Florian Jaeger von ShopWings

“Unser Service ist für den Handel ein zusätzlicher Absatzkanal”

Schluss mit Tüten schleppen macht ShopWings. Das Start-up listet das Sortiment des Händlers um die Ecke und verkauft dieses im eigenen Online-Shop. Den Einkauf übernimmt ein so genannter „Shopper“. Im Gründer-Kurzinterview spricht Gründer Florian Jaeger über den Service ist für den Kunden, Zeitersparnis und Kooperationen mit dem Einzelhandel.
“Unser Service ist für den Handel ein zusätzlicher Absatzkanal”
Dienstag, 25. November 2014VonChristina Cassala

Täglich einkaufen und dann auch noch die schweren Tüten tragen? Das neue Start-up aus dem Hause Rocket Internet will Schluss damit machen. ShopWings listet das Sortiment des Händlers um die Ecke und verkauft dieses im eigenen Online-Shop. Den Einkauf übernimmt ein so genannter „Shopper“ des Unternehmens. Im Gründer-Kurzinterview spricht Gründer Florian Jaeger über den Service ist für den Kunden, Zeitersparnis und Kooperationen mit dem Einzelhandel.

Welche Idee steckt hinter Ihrem Start-up?
Viele Menschen empfinden den Gang zum Supermarkt als stressig und zeitraubend. Lange Schlangen an den Kassen und das Schleppen der Einkaufstüten sind dabei nur zwei Gründe. Hier sehen wir die Möglichkeit, mit ShopWings eine einfache und bequeme Alternative zu bieten. Wir sind davon überzeugt, dass Menschen nach modernen Lösungen suchen, um ihre Freizeit für die Dinge nutzen zu können, die ihnen wirklich wichtig sind.

Wie sehr bzw. in welchen Punkten hat sich ihr Konzept von der ersten Idee bis zur Gründung verändert?
Die Vision für ShopWings stand sehr früh fest und hat sich seitdem auch kaum geändert. Bei der konkreten Ausgestaltung des Konzepts haben wir natürlich viele Aspekte getestet und angepasst, um ein in sich stimmiges, schnell skalierbares Geschäftsmodell mit einem überlegenen Kundennutzen zu entwickeln.

Wer sind Ihre Mitbewerber und wie grenzen Sie sich von ihnen ab?
Lebensmittellieferung innerhalb von zwei Stunden gibt es bisher nicht. ShopWings ergänzt das bestehende Angebot im Lebensmittelmarkt. Unser Service ist für den Kunden ein neuer Bezugskanal und für den Handel ein zusätzlicher Absatzkanal. Die Umsätze werden auch durch ShopWings weiterhin im stationären Handel generiert. Wir verstehen uns als Partner des Einzelhandels und setzen auf Kooperationen.

Was ist der entscheidendste Faktor, damit Ihr Start-up den Durchbruch schafft?
Die Erkenntnis der Nutzer, dass ShopWings zuverlässig und schnell das Einkaufen von Lebensmitteln erledigt, und sie dadurch Zeit für die Dinge sparen können, die ihnen wirklich wichtig sind.

Wie wollen Sie Geld verdienen und wann schreiben sie schwarze Zahlen?
Unser Geschäftsmodell sieht vor, dass wir durch unsere Liefergebühr sowie einen marginalen Aufschlag auf manche Produkte Geld verdienen. Der Zeitpunkt, wann wir schwarze Zahlen schreiben, steht für uns derzeit nicht im Vordergrund. Viel wichtiger ist es, unseren Service zu optimieren, die Kunden zu überzeugen und dann auch in andere Städte und Länder zu expandieren.

Welche Märkte wollen Sie mittel- und langfristig erobern?
Unser Modell ist besonders geeignet für Ballungsräume. Dementsprechend richten sich unsere Expansionsziele auf Großstädte im In- und Ausland.

Welche Meilensteine wollen Sie in den kommenden zwölf Monaten auf jeden Fall erreichen?
Wir wollen uns als Partner möglichst vieler Einzelhandelsunternehmen etablieren und so viele Kunden wie möglich davon überzeugen, ShopWings regelmäßig zu nutzen.

Im Fokus: Weitere Interviews mit jungen Gründern gibt es im Special Gründerinterviews

Zur Person:
Florian Jaeger ist Gründer von ShopWings. Jaeger hat einen Abschluss als Diplom-Kaufmann von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt sowie einen MBA von der Tuck School of Business am Dartmouth College. Er ist zudem Gründer von mywineportal.com und war zuvor als Projektleiter bei McKinsey sowie bei Goldman Sachs und Bertelsmann tätig.

Christina Cassala

Christina Cassala, Redakteurin bei deutsche-startups.de, war schon zu ihren besten Uni- Zeiten in den 90er Jahren journalistisch tätig. Gleich nach dem Volontariat arbeitete sie bei einem Branchenfachverlag in Hamburg, ehe sie 2007 zu deutsche-startups.de stieß und seither die Entwicklungen der Start-up Szene in Deutschland mit großer Neugierde beobachtet.