Gründeralltag

“Gründer, die Buzzwords verwenden, können nerven”

Was sollten Gründer vor Investoren niemals machen? "Zwei Dinge sind wichtig: Ehrlichkeit und Ambition. Ersteres, weil wir die nächsten Jahre zusammenarbeiten wollen und ich keine Lust habe ewig zwischen geschönten Fakten, Quatsch und der Wahrheit unterscheiden zu müssen", sagt Christoph Neuhaus von Endeit Capital.
“Gründer, die Buzzwords verwenden, können nerven”
Montag, 2. April 2018VonTeam

Was sollten Gründer vor Investoren niemals sagen oder machen? In den vergangenen Monaten haben wir 25 Gründerinnen und Gründer genau danach gefragt – siehe “Dies von Investoren niemals machen!“. Nun drehen wir den Spieß um, und stellen mehreren Investoren genau diese Frage.

“Ich glaube jede Form von Tabu-Liste ist hier eher kontraproduktiv. Der Investor will den/die Gründer quasi ungeschminkt kennenlernen, so wie sie dann im Business auch sind. Jede Maskerade würde nur die Gefahr der späteren Friktion erhöhen”, sagt Nikolas Samios von der German Startups Group. “Zwei Dinge sind wichtig: Ehrlichkeit und Ambition. Ersteres, weil wir die nächsten fünf Jahre zusammenarbeiten wollen und ich keine Lust habe ewig zwischen geschönten Fakten, Quatsch und der Wahrheit unterscheiden zu müssen”, meint Christoph Neuhaus von Endeit Capital.

Gründer, die zu viele Buzzwords verwenden, um damit Kompetenz vorzugaukeln, können ganz schön nerven. Entsprechend wäre mein Rat auch: nicht verstellen und versuchen jemand zu sein, der man nicht ist. Sondern lieber die Energie darauf verwenden, Idee und Vision strukturiert und überzeugend vorzutragen und die Zahlen zu Geschäftsmodell, Markt und Wettbewerb im Griff zu haben.
Anton Waitz, Project A Ventures

Streiten, Arroganz an den Tag legen, ihre Zahlen, ihren Markt und ihre Wettbewerber nicht kennen, sich vorab nicht über den VC informiert haben und bitte nicht von unzähligen Termsheets sprechen, die angeblich bereits auf dem Tisch liegen – wenn das nicht wirklich der Fall ist.
Iskender Dirik, damals Bauer Venture Partners

Zwei Dinge sind wichtig: Ehrlichkeit und Ambition. Ersteres, weil wir die nächsten fünf Jahre zusammenarbeiten wollen und ich keine Lust habe ewig zwischen geschönten Fakten, Quatsch und der Wahrheit unterscheiden zu müssen. Und Letzteres weil wir eine Menge Geld und Zeit investieren, der Weg der vor uns liegt steinig ist und man das nur gemeinsam schaffen kann, wenn das Ambitionslevel stimmt.
Christoph Neuhaus, Endeit Capital

Unehrlich sein. Der Gewinn ist sehr kurzfristig und im Ergebnis muss man ab dann jeden Schritt und jedes Dokument nochmals nachprüfen. Das kostet Geschwindigkeit – unabhängig davon, ob ein direkter Schaden durch die Unehrlichkeit entstanden ist. Startups sind Schnellboote und da braucht man gegenseitiges Vertrauen.
Markus Grundmann, senovo

Nasebohren? Ich glaube jede Form von Tabu-Liste ist hier eher kontraproduktiv. Der Investor will den/die Gründer quasi ungeschminkt kennenlernen, so wie sie dann im Business auch sind. Jede Maskerade würde nur die Gefahr der späteren Friktion erhöhen. Vielleicht ähnlich wie beim Dating: man/Frau sollte sich schon benehmen und von der guten Seite zeigen, aber zugleich auch kein Theater spielen, wenn es was Ernstes werden soll, was länger als ein paar Wochen halten muss.
Nikolas Samios, Cooperativa, PropTech1 Ventures

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Foto (oben): Shutterstock