Katharina von Knop von Mineko

“Jeder möchte gerecht behandelt werden”

Auf Mineko können Mieter ihre Mietnebenkostenabrechnungen überprüfen lassen - ohne Mitgliedschaft, Abo oder eine Terminabsprache für eine Beratung vor Ort. Im Gründer-Kurzinterview spricht Gründerin Katharina von Knop über Paragraphenwirrwarr, die zweite Miete und Fixkosten in der Beratung.
“Jeder möchte gerecht behandelt werden”
Dienstag, 24. Februar 2015VonChristina Cassala

Auf der Plattform Mineko können Mieter ihre Mietnebenkostenabrechnungen online von Rechtsexperten überprüfen lassen. Und das auch ohne Mitgliedschaft oder Abonnements mit Jahresgebühr oder einer Terminabsprache für eine Beratung vor Ort. Im Gründer-Kurzinterview spricht Gründerin Katharina von Knop über Paragraphenwirrwarr, die zweite Miete und Fixkosten in der Beratung.

Welche Idee steckt hinter Ihrem Start-up?
Chris Möller, Inhaber der Möller Ventures GmbH, erhielt vor zwei Jahren eine Nebenkostenabrechnung, die ihm zu hoch erschien. Daraufhin konsultierte er einen Bekannten, der Jura studierte und ihm half, im Paragraphenwirrwarr durchzusehen. Nachdem Chris den Bedarf an so einem Service erkannte, stellte er Daniel Schlör und Constantin Winkelmann die Idee vor – und alle waren sofort begeistert.

Als Rechtsunterstützung wurde Steffen Groß, Inhaber einer Rechtsanwaltskanzlei, mit ins Boot geholt. Der Name Mineko setzt sich aus den jeweils ersten Silben der MIeteNEbenKOsten zusammen. Wir möchten Mietern die größtmögliche Transparenz in Bezug auf die sogenannte „Zweite Miete“ bieten.

Wie sehr bzw. in welchen Punkten hat sich ihr Konzept von der ersten Idee bis zur Gründung verändert?
Grundsätzlich, das heißt in Bezug auf die Überprüfung der Nebenkostenabrechnungen an sich, hat sich das Konzept seit der Gründung nicht verändert. Die Prüfungsprozesse sind allerdings inzwischen wesentlich komplexer, als ursprünglich erwartet. Der ursprüngliche Prüfbericht wurde bald nach der Gründung um ein personalisiertes Anschreiben ergänzt, das die Kunden an ihren Vermieter schicken können, um Widerspruch gegen ihre Nebenkostenabrechnung einzulegen.

Dies erschien deshalb als notwendig, weil viele Kunden der ersten Stunde von Mineko zwar einen detaillierten Prüfbericht bekommen haben, aber nicht recht wussten, wie sie auf dessen Grundlage weiter verfahren sollten, um sich zu viel gezahlte Nebenkosten zurückerstatten zu lassen. Die ergänzenden Tipps und Tricks am Ende eines jeden Berichts wurden dann noch hinzugenommen, um das Produkt abzurunden. Damit wollen wir dem Kunden Hintergrundinformationen zu den einzelnen Fehlern, die im Prüfbericht aufgedeckt wurden, vermitteln.

Wer sind Ihre Mitbewerber und wie grenzen Sie sich von ihnen ab?
Mineko ist schnell, günstig, einfach verständlich und erfordert weder eine Anmeldung, noch eine Mitgliedschaft. Dieser Service ist in Deutschland bisher einzigartig.

Was ist der entscheidendste Faktor, damit Ihr Start-up den Durchbruch schafft?
Jeder möchte sich sicher sein, dass er gerecht behandelt wird. Wir bieten Transparenz und sind außerdem mit einem Service für eine Sache am Start, die es vermutlich immer geben wird: Mietnebenkosten. Entscheidend dabei ist, dass wir einen qualitativ hochwertigen Service zu günstigen Konditionen anbieten.

Wie wollen Sie Geld verdienen und wann schreiben sie schwarze Zahlen?
Unser Business Modell monetarisiert sich dadurch, dass unsere Kunden pro geleisteter Prüfung einen Fixbetrag von 39 Euro zahlen. Im Moment liegt unser Fokus auf rapidem Wachstum und Qualitätssicherung, wir rechnen aber mit einem Break-Even zur Mitte dieses Jahres.

Welche Märkte wollen Sie mittel- und langfristig erobern?
Das Marktpotenzial von Mineko sind grundsätzlich alle Personen in Deutschland, die zur Miete wohnen, das heißt konkret ca. 20 Millionen Haushalte. Hinzu kommen Gewerbebetriebe und Vermieter. Bisher richtet sich unser Service allerdings ausschließlich an Mieter in Privatwohnungen oder -häusern. Es ist also noch Luft nach oben.

Welche Meilensteine wollen Sie in den kommenden zwölf Monaten auf jeden Fall erreichen?
Wir möchten die größtmögliche Transparenz in Bezug auf die Mietnebenkosten für alle Mieter in Deutschland herstellen. Dabei wollen wir die Vermieter nicht vor den Kopf stoßen, sondern als professionelle und seriöse Partei auftreten.

Im Fokus: Weitere Interviews mit jungen Gründern gibt es im Special Gründerinterviews

Zur Person:
Dr. Katharina von Knop ist Geschäftsführerin von Mineko und entwickelt bereits seit ihrer Promotion Innovationen mit strategischen Problemstellungen. Als Expertin für Facility Management, Kennerin der Immobilienwelt und ehemalige Strategieberaterin für Größen des Finanzwesens, entwickelt sie mit den juristischen Experten von Mineko neue Lösungen für mehr Transparenz in der Nebenkostenabrechnung.

Christina Cassala

Christina Cassala, Redakteurin bei deutsche-startups.de, war schon zu ihren besten Uni- Zeiten in den 90er Jahren journalistisch tätig. Gleich nach dem Volontariat arbeitete sie bei einem Branchenfachverlag in Hamburg, ehe sie 2007 zu deutsche-startups.de stieß und seither die Entwicklungen der Start-up Szene in Deutschland mit großer Neugierde beobachtet.