Zusammenarbeit

Mit Hilfe von Springer pirscht sich Ergo an Start-ups ran

Auch das Versicherungsunternehmen brennt für Start-ups. Der Konzern arbeit dabei mit dem Axel Springer Plug and Play Accelerator zusammen. Zwei Mitarbeiter von Ergo sitzen nun gemeinsam mit diesen Start-ups im Accelerator in Berlin-Kreuzberg - an vier Tagen in der Woche.
Mit Hilfe von Springer pirscht sich Ergo an Start-ups ran
Freitag, 5. Dezember 2014VonAlexander Hüsing

Auch das bekannte Versicherungsunternehmen Ergo interessiert sich mittlerweile wahnsinnig für Start-ups. Doch statt einen eigenen Brutkasten oder ähnliche Aktivitäten zu starten, setzt die traditionsreiche Aktiengesellschaft, zu der Marken wie D.A.S., DKV und ERV gehören, auf das Medienhaus Springer und den Axel Springer Plug and Play Accelerator. Ergo ist der erste sogenannte Corporate Partner des umtriebigen Brutkastens. Damit will Springer seinen Brutkasten “Unternehmen aus allen Branchen” öffnen, damit diese “ihr Netzwerk innerhalb der Start-up-Szene weiterentwickeln und ihr digitales Know-how erweitern” können. Die Partnerschaft mit Ergo ist jetzt erst mal für acht Monate vereinbart. Wenn es gute Ergebnisse gibt, soll die Zusammenarbeit fortgesetzt werden. Vielleicht gibt es aber auch bald weitere Corporate Partner.

Gerade erst verkündete Axel Springer Plug and Play Accelerator den fünften Durchlauf bei seinem Brutkasten. Zwei Mitarbeiter von Ergo, Jessica Stelte und Martin Pluschke, sitzen nun gemeinsam mit diesen Start-ups im Accelerator in Berlin-Kreuzberg – an vier Tagen in der Woche. Das kleine Ergo-Start-up-Team sucht dabei nach Synergien mit den jungen Unternehmen. Passenden Firmen könne Ergo beispielsweise Kontakte zu Organisationen aus ihrer Welt herstellen, etwa der Charité in Berlin oder einen Zugang zum Ärztekongress ermöglichen, teilen sie mit. Am Ende erhofft sich der Versicherungskonzern, dass mit ein oder zwei Start-ups Verträge oder andere Formen der Zusammenarbeit zustande kommen. Ob Ergo dabei auch als Investor auftreten wird, lässt das Unternehmen offen. Abgeneigt scheint man dem Thema aber nicht vollständig. Es muss vermutlich einfach passen.

Im aktuellen Durchlauf des Plug and Play Accelerators will das Ergo-Team erst einmal viel lernen – über die Szene, deren Bedürfnisse, deren Geschwindigkeit etc. Bleibt zu hoffen, dass die Ergo-Mannschaft diese Erkenntnisse auch gezielt zurück ins eigene Unternehmen spielen kann. Im kommenden Durchlauf suchen Springer und Ergo für den Plug and Play Accelerator dann gezielter nach Start-ups, die zu beiden Unternehmen passen. Konkret wird nun insbesondere “nach Start-ups, die in den Bereichen E-Health, Connected Car und Share-Economy tätig sind” gesucht. Bewerbungen sind noch bis 11. Januar möglich.

Passend zum Thema: “DB Lab: Deutsche Bahn plant ein Innovationslabor“, “Auch die Lufthansa fliegt jetzt auf deutsche Start-ups“, “Der Stahlriese Klöckner lernt, wie ein Start-up zu denken” und “Commerzbank macht ernst in Sachen Start-ups“.

Foto: Oliver Hoffmann / Shutterstock.com

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.