Beteiligung statt Bezahlung

Darum baut Pixelpark Shops nun komplett kostenlos

Pixelpark arbeitet nun auch umsonst - zumindest fast. Der Agenturriese setzt dabei vielmehr auf eine Umsatzbeteiligung. Für mehrere Kunden setzte Pixelpark das Modell bereits um. Pixelpark kümmert sich dabei um quasi alles - von Konzeption und Umsetzung über Betrieb bis zur Vermarktung.
Darum baut Pixelpark Shops nun komplett kostenlos
Donnerstag, 24. Juli 2014VonAlexander Hüsing

Dass Agenturen sich kostengünstig oder gar umsonst für Start-ups und Digitalunternehmen ins Zeug legen, kommt öfter vor, als man denkt. Dass aber selbst einstige Schwergewichte wie Pixelpark (zuletzt 37,8 Millionen Euro Umsatz und 423 Mitarbeiter) auf ein solches Modell setzen, zeigt wie groß der Bedarf an solchen Konzepten, bei dem die Agentur über Anteile oder eine Umsatzbeteiligung bezahlt wird, offenbar ist. Gerade erst bauten die Berliner, die bei ihrem Modell auf eine Umsatzbeteiligung setzen, den Shop von Amy & Zoey, einem Online-Shop für trendige Schmuckstücke und Accessoires.

Pixelpark kümmert sich dabei um die Realisierung des Shops, den laufenden Betrieb un die Vermarktung. Dabei entwickelte Pixelpark “extra in den Shop integrierte Kampagnenseiten”. Die seien im Magazinstyle gestaltet und böten den Kunden einen zielgruppengerechten Mehrwert. “Wer sich für Mode und Styling interessiert, informiert sich über Zeitschriften und Blogs. Bei Amy & Zoey bieten wir deshalb Lifestyle-Tipps zu aktuellen Themen und Trends an”, sagt Pixelpark-Geschäftsführer Klante. Zuvor testete Pixelpark sein “innovatives Geschäftsmodell für E-Shops” bei Nordland-Lachs und Mimisue. Für beide Kunden verantwortete Pixelpark ebenfalls den gesamten E-Shop – von der Konzeption über das Design, der technischen Umsetzung und den Betrieb bis hin zur Vermarktung des Shops über alle Kanäle. “Für unsere Kunden ist das eine mehr als reale Wertsteigerung”, sagt Pixelpark-Macher Klante.

“Uns kommt dieses Geschäftsmodell in zweifacher Hinsicht entgegen: Zum einen ist die Pixelpark-Gruppe entlang der Wertschöpfungskette im E-Business aufgestellt. Wir können also alle Themen, die innerhalb eines solchen Projektes relevant werden, inhouse abdecken. Zum anderen treten wir hier einmal mehr den Beweis an, dass wir nicht nur darüber reden, sondern es wirklich ernst meinen, wenn wir sagen, dass wir unseren Kunden wertsteigernde Kommunikations- und E-Business-Lösungen bieten. Deshalb ist es für uns im Grunde auch kein Risiko, dieses Geschäftsmodell zu fahren”, sagt Dirk Kedrowitsch, Vorstand bei Pixelpark. Stimmt, wenn der Shop gut läuft. Aber auch andere Unternehmen haben dieses Konzept in der Vergangenheit schon erfolgreich genutzt – und einige Medienhäuser etc. nutzen es bekanntlich auch heute noch. Als Knackpunkt kann man vielleicht die Vermarktungskomponente nennen – dass muss man schon wollen.

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Foto: Designer’s Desk with Responsive Design Concept from Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.