analysten von TrackMaven haben in einer Untersuchung belegt, dass Beiträge mit mindestens elf Hashtags die meisten Likes generieren.

Instagram erlaubt maximal 30 Hashtags. Eine gute Orientierungsgröße sind elf bis fünfzehn Hashtags pro Post. Hier ist wieder das Austesten und Auswerten gefragt, was genau für einen persönlich am besten funktioniert.

Doch neben der Anzahl, sollte bei der Auswahl der Hashtags auch auf folgende Punkte geachtet werden:

Relevante Hashtags
Unter “relevant” ist in diesem Fall zum einen die Relevanz zur eigenen Marke und Content und zum anderen die Relevanz für die Zielgruppe gemeint. Die gewählten Hashtags sollten den Inhalt des Beitrags wiedergeben, sowie zur Nische des Profils passen. Abhängig vom Markt, auf dem man tätig ist, sowie den Produkten sind entweder allgemeinere oder sehr spezielle Hashtags geeignet. In diesem Zusammenhang kann sich die Frage gestellt werden, nach welchen Tags der Ideale Kunde suchen würde.

Darüber hinaus sollte bei der Auswahl eines Hashtags auf die Anzahl der unter dem Hashtag verlinkten Beiträge geachtet werden. Je höher diese Zahl, desto höher ist die Konkurrenz bei diesem Hashtag und desto schwieriger ist es folglich in den beliebtesten Beiträgen zu landen. Generell sollte die Menge der Verlinkungen des gewählten Hashtags das zwanzigfache der eigenen Follower-Anzahl nicht überschreiten. Wenn sich an diesem Verhältnis orientiert wird, stehen die Chancen gut, den Nutzern unter “beliebteste Beiträge” in Bezug auf das Hashtag angezeigt zu werden.

Grundsätzlich gilt: je allgemeiner und breiter ein Hashtag, desto öfter wir dieses genutzt und desto mehr Engagement braucht ein Beitrag, um in den beliebtesten Posts zu landen. Deshalb, sollte sich an der genannten Faustregel orientiert werden.

Hashtag Research

Verschiedene Tools helfen dabei, relevante Hashtags zu finden. Apps wie “TagBlender”, “HashtagsForLikes” oder “InstagramTags” sind ideal für allgemeinere Hashtags. Sie liefern viele relevante Schlüsselwörter, nach denen in verschiedenen Kategorien wie “Lyfestyle” oder “Tech” gesucht werden kann. Um spezifischere Hashtag zu finden ist das Tool “Hashtagify” geeignet.

Was nicht vergessen werden sollte: vor allem Instagram selbst ist eine super Quelle zur Recherche von Hashtags. So kann beispielsweise in den Beiträgen von ähnlichen Profilen nach guten Hashtags gesucht werden. Zusätzlich werden auf den Suchergebnisseiten von breiteren Hashtags direkt unterhalb der Suchleiste verwandte Tags angezeigt. Allerdings bietet auch die Auto-Suggest Funktion der Suchleiste oft sehr gute Vorschläge.

In jedem Fall sollten alle gefundenen Hashtags gesammelt, ausgewertet (Faustregel + Relevanz) und dann zum Posten in einer Notiz bereitgehalten werden.

4. Regelmäßige Wettbewerbe

Eine sichere Methode, um das Engagement und somit die Reichweite von Posts zu erhöhen sind Wettbewerbe. Dazu kann beispielsweise das Abgeben eines Likes oder Kommentares zur Teilnahmebedingung erklärt werden. Durch die vielen Likes und Kommentare, die dadurch in kurzer Zeit generiert werden, wird der Post vom Instagram-Algorithmus als beliebt eingestuft und somit vorranging behandelt. Gleichzeitig präsentiert man sich der Zielgruppe als großzügig, was dem Ansehen der Marke zuträglich ist. Wenn solche Wettbewerbe regelmäßig veranstaltet werden, werden Interessenten dem Profil zudem eher folgen, da sie die nächste Verlosung nicht verpassen möchten. Man profitiert hierbei also gleich von mehreren positiven Effekten.

