Gastbeitrag von Gary Lin

Team-Building: So schweißt eine Reise zusammen

Es versteht sich von selbst, dass diese Art von Reise ein ausgezeichnetes Mittel für Team-Building ist. Allerdings war ich über die Intensität der dort entstandenen Bindungen überrascht. Menschen, die vorher kaum miteinander im Büro gesprochen hatten, umarmten sich zum Abschied am Flughafen.
Team-Building: So schweißt eine Reise zusammen
Freitag, 15. April 2016VonTeam

Die Planung eines unternehmenseigenen Teamevents ist ab einer signifikanten Größe immer eine komplexe und aufwendige Angelegenheit. Unser Vorhaben, ein solches Event global mit sechs Niederlassungen und 180 Mitarbeitern in einer Stadt voller ausgebuchter Hotels während eines der größten Tech-Festivals, der SXSW Interactive, stattfinden zu lassen, machte das Ganze noch komplizierter.

Trotz scheinbar unüberwindbarer Hürden, führten wir die Reise aber trotzdem durch. Im Nachhinein betrachtet war diese Teamfahrt nicht nur die Mühe wert, sie war ein großartiger Erfolg. Ich habe in dieser Zeit viele Erfahrungen gesammelt: Über das Unternehmen glispa, über unsere Mitarbeiter und über mich selbst.

Lektion 1: Menschen lieben Wertschätzung
An verschiedenen Punkten während unserer Zeit in Austin kamen Leute auf mich zu und dankten mir, dass wir diese Reise möglich gemacht hatten. Für viele war es ihr erster Trip in die Vereinigten Staaten. Das Team betrachtete das Teamtreffen aber nicht als reine Geschäftsreise: Die Mitarbeiter genossen die Zeit hier und fühlten sich für ihre Arbeit wertgeschätzt. Als global agierendes Unternehmen mit Sitz in Berlin haben wir eine relativ junge Belegschaft, darunter viele Millennials, die bekanntermaßen mehr als nur ein Gehalt von ihrem Arbeitgeber erwarten: Sie wollen mit ihm wachsen, wünschen sich eine bessere Work-Life-Balance und streben nach Anerkennung für die geleistete Arbeit. Die Reise war unsere Art und Weise, jedem einzelnen Teammitglied Danke zu sagen. Und bei einem so großen Team wie unserem wird diese doppelt und dreifach zurückgezahlt.

Lektion 2: Nichts geht über ein eingeschworenes Team
Es versteht sich von selbst, dass diese Art von Reise ein ausgezeichnetes Mittel für Team-Building ist. Allerdings war ich über die Intensität der dort entstandenen Bindungen überrascht. Menschen, die vorher kaum miteinander im Büro gesprochen hatten, umarmten sich zum Abschied am Flughafen. Solche Beziehungen machen auch zurück im Büro einen großen Unterschied aus. Es bestehen plötzlich neue Freundschaften und ein besseres Verständnis für die Bereiche der anderen. Während dieser Fahrt hatte ich Gespräche mit mindestens 20 Personen, mit denen ich vorher nie die Gelegenheit zu einer Unterhaltung hatte. Diese Gespräche multipliziert mal 200 Mitarbeiter und man kann sich die Stärke des Netzwerks vorstellen, das sich nach dieser Reise gebildet hat.

Lektion 3: Transparenz vermittelt Gefühl von Zugehörigkeit
Sechs verschiedene Niederlassungen auf der ganzen Welt (Berlin, Beijing, San Francisco, Tel Aviv, Sao Paulo und Bangalore) machen es schwierig, jeden an der unternehmensweiten Strategie zu beteiligen. Das ist ein Problem, da Transparenz für uns sehr wichtig ist. Alle unter einem Dach zusammen zu bekommen ist von unschätzbarem Wert und wurde von uns dementsprechend als Vorteil genutzt. Wir sprachen über unsere zukünftige Strategie, ich beantwortete Fragen aus dem Team und nahm mir wirklich Zeit um sicherzustellen, dass jeder einen Eindruck davon bekam, wie seine Arbeit in die Gesamtstrategie des Unternehmens passt. Das Engagement in den darauf folgenden Workshops zeigte, wie das Gefühl der Zugehörigkeit und das Bewusstsein, dass alltägliche Aufgaben dazu beitragen, die Gesamtziele des Unternehmens zu unterstützen, höchst motivierende Faktoren sein können. Zum Beispiel informierten wir das Team über die Akquisition von MoneyTap, um unsere eigene AdMediation Plattform “Ampiri”, und erläuterten wie eine AdMediation Plattform alle Teams beeinflusst.

Lektion 4: Engere Bindungen fördern Engagement und interne Kommunikation
Eines unserer internen Projekte, auf das wir sehr stolz sind, heißt Enable. Es ist ein freiwilliges Engagement von Angestellten, an der Verbesserung bestimmter interner Prozesse zu arbeiten. Zum Beispiel die Kommunikation zwischen den globalen Büros oder die Förderung gesellschaftlicher Veranstaltungen. Während unseres Treffens konnten wir Ideen von Einzelpersonen aus dem ganzen Unternehmen einholen, die uns helfen, das Unternehmen von unten nach oben zu verbessern. Es war spannend zu sehen, wie das Unternehmenswachstum in alle möglichen Richtungen von verschiedenen Individuen gesehen wird. Es war auch schön, dass viele die Gelegenheit nutzten und kleine Teammeetings hielten, um wichtige Themen voran zu treiben.

Lektion 5: Vielfältigkeit respektieren treibt an
Bei der Team-Reise ging es genauso sehr um Respekt wie um Anerkennung. Vor allem aber eine Sache hat mich sehr stolz gemacht, CEO dieser Firma zu sein: alle Kulturen aus den verschiedenen Büros zu sehen, die auf dieser Reise zusammen kamen: Russen, Israelis, Deutsche, Chinesen, Brasilianer und noch viel mehr. Dieser Respekt füreinander, der nur während einer Veranstaltung wie dieser verbessert werden kann, ist das was Vielfalt und Kreativität bei uns antreibt. Während ich dies vorher immer als eine gesicherte, alltägliche Sache ansah, realisierte ich während unseres globalen Meet-ups, dass wir als Team unsere Erwartungen immer übertreffen können.

Insgesamt gibt es stetig etwas zu lernen, wenn man mit einem so großen und vielfältigen Team wie unserem ein paar Tage im Ausland ist. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir das durchgezogen haben und was wir beim SXSW Interactive 2016 erreicht haben.

Über den Autor
Gary Lin ist Gründer und CEO von glispa. Die Firma ist ein leistungsstarker Innovator auf dem Gebiet des mobilen Marketings. 2016 wurde das Start-up für den Inc. 5000 nominiert, in 2014 erhielt das Unternehmen für seinen Pioniergeist den renommierten Deloitte Technology Fast 50TM Award als eine der „am schnellsten wachsenden, technisch innovativsten und unternehmerisch stärksten Firmen“ wie es in der Auszeichnung heißt. Heute agiert glispa mit 180 Angestellten aus 40 Nationen, die 25 Sprachen sprechen, vom Firmensitz in Berlin, sowie den Standorten in San Francisco, Beijing, Bangalore, Tel Aviv und São Paolo.

Kennen Sie schon unseren #StartupTicker? Der #StartupTicker berichtet tagtäglich blitzschnell über die deutsche Start-up-Szene. Schneller geht nicht!

Foto: Multiethnic People Discussing About Team Building from Shutterstock