Gastbeitrag von Sarah Kübler

YouTube-Marketing für Start-ups – 10 Tipps und Tricks

Besonders Start-ups mit spannenden Produkten für eine junge, online-affine Zielgruppe müssen vor allem auf digitalen Kanälen präsent sein. Ein guter und erschwinglicher Weg, um große Reichweiten zu erzielen, ist eine Kooperation mit den Popstars von heute: den YouTube- und Webvideo-Stars.
YouTube-Marketing für Start-ups – 10 Tipps und Tricks
Mittwoch, 5. August 2015VonTeam

Start-ups zeichnen oft zwei Dinge aus: eine unglaubliche Liebe für ihr Produkt oder ihre Idee, viel Energie und Eifer – aber oft wenig Kapital, um so richtig durchzustarten. Das großartige neue Produkt oder die weltverändernde Idee wird aber nur zum Durchbruch kommen, wenn andere – nämlich Käufer oder Investoren – die Möglichkeit haben, sie kennenzulernen. Also muss die Bekanntheit gesteigert oder erstmal geschaffen werden. Denn Klappern gehört zum Handwerk. Nur leider kostet Klappern meist eine Menge Geld. Und von jetzt auf gleich eine begeisterte Nutzerschaft aufzubauen, ist alles andere als leicht.

Besonders Start-ups mit spannenden Produkten für eine junge, online-affine Zielgruppe müssen vor allem auf digitalen Kanälen präsent sein. Ein guter und erschwinglicher Weg, um große Reichweiten zu erzielen, ist eine Kooperation mit den Popstars von heute: den YouTube- und Webvideo-Stars.

Doch wie alle anderen Promis sind auch die YouTuber Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Sie sind ihre eigenen Marken, die in ihrer Einzigartigkeit wahrgenommen und nicht als Werbefläche missbraucht werden möchten. Entsprechend suchen sich die meisten YouTube-Stars Kooperationspartner sehr gezielt aus. Das kann wiederum gerade für junge Start-ups mit coolen Produkten gegenüber klassischen Unternehmen Vorteile bieten und auch ohne gigantisches Werbebudget zum Erfolg führen – sofern man einige Tipps beherzigt.

Unsere 10 Tipps und Tricks machen jedes Start-ups fit für eine erfolgreiche YouTube-Marketing-Kampagne mit einflussreichen YouTube-Stars:

1. Authentisch sein, Freiheiten gewähren
Start-ups haben zwar meist kein riesen Budget, aber sind mit ihren frischen Produkten und Ideen für YouTube-Stars oft spannender als irgendein alt bekanntes Produkt. Diesen Vorteil, diese natürliche Nähe, sollten Start-ups nutzen und den YouTubern größtmögliche Freiheit bei der Umsetzung gewähren! YouTuber haben meist ihre ganz eigene Art, wie sie mit ihren Fans kommunizieren. Markenkooperationen werden von den Zuschauern nur dann nicht als störend empfunden, wenn die YouTuber die Freiheit haben, auch bei Kooperationsvideos auf ihre Weise mit den Fans zu kommunizieren.

2. Zeigt eure Begeisterung, Begeisterung ist ansteckend
Nur ein Start-up, das auch von seinem Produkt überzeugt ist, kriegt sein Produkt bekannt und geliebt. Denn die eigene Begeisterung steckt an – den YouTuber wie die Zuschauer. Der YouTuber spürt, wie sehr ein Start-up fürs eigene Produkt brennt und wird sich dann besonders viel Mühe geben, seinen Zuschauern das Produkt nahe zu bringen. Denn Spaß an der Arbeit und die unermüdliche Begeisterung für ihr Thema hat auch sie groß gemacht. Hier unterscheiden sich Start-ups kaum von YouTubern. Diese gemeinsame Begeisterung und harte Arbeit verbindet – ein riesen Vorteil gegenüber großen Firmen oder Marketing-Agenturen!

3. Mit Kanal-Sponsoring zum Erfolg
Während es in den USA gang und gäbe ist, dass Firmen bestimmte Videoformate oder ganze Kanäle sponsern, findet man diese Werbeform in Deutschland noch eher selten. Dabei ist das Sponsoring eine besonders elegante, ehrliche und unaufdringliche Form der Werbung. Und sie zeigt gleichzeitig, dass der Werbepartner den YouTuber und dessen Arbeit fördert und respektiert. Das sorgt in der Fan-Community für besonders positive Reaktionen. Hier schlummert in Deutschland noch viel ungenutztes Potenzial. Innovative Start-up, die langfristig mit bestimmten Stars kooperieren möchten, haben jetzt noch beste Chancen einzusteigen.

4. Achtet auf rechtsgemäße Kennzeichnung!
Kaum etwas kann ein Start-up so wenig gebrauchen wie einen Schleichwerbe-Skandal, der das eigene Unternehmen wenige Wochen nach dem Start in ein schlechtes Licht setzt und bei der Zielgruppe zu Ablehnung führt und zudem hohe Bußgelder nach sich ziehen kann. Achtet daher auf eine richtige Kennzeichnung eurer Kooperationen und arbeitet nur mit Partnern, denen eure Markensicherheit ebenso wichtig ist wie euch, die euch hier tatkräftig unterstützen können! Am besten im Erstgespräch diese Themen einmal vorsichtig abklopfen und Fragen stellen.