Welche Art von Wettbewerb veranstaltet wird, bleibt jedem selbst überlassen. Wenn der Instagram-Account sehr von Produkten geprägt ist und schon viele Kunden bestehen, können diese im Fokus der Verlosung stehen. Dabei könnten beispielsweise die Nutzer, um teilzunehmen, ein Bild von sich und einem Produkt hochladen sowie den Beitrag liken. Somit werden potentielle Kunden zwar im ersten Moment von der Teilnahme ausgeschlossen, aber dafür eine Menge User-generated Content von den Bestehenden erzeugt. Diese Art von Inhalt wirkt sehr authentisch auf Interessenten und verleitet sie dazu, sich mit der Marke auseinander zu setzen und ihr gegebenenfalls zu folgen, da viel Social-Proof entsteht.

5. Interaktionen mit nischenrelevanten Nutzern

Als soziales Netzwerk ist auch bei Instagram die Interaktion mit anderen Nutzern das Kernstück einer erfolgreichen Strategie. Denn wer nicht aktiv auf sich aufmerksam macht, dessen Profil wird auch mit dem besten Content nur langsam wachsen. Deshalb sollten folgende Ratschläge beachtet werden:

Engagement auf anderen Profilen zeigen

Marketing-Guru Neil Patel hat diesen Ansatz mit seinem Instagram-Konto getestet. Dabei hat er dem Content von nischenrelevanten Personen, denen er nicht folgte Likes gegeben. Er stellte fest, dass er für 100 selbst verteilte Likes durchschnittlich rund 22 Likes zurückerhielt. Neue Follower gewann er auf diese Weise ebenfalls.

Für diese Strategie sollten Nutzer gewählt werden, die relevant für die eigene Marke sind.

Durch das interagieren mit relevantem Content macht man nicht nur andere Nutzer auf sich aufmerksam, sondern zeigt dem Instagram-Algorithmus gleichzeitig auch, in welcher Nische man angesiedelt ist. So kann letzterer das Profil noch besser einordnen.

Gruppen mit nischenrelevanten Nutzern bilden

Auf Instagram können, ähnlich wie bei WhatsApp und Facebook, Gruppen mit bis zu 15 Mitgliedern gegründet werden. In diesen kann sich mit anderen Personen ausgetauscht werden. Der eigentliche Sinn besteht darin, sich gegenseitig mit Likes und Kommentaren zu den Beiträgen zu unterstützen. Jedes Mitglied postet seinen neuen Beitrag auch in der Gruppe, wobei die jeweils anderen Mitglieder zum Liken und Kommentieren aufgefordert werden. Durch diese Strategie hat ein Beitrag die Chance, wenn einer der Gruppenmitglieder den Post liked, in dessen Followers Explore Tab zu landen. So wird die Sichtbarkeit des Posts massiv erhöht und viele Leute, die einen noch nicht kennen, werden auf einen aufmerksam.

In entsprechenden Foren oder auf Instagram selbst können Gleichgesinnte gefunden werden und falls nötig der erste Schritt zur Gründung einer solchen Gruppe unternommen werden. Dabei sollte allerdings nur in Gruppen eingetreten werden, die zur Marke und Nische passen. Zudem sollten die anderen Mitglieder in etwa dieselbe Anzahl Follower haben wie das eigene Konto. Wenn man es schafft, Gruppen mit größeren Konten wie dem eigenen zu bilden, ist es natürlich umso besser.

Verschiedene Strategien führen zum Erfolg auf Instagram

Mit den obigen fünf Tipps wird der Instagram-Algorithmus zum eigenen Vorteil genutzt. Zielgruppengerechter Content gepaart mit relevanten Hashtags sind der erste Schritt in die richtige Richtung. Mit Wettbewerben und Verlosungen kann die Anzahl der Likes und Kommentare zusätzlich erhöht werden. Die Sichtbarkeit kann weiter vergrößert werden durch das Engagement auf anderen Profilen und in Engagementgruppen. So werden die eigenen Beiträge bevorzugt behandelt und landen mit hoher Wahrscheinlichkeit in den Explore-Feeds vieler potentieller Follower.

Zum Autor
Lukas Kneip arbeitet seit seinem 17. Lebensjahr selbstständig im Social Media Bereich. Dabei ist er Betreiber der Seite Social Media Market ,welche Unternehmen unter anderem maßgeschneiderte Social Media Beratungen und Leistungen anbietet. Zusätzlich ist er Mitgründer eines E-Commerce Unternehmens, welches Sportartikel unter eigener Marke vertreibt.

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Foto (oben): Shutterstock