Storytelling-Tool

Mit Pageflow multimediale Geschichten erzählen

Alle betonen die Notwendigkeit der digitalen Transformation – auch und besonders im Journalismus und im kommerziellen Storytelling. Umso verwunderlicher, wie wenig Tools es bislang gibt, um Content multimedial und interaktiv digital zu veröffentlichen. – Pageflow ist eines davon.
Mit Pageflow multimediale Geschichten erzählen
Donnerstag, 7. Januar 2016VonElke Fleing

Pageflow, von der Kölner Softwareschmiede Codewise entwickelt, ist eine wiederverwendbare Lösung für multimediales Storytelling. Oder ‘Scrollytelling’, wie es die beiden konzeptionellen Urväter des Tools David Ohrndorf und Stefan Domke, beide WDR-Online-Redakteure, nennen.

Denn Scrollen ist das neue multimediale Umblättern bei Pageflow: Von Fließtext vor schickem Hintergrund-Bild weiter zu einem eingebetteten Video und von dort zu einer Slideshow mit Tonspur.

Alles geht mit diesem Mini-CMS und alles geht seit kurzem auch ohne ziemlich umständliche Installation, die lange eine ziemliche Nutzung-Hemmschwelle für Pageflow bildete.

Denn bis Mai 2014 gab es Pageflow nur als OpenSource-Version, die auf eigenen Servern betrieben werden musste und einiges an Equipment und technischem Know-How voraussetzte, wie auch von den t3n-Kollegen schon moniert.

Aber jetzt ist die Beta-Phase beendet und Pageflow ird jetzt auch in hosted Versionen angeboten: Schon ab 8,50 EUR im Monat lassen sich damit multimediale Geschichten in HD erstellen.

Und in der Online-Variante kann man Pageflows wirklich ganz einfach befüllen, was jeder selbst und kostenlos ausprobieren kann, denn man kann sich einen Test-Account anlegen und mit diesem so lange rumprobieren, wie man will. Erst, wenn man eine Story veröffentlichen will, muss man sich für einen der Bezahlpläne entscheiden.

Pageflow wurde in Zusammenarbeit mit dem WDR entwickelt und vielleicht liegt es ja daran, dass die Preise für Pageflow relativ moderat sind – der WDR gehört ja immerhin zu den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, für deren Nutzung wir alle Rundfunkbeiträge bezahlen.

Von Release zu Release wird das Angebot an medialen Formaten, also Pageflow-Seitentypen größer. Zurzeit gibt es schon: Hintergrund Bild, Hintergrund-Video, Video, Embedded Video, Audio, Hintergrund-Audio, Vorher-Nachher-Bild, 360°-Ansicht (in Verbindung mit ‘KRPano’), Diagramm (in Verbindung mit Datawrapper), Interne Verweise, Externe Verweise.
Und ganz neu: Der Seitentyp ‘Hotspots’, der im Pageflow-Blog erklärt wird.

Bei Klynt, Atavist oder das Plugin Aesop Story Engine für WordPress geht es auch um multimediales Storytelling, allerdings jeweils mit anderen Ansätzen. Das war’s aber auch schon, was erste Recherchen zum Thema ‘Tool für multimediales Storytelling’ ergaben.

Pageflow richtet sich naturgemäß in erster Linie an Journalisten und ihre Medien. Also Online-Redakteure, Digital-Reporter, Videojournalisten und Blogger. Aber auch für Brand Storytelling, Multimedia-Präsentationen, Case-Studies oder Event-Dokumentationen kann Pageflow eingesetzt werden.

Es lohnt sich, die Beispiele der mit Pageflow produzierten Stories anzugucken. Da sind schon ein paar echte Perlen dabei. Klar: Hinter einer Reportage wie ‘Die Balkan-Bustour’ steckt die geballte TV-journalistische, technische und logistische Kompetenz des WDR – insofern legt dieser Pageflow die Qualitäts-Messlatte für das Format tüchtig hoch. Aber er zeigt eben auch, wie packend Content allein durch die abwechselnd eingesetzten multimedialen Möglichkeiten werden kann.

Elke Fleing

Elke Fleing aus Hamburg liefert Texte aller Art, redaktionellen Content und Kommunikations-Konzepte. Sie gibt Seminare, hält Vorträge und coacht Unternehmen. Bei deutsche-startups.de widmet sie sich vor allem Themen und Tools, die der Erfolgs-Maximierung von Unternehmen dienen.