Gastbeitrag von Timo Sohr

Als Startup auf die Messe – diese Fettnäpfchen lauern!

Die nächste Messe kommt bestimmt! Zugegeben, die nächtliche Messegaudi gehört mit zu den besten Party-Erfahrungen, die ihr in eurem Leben haben werdet. Selten kommt Alkohol mit so viel Anspannung und Adrenalin in Kontakt. Der Tag danach ist meist eine Katastrophe.
Als Startup auf die Messe – diese Fettnäpfchen lauern!
Donnerstag, 15. Dezember 2016VonTeam

Die Standtickets sind besorgt, Mami hat den Anzug vom Abiball aufgebügelt und der Entwickler war endlich mal beim Friseur? Dann seid ihr vorbereitet für die Messe? Denkt ihr! Wir zeigen euch die größten Fails, die ihr auf der Messe machen könnt.

1. Eine Messe ist kein Beauty Contest
Der durchdesignte Messestand steht, die Hochglanz-Flyer sind gedruckt und die Hostessen erfüllen alle physischen Merkmale der Teilnahmebedingungen der letzten Topmodel-Staffel. Wer jetzt denkt er sei damit vorbereitet, liegt falsch: Eine Messe ist kein Beauty-Contest. Wer sich keine Ziele steckt und sich nicht auf die konkreten Entscheider der Zielgruppe fokussiert, der gewinnt keinen Kunden. Formuliert konkrete Zielvorgaben, eine echte Zahl von Gesprächsterminen mit wirklich relevanten Leuten und spielt potentielle Gesprächssituationen mit dem Kunden eurer Träume durch.

2. Master of Werbeartikel
Ihr habt die letzte Visitenkarten-Bestellung bei Flyeralarm unter die Leute gebracht und die Kugelschreiber mit dem Firmenlogo sind auch weg? Herzlichen Glückwunsch. Sofern euer Business-Plan keinen Vertrieb von Schreibwaren vorsieht, bedeutet das noch gar nichts: Gerade die Phase nach einer Messe ist entscheidend. Echtes Netzwerken bedeutet, dass ihr geschlossene Kontakte weiterverfolgt. Vernetzt euch in beruflichen Netzwerken und geht über die einfache Kontaktanfrage hinaus! Schafft Gesprächsstoff und bleibt im Gespräch.

3. Der Stand-Knigge
Mit der Mütze auf dem Kopf an der Infotheke sitzend Instantsuppe schlürfen, in den eigenen Broschüren blättern, mit dem Handy spielen, sich ständig mit Kollegen unterhalten, den Besuchern den Rücken zuwenden. Ein Messeauftritt ist teuer. Benehmt euch dementsprechend. Wer sich auf der Messe mit sich selbst beschäftigt, ist hier falsch. Geht auf die Besucher ein, eine offene Gestik und ein nettes Lächeln schaffen Offenheit und kommen eurer Präsenz zu Gute.

4. Who‘s that guy?
Die Vorbereitung bei Gesprächen ist das A und O. Fast noch wichtiger ist nicht das Gespräch, sondern vor allem der Gesprächspartner. Eine zweistündige Diskussion über aktuelle Entwicklungen in der Robotik mit dem Professor von der Partnerhochschule kann zwar ein nettes und anregendes Gespräch sein, weiter bringt es euch aber in den seltensten Fällen. Überlegt euch genau, wieviel Zeit ihr für wen investiert. Ein potentieller Geldgeber, der sich zwar weniger für die genauen Details der Technologie als vielmehr für deren Business-Chancen interessiert, kann ein wertvollerer Gesprächspartner sein, als der frühere Mentor im Geiste.

5. Ey Mann – wo is‘ mein Rollup?
Zugegeben, die nächtliche Messegaudi gehört mit zu den besten Party-Erfahrungen, die ihr in eurem Leben haben werdet. Selten kommt Alkohol mit so viel Anspannung und Adrenalin in Kontakt. Der Tag danach ist meist eine Katastrophe. Dass man mit Ende zwanzig nicht mehr dieselben Regenerations-Fähigkeiten wie mit 16 hat, sollte jedoch jedem bewusst sein, der die obigen Punkte beachten und seinen persönlichen Messeauftritt erfolgreich absolvieren möchte.

Passend zum Thema: “5 Tipps für durchschlagenden Erfolg auf Messen” und “Erfolg auf der ganzen Linie – Checkliste für die Messe-PR

Zum Autor:
Timo Sohr ist PR-Berater bei factum – Ehrliche Kommunikation. Die Münchner PR-Agentur unterstützt Startups in allen Belangen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

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Foto (oben): Shutterstock