5. Gezielt auswählen, Streuverluste vermeiden:
Gewisse Streuverluste lassen sich nicht vermeiden, doch gerade das verlorene Geld durch Streuverluste tut einem Start-up besonders weh. Mit der Auswahl des richtigen YouTube-Stars solltet ihr unbedingt genau schauen, welche Zielgruppe dieser anspricht. Zu fast jedem Thema gibt es einen YouTuber, der eine ganz bestimmte, meist sehr spitze Zielgruppe anspricht. Natürlich gibt es auch die großen Stars, die eine breite Masse ansprechen. Doch gerade ein Start-up mit begrenztem Budget kann über kleinere YouTube-Kanäle oft viel gezielter, günstiger und erfolgreicher werben.

6. Klein, aber oho – schaut nicht nur auf die Reichweite
Gerade kleinere YouTuber haben oft (noch) eine viel engere Bindung zu ihren Fans. Unternehmenskooperationen sind auf ihren Kanälen nicht ganz so häufig. Empfehlungen von ihnen haben daher oft deutlich mehr Gewicht, als Empfehlungen der ganz großen Stars, die wöchentlich zig Produkte hervorheben. Reichweite bekommt man auch durch die richtige Kombination aus mehreren kleineren, aber gezielt ausgesuchten YouTube-Stars.

7. Unterstützt durch AdWords
Rund um das entstandene Kooperationsvideo gibt es diverse Werbeflächen auf YouTube, die bespielt werden können, ohne die Ästhetik des Kooperationsvideos zu stören. Beispielsweise kann per AdWords neben dem Kooperations-Video auf der YouTube-üblichen Bannerfläche für kleines Geld gezielt ein Sonderangebot des eigenen Shops platziert werden. Die Chance auf eine direkte Conversion durch die stützende Werbung ist so deutlich höher. Zudem kann die Reichweite des Videos mit gezielten AdWord-Zukäufen erhöht werden und dieses noch besser auffindbar machen.

8. Gaming, ein häufig unterschätztes Genre
Richtet sich das Produkt eures Start-ups an eine jüngere und eher männliche Zielgruppe, dann bietet sich eine Kooperation mit spannenden Gaming-YouTubern an! Gaming ist längst kein nerdiges Nischenthema mehr und Let’s-Play-Videos erreichen riesige Zuschauerzahlen. Gerade mit dem auf YouTube am häufigsten behandelten Spiel, Minecraft, lassen sich tolle Kooperationen planen, die authentisch sind und nicht direkt nach Werbung schreien. Warum zum Beispiel nicht das eigene Produkt in Minecraft nachbauen und verewigen lassen?

9. Setzt euch klare Ziele
Was wollt ihr mit YouTube-Marketing erreichen? Geht es euch um eine Steigerung des Abverkaufs? Um die Steigerung eurer Markenbekanntheit oder Optimierung eures Markenimages? Wollt ihr ein bestimmtes zeitlich begrenzt verfügbares Produkt, euch als Firma oder eure ganze Produktpalette bewerben? Je nach Ziel, ist die ideale Art der Zusammenarbeit eine andere, Mal erzielt ein Placement mit Gutscheincode, mal ein Sponsoring oder mal ein Testing durch einen Webvideo-Star die besten Erfolge. Überlegt vorher daher gut, wo ihr hinwollt und plant entsprechend.

10. Mit Fairplay zum langfristigen Erfolg
Auch wenn das Budget knapp ist, arbeitet mit euren YouTube- oder Social Media Stars auf Augenhöhe, seid fair, auch in der Bezahlung. Erkennt die Leistung eures Partners an, zahlt pünktlich und einigt euch auf einen fairen Preis – vielleicht klappt es kurzfristig auch mal einen großen Star im Preis sehr zu drücken, aber dieser wird mit dem Gefühl beschissen worden zu sein, sein Video drehen. Nicht die beste Voraussetzung um euer Produkt zu empfehlen, oder.

Zusammengefasst heißt YouTube-Marketing in erster Linie ein gewisses Umdenken auf Unternehmensseite. Die klassische Art der Werbung funktioniert über diesen Kanal nicht, YouTube-Stars lassen sich nicht wie Werbeflächen „einkaufen“. Gerade deswegen passen Start-up und YouTuber sehr gut zusammen: beide gehen ungewöhnliche, neue und kreative Wege, um ihre Vision Realität werden zu lassen.

Passend zum Thema: “4 Tipps für Performance Marketing auf YouTube

Zur Person
Sarah Kübler ist Gründerin und Geschäftsführerin der YouTube-Marketing-Plattform www.HitchOn.de, ein Marktplatz der es Unternehmen ermöglicht direkt mit erfolgreichen YouTube-Stars zu kooperieren und deren Ideen zu buchen. Die Anmeldung auf HitchOn.de ist kostenfrei und unverbindlich. Videobudgets auf HitchOn.de starten bereits ab Start-up-freundlichen 250 Euro! Carmen Bartholomä  ist Geschäftsführerin bei BartholoMedia, einer Full-Service PR-Agentur, spezialisiert auf Kontakte, Kreation, Kooperationen, Social-Media und Text – mit viel Pfälzer Herzblut und Start-up -Esprit.

Foto: qoppi / Shutterstock.